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 Langfinger

Autoren: Christian Fiore
Herausgeber: Knut Happel
Illustratoren: Klaus Stephan
Verlag: Pegasus Spiele GmbH

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Wenn es dunkel wird, sind die Diebe und Langfinger in der Stadt unterwegs. Ganz egal, ob es sich um die noble Villa oder das Museum mit seinen Schätzen handelt, nichts ist vor ihnen sicher. In dem Spiel „Langfinger“ schlüpft man in die Rolle eines dieser Bösewichte und versucht, so viel Beute wie möglich zu machen und das meiste Geld zu ergattern. Doch das ist gar nicht so einfach, denn man muss das richtige Werkzeug dabei haben, einen Hehler finden, der einem die Beute abkauft, und versuchen, vor seinen Mitspielern die wertvollsten Schätze zu ergattern.

Jeder der zwei bis fünf Spieler schlüpft in die Rolle eines Diebes. Es gibt fünf verschiedene Werkzeuge, mit denen man an seine Beute gelangen kann, für eine Beutekarte muss man zwei oder drei davon einsetzen. Jeder Dieb hat ein besonderes Talent, das ihm ein Werkzeug als Bonus gibt. Seine Werkzeugkarten hält man verdeckt auf der Hand. Das Spielfeld zeigt fünf verschiedene Orte: die City, hier kann man Werkzeugkarten bekommen, die Villa, in der etwas gestohlen werden kann, die Ruine, in der man Werkzeugkarten austauschen kann, das Museum, in dem sich ebenfalls Beutekarten befinden, und den Hafen, in dem man seine Beute verkaufen kann.

Werkzeuge und Beute liegen in Form von Spielkarten an den jeweiligen Punkten auf dem Spielplan aus. Auch Hehler werden als Karten aufgedeckt und kaufen die Beute zu unterschiedlichen Werten an. Nach einer Runde werden alle Karten auf dem Spielfeld wieder komplett aufgefüllt.

Zu Anfang einer jeder Spielrunde müssen die Spieler je drei Gaunersteine auf dem Spielfeld unterbringen und zwar an den Orten, an denen sie eine Aktion ausführen möchten. Wer seinen Stein zuerst legt, kann auch zuerst etwas am jeweiligen Ort tun.

Man versucht natürlich, so viel Beute wie möglich zu machen. Dafür muss man versuchen, die nötigen Werkzeuge zu sammeln. Allerdings gilt es auch, seine Errungenschaften zu Geld zu machen, man muss also gut überlegen, welche Züge man machen will.

Spielt man mit nur zwei Personen fällt es noch recht leicht, taktisch zu planen. Man kann den Zug seines Gegners erahnen und abschätzen, was er tun wird, bis man selbst wieder an der Reihe ist. Das wird schon ab drei Mitspielern schwieriger. Ist man zu fünft, kann man nur noch warten, was passiert, und hoffen, dass man selbst noch einen guten Zug landen kann. Je mehr Gaunersteine bereits platziert sind, desto schwieriger wird es natürlich, seine eigenen gewinnbringend einzusetzen. Damit es gerecht zugeht, wechselt aber in jeder Runder der Startspieler.

Haben alle Spieler ihre Gaunersteine auf dem Spielplan platziert, werden die Orte einer nach dem anderen abgehandelt. Angefangen wird bei der City, wer hier als erster einen Gaunerstein abgelegt hat, darf sich zwei Werkzeuge aussuchen. So geht es weiter, bis keine Werkzeuge oder Gaunersteine mehr da sind. So geht es mit allen Orten weiter. In der Villa versucht zuerst der Spieler an die Beute zu gelangen, der hier als erster seinen Stein abgelegt hat. Beim Hehler muss man die gesammelten Schätze zu Geld machen. Wie viele Punkte man hat, wird in der Mitte des Spielplans mit Hilfe einer Figur angezeigt. Der Spieler, der als erster 20 Punkte hat, gewinnt, die aktuelle Runde wird allerdings noch zu Ende gespielt.

„Langfinger“ ist ein sehr gut ausgeklügeltes Spielesystem. Es sind viele kleine Mechanismen, die ineinander greifen, und so ein stimmiges Gesamtkonzept ergeben. Es mag zunächst kompliziert klingen, ist aber tatsächlich simpel zu lernen. Da alle Spielschritte logisch ineinander greifen und sofort nachvollziehbar sind, lässt sich das Spiel extrem leicht und schnell spielen.

Auch die Gestaltung lässt nichts zu wünschen übrig. Die Illustrationen sind gut gelungen und es gibt zahlreiche kleine, humorvolle Details zu entdecken, die das Spiel besonders liebenswert machen. Da ist es wirklich schade, dass der kleine Karton im Laden zwischen anderen Spielen fast untergehen wird, denn auch die geringe Größe ist durchaus ein Vorteil. Das Spiel ist handlich, und man kann es überall hin mitnehmen, und auch im Regal ist es leicht zu lagern. Ein weiterer Pluspunkt ist die Bedienungsanleitung. In kurzen Worten und leicht verständlich wird der Spielemechanismus auf nur drei Seiten erklärt, so dass man sehr schnell loslegen kann. Ein Nachschlagen der Regeln ist tatsächlich nicht nötig, so schnell hat man sie verinnerlicht.

Besonders bemerkenswert sind die vielen kleinen Details, die so gut erdacht sind, dass man sich voll auf das Spiel konzentrieren kann. So muss man zum Beispiel je nach Spieleranzahl unterschiedlich viele Karten auslegen. Wie viele das sind ist auf einfache Weise auf den Feldern des Spielplans angezeigt, die gleichzeitig für die Platzierung der Gaunersteine dienen. Dieses insgesamt so stimmige Konzept, verbunden mit einem spannenden Spiel und einer ansprechenden Optik, macht „Langfinger“ zu einem Spiel, das man garantiert immer wieder gerne spielt.

Bine Endruteit



Brettspiel | Erschienen: 17. Juli 2009 | Preis: 14,98 Euro | für 2 - 5 Spieler | Sprache: Deutsch

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