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 Abseits der Wege, Folge 6: Erloschen


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
"Wo unter Schatten verborgen Bäche fließen und Wälder rauschen – wo manche furchtsam vor dem Blendwerk fliehen und kalte Faiyen ihrer Pfade ziehen – tief im Dickicht die Unlichen lauschen dem Wind und dem Flüstern, nachts und bei Tag – mit funkelnden Augen … gen Tiefenhag."
Hört man diese wunderschön von Diana S. Borgwardt gesprochenen und geheimnisvoll anmutenden Worte, weiß man, dass man zurück ist in der Welt von "Abseits der Wege".

Die kleine Gruppe um den Nebelchronisten Gaston Glück ist weiter auf dem Weg gen Norden. Sein Vater und seine Freunde sind ihnen weiterhin nah auf den Fersen, noch haben sie aber nicht aufschließen können. Nach Norgont soll es gehen, wo die ewige Flamme zu finden sein soll. Zunächst müssen die Freunde aber eine Falle überwinden, die ihre Versteinerung bewirken könnte. Zum Glück können sie selbst in der unwirtlichen und frostigen Umgebung des Nordens auf die Hilfe von einigen neu gewonnenen "Freunden" hoffen, den Nachtfaltern.

Die Inszenierung des Hörspiels ist gewaltig. Die Aufnahme ist brillant, die Lautstärke ist durchgehend gleich bleibend und unterliegt keinen Schwankungen zwischen den einzelnen Tracks. Die Sprecher sind hervorragend und alleine ihre Stimmen verstehen es bereits, eine besondere Atmosphäre herzustellen. Hinzu kommen die Effekte und Musikuntermalung – beides in sehr guter Qualität, wie es schon in den vorhergehenden Folgen der Hörspielreihe der Fall ist. Der Soundtrack der Serie ist so gut und professionell, dass man insgeheim auf eine CD nur mit der Musik aus "Abseits der Wege" hofft.

Nimmt man all dies zusammen, sollte man eigentlich denken, dass man mit diesem Hörspiel 62 Minuten mitreißende Unterhaltung vor sich hat. Leider trübt aber die Story diese Erwartung. Nun sind die Wanderer seit sechs Folgen unterwegs und noch immer bleibt vieles im Dunklen. Es wird wieder von der Bedrohung durch das Welkenwerk gesprochen, den purpurnen Prüfern sollte man besser aus dem Weg gehen und gleiches gilt für den zurückgekehrten Verweser. Was aber ist denn eigentlich das Welkenwerk? Welche besondere Gefahr geht von dem Verweser und dem purpurnen Prüfern aus? Leider kommt man den Antworten auf diese Fragen auch in Folge 6 nicht weiter auf die Spur. Die Handlung kommt nur schleppend voran. Erschwerend kommt hinzu, dass "Erloschen" fast ein Jahr auf sich warten ließ. Um in die Geschichte wieder richtig hinzukommen, sollte man besser alle Folgen hintereinander noch einmal hören. Das hat einen ganz offensichtlichen Vorteil neben der Tatsache, die Story am Stück zu hören und so wieder zu den wandernden Freunden aufzuschließen: Man kann dem Soundtrack immer und immer wieder lauschen und ihn genießen.

Die CD wartet mit einem aufwändig gestalteten Cover mit Goldprägung auf, welches bereits auf die Handlung in kalten Gegenden einstimmt. Auch die goldfarbene CD ist ein Augenschmaus. Die Serie erscheint beim neuen Hörspiel-Label folgenreich, geplant waren von Beginn an zwölf Folgen. Vielleicht erschließt sich die Gesamtheit dieses Fantasy-Zyklus' erst, nachdem man alle Folgen hören konnte. Auch wenn die Story sich noch versteckt, kann die großartige Produktion sich absolut sehen lassen!

Lässt man sich auf dieses Fantasy-Abenteuer ein, sollte man sich Zeit nehmen und Geduld haben, auf die weiteren Folgen zu warten. Dafür wird man dann aber auch mit einer der besten Produktionen auf dem Hörspielmarkt belohnt.

Sandra Wiegratz



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 13. November 2009 | Laufzeit: 62 Minuten | Preis: 8,95 Euro | Sprache: Deutsch

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