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 Der Kriminalist, Staffel 2: Der Kriminalist


Cover
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Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Krimiserien sind nach wie vor äußerst beliebt, so dass es ständig einen Nachschub an neuen Konzepten gibt. Sehr beliebt sind dabei Serien aus dem Ausland, sei es aus den USA, Großbritannien oder seit einer Weile auch Skandinavien. Deutsche Krimis standen dagegen lange im Ruf, eher etwas bieder und manchmal sogar langweilig zu sein.
Neue Formate versuchen nun, das Bild zu korrigieren. Eine dieser neuen Serien ist „Der Kriminalist“, die für das ZDF produziert wurde. In ihr ermittelt Hauptkommissar Bruno Schumann vom LKA mit seinem Team in Berlin – in der zweiten Staffel in acht Folgen, die das Team durch ganz Berlin führen.

Vorbild der Serie scheint dabei „CSI: New York“ gewesen zu sein. Ähnlich wie bei dieser amerikanischen Serie spielt der Kriminalist in einem coolen Umfeld aus viel Glas und Beton, eingebettet mit einigen Postkartenansichten von Berlin. Dass die Serie dabei auch in Hamburg oder einer anderen deutschen Großstadt spielen könnte, da man Berlin als Schauplatz nicht wirklich in die Handlung eingebaut hat oder auch nur ansatzweise nutzt, ist ein erster Kritikpunkt an der Serie.
Ein zweiter sind die Charaktere, angefangen bei Bruno Schumann, der als Hauptperson die Handlung eigentlich tragen sollte. Leider ist die Figur so farblos geraten, dass sie nicht wirklich zu fesseln vermag; man ist einfach nicht gewillt, eine längere Zeit mit diesem Kommissar zu verbringen. Auch fehlen wirkliche Besonderheiten, die den Hauptkommissar und seine Ermittlungsarbeit auszeichnen würden.
Noch blasser sind da nur noch die Nebencharaktere. Auch hier gibt es niemanden, der den Zuschauer dazu bringt, diesen Leuten gerne bei der Arbeit zuzusehen.

All das wäre noch halbwegs verzeihlich, wenn wenigstens die Fälle zu fesseln wüssten. Leider ist auch dies nicht der Fall. Opfer, für die man sich nicht wirklich interessiert, kommen in Krimiserien häufiger vor. Wenn man aber auch das Interesse an der Lösung des Falls verliert, dann hat ein Krimi wirklich etwas falsch gemacht.
So hier. Man verliert als Zuschauer schnell den Faden und hat wenig Interesse, sich mit der Handlung genauer zu befassen. So wirken die Fälle und die Handlung beliebig und schlecht zusammengezimmert. Man hat das Gefühl, die Drehbuchautoren hätten einfach nur holzschnittartig die Fälle zusammengestellt, ohne wirklich Interesse oder Talent für das Genre zu haben. Dass es die Drehbücher zudem noch vermögen, selbst gute Schauspieler absolut hölzern agieren zu lassen, ist dann die endgültige Krönung einer schlechten Serie.

Mehr Mühe hat man sich dagegen sichtlich mit den Kameraeinstellungen gegeben. Diese sind künstlerisch sicher sehr ansprechend, lenken aber schon zu sehr von der Handlung ab, anstatt dieser zu dienen oder diese gar geschickt zu unterstützen.

Dass die Ausstattung der Serie nicht gerade gut ist, unter anderem sind keinerlei Untertitel vorhanden, stört dann auch nicht mehr wirklich. Dass einen das Menü immer nur einzelne Folgen auswählen lässt und einem nicht erlaubt, eine ganze DVD am Stück zu sehen, ist am Ende wahrscheinlich sogar ein Segen.

Deutsche Krimiserien können auch gut sein – diese Serie beweist, dass man aber auch sehr viel falsch machen kann.

Susanne Fischer



DVD | Disc-Anzahl: 3 | EAN: 4029758989081 | Erschienen: 18. September 2009 | FSK: 12 | Laufzeit: 480 Minuten | Preis: 19,95 Euro | Sprache: Deutsch | Untertitel verfügbar in: keine

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