Der Hexer Geralt, erdacht und erschrieben von dem polnischen Fantasyautor Andrzej Sapkowsi, ist spätestens seit dem Computerrollenspiel "The Witcher" auch dem größeren Publikum bekannt. Während die Fans des Computerspiels dem zweiten Teil entgegenfiebern, können sich Sapkowski-Fans am nunmehr dritten Teil der Geralt-Saga erfreuen.

"Feuertaufe" knüpft direkt an den Vorgänger "Die Zeit der Verachtung" an. Dort stand das Mädchen Ciri, die Erbin des Königsreichs Cintra, im Mittelpunkt, die Geralt vor ihren Feinden und Neidern beschützt hat. Im dritten Teil soll eben diese Ciri mit Emhir, dem Kaiser von Nilfgaard, verlobt werden. Allerdings gibt es den dringenden Verdacht, dass es sich gar nicht um die echte Ciri handeln soll. Um dies herauszufinden, reist Geralt mit seinem Begleiter, dem Barden Rittersporn, der Bogenschützin Milva und dem zwielichtigen Zeitgenossen Regis nach Nilfgaard. Unterwegs müssen sich sich unter anderem in einem Zwergenspiel beweisen, auf einer uralten Nekropole nächtigen und sich allerlei Schurken, aggressiver Elfen und gieriger Händler erwehren. Und Geralt wird von Träumen geplagt, die ihm zeigen, in welcher Gefahr Ciri steckt.

Auch in diesem Band entfacht Sapkowski wieder ein Feuerwerk guter Ideen. Vor allem der erste Teil, die Reise nach Nilfgaard, überzeugt wie immer durch pointierte Dialoge, gelungene Figuren und einen ganz speziellen osteuropäischen Humor, der sich wohltuend von westlicher Fantasysprache absetzt. Mit großem Witz erählt Sapkowski die Abenteuer seines düsteren Helden Geralt und des amourösen Grenzgängers Rittersporn, brilliert aber ebenso in dramatischen Szenen und Kampfsequenzen. Alles in allem ist "Feuertaufe" zwar mehr ein Brückenband zu dem nächsten Teil der Saga, dabei aber durchweg unterhaltsam und für Geralt-Fans ein Muss.

Fazit: Exzellenter dritter Teil der Hexer-Saga und eine perfekte Lektüre für die dunklen Weihnachtstage.