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 Miss Marple Collection (Das Schicksal in Person + Bertrams Hotel)


Cover
Gesamt +++--
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
„Das Schicksal in Person“
Nach dem Tod von Mr. Rafiel, einem Bekannten von Miss Marple, erhält diese einen Brief des alten Mannes. Er bittet sie, einen Fall anzunehmen und stellt 20000 Pfund in Aussicht, sollte sie ihn mit Erfolg abschließen. Gemeinsam mit ihrem Neffen begibt sich die alte Dame auf eine Busfahrt, was Teil des letzten Willens von Mr. Rafiel ist. Hier wird sie mit verschiedenen Personen konfrontiert, die ebenfalls zur Fahrt eingeladen sind und die alle eine wichtige Rolle in der Aufklärung des Falls spielen. Miss Marple kommt auf die Spur eines Mordes, der bereits viele Jahre zurückliegt. Damals verschwand ein Mädchen spurlos, ein weiteres wurde ermordet. Mr. Rafiels Sohn war es, den alle verdächtigten, da er mit dem toten Mädchen liiert war. Die Hobbydetektivin begibt sich auf Spurensuche und deckt nach und nach ein grausames Geheimnis auf. Da geschieht ein weiterer Mord und nun ist auch Miss Marple selbst nicht mehr sicher.

„Bertrams Hotel“
Um ein wenig auszuspannen, wird Miss Marple von ihrem Neffen ins Hotel Bertram eingeladen. Die alte Dame ist begeistert, hat sich in dem alterwürdigen Haus doch nichts verändert. Nach und nach trifft sie auf eine abenteuerlustige Lady, einen Chefinspektor inkognito, einen vergesslichen Pfarrer und allerlei weitere interessante Gestalten. Dann verschwindet einer der Gäste und kurze Zeit später wird ein Angestellter des Hauses erschossen. Gemeinsam mit dem Chefinspektor beginnt Miss Marple zu ermitteln und kommt nicht nur einer Familientragödie auf die Spur, sondern deckt auch die Wahrheit hinter einer Reihe von Überfällen auf, die eng mit dem Hotel verbunden sind. Einen tragischen Ausgang der Ereignisse kann jedoch auch sie nicht mehr verhindern.

Extras:
Bildergalerie, Biografien

Von 1984 bis 1992 entstanden insgesamt zwölf „Miss Marple“-Filme. Diese wurden von der BBC produziert und hielten sich nah an die zugrundeliegenden Romane von Agatha Christie. Die Hauptrolle spielte Joan Hickson, die in vielen Krimifilmen zuvor bereits Erfahrung gesammelt hatte.
Die Streifen „Bertrams Hotel“ und „Das Schicksal in Person“ wurden 1987 gedreht. Im Gegensatz zu heutigen Filmen haben die beiden Geschichten einen gemächlichen Ablauf und legen viel Wert auf die Beachtung aller Figuren. Die Sets und Kostüme sind mit Liebe zum Detail gestaltet und der Zuschauer fühlt sich in vergangene Zeiten zurückversetzt. Trotzdem ist es hier gerade die Nähe zur Romanvorlage, die den Filmen nicht guttut. So passiert es bei „Bertrams Hotel“, dass bis zum ersten Mord fast eine Stunde vergeht. In dieser Zeit schleicht die Handlung dahin und jede einzelne Nebenfigur wird akribisch dargestellt. Dies ist zu viel des Guten, kommt hier doch kaum Spannung auf. Miss Marple wird in der Geschichte zur farblosen Nebenfigur degradiert, die nur wenig zu tun hat und erst am Ende ihr Wissen einbringt, um den Fall zu lösen. Joan Hickson hält sich bei ihrer Interpretation von Miss Marple ebenfalls genau an die Bücher. Hier ist die alte Dame eine blasse, leblose und dünne Gestalt.
Ganz anders als Margaret Rutherford, die mit ihrer kräftigen und resoluten Art ihre Fälle energisch angepackt hat. Mit ihr in der Hauptrolle entstanden vier Filme zwischen 1961 und 1964. Auch in „Das Schicksal in Person“ ist Miss Marple eher ein Spielball in der Hand des Verstorbenen und handelt nur schwer aus eigenem Antrieb heraus. Hinzu kommt, dass die Dialoge schwerfällig sind und sich sinnlose Kommentare und Erwiderungen über Minuten erstrecken, ohne allzu viel Sinn zu enthalten. Besonders fallen hier die Gespräche zwischen der alten Dame und ihrem Neffen auf, der sie bei „Das Schicksal in Person“ auf ihrer Busreise begleitet.

Fazit:
Authentische Kulissen und Kostüme und die Nähe zu den Buchvorlagen von Agatha Christie machen die Filme sehenswert. Eine lethargische Miss Marple, schlechte Dialoge und wenig Spannung trüben den Filmgenuss jedoch erheblich. Für Fans der alten Dame zu empfehlen, alle anderen sollten lieber auf alternative Fälle ausweichen.

Andreas Suchanek



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 8. März 2010 | FSK: 12 | Laufzeit: 217 Minuten | Originaltitel: Nemesis, At Bertrams Hotel | Preis: 10 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

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