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 Opus - Das verbotene Buch

Serie: Opus, Band 1
Autoren: Andreas Gößling
Verlag: Boje Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Amos von Hohenstein hat es nicht eben leicht – der Junge wächst nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern bei seinem ungeliebten, grobschlächtigen Onkel auf, der als Anführer einer Räuberbande ein Leben voller Gewalt und Unrecht führt. Niemals will Amos so werden, schwört er sich – viel lieber verbringt er seine Tage bei dem freundlichen Einsiedler Kronos, der nicht fern von der Burg des Onkels in einer kleinen Hütte lebt und viele wundersame Dinge beherrscht. Amos' bislang eher gleichförmig verlaufendes Leben nimmt eine dramatische Wendung, als Kronos den Jungen mit einer geheimnisvollen Nachricht nach Nürnberg schickt und ihm dann auch noch die Geheimnisse seines Lebenswerkes anvertraut: Der alte Mann arbeitet seit vielen Jahren an einem magischen Buch, dem "Buch der Geister", das, obwohl es so unscheinbar aussieht, seinem Leser Wissen und Macht verheißt. Allerdings hat die Zensurbehörde der Kirche das Buch und den Autor schon lange in Verdacht, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. So kommt es, dass ein erbarmungsloser Bücherjäger und dessen Gehilfe sich bald an die Fersen von Amos und Kronos heften. Im "Buch der Geister" steckt weitaus mehr, als es scheint, und plötzlich sieht Amos sich mit dem Abenteuer seines Lebens konfrontiert …

"Opus – Das verbotene Buch" ist nur der erste Teil einer mehrteiligen Reihe historischer Jugendromane mit leichtem Fantasy-Einschlag. Das sollte man wissen, wenn man sich an diesen Roman heranwagt, denn das Ende kommt sehr abrupt und stellt einen absoluten Cliffhanger dar; die Geschichte und die vielen Fragen, die sich in ihrem Verlauf ergeben, werden in diesem Teil bei weitem nicht aufgeklärt.

Zu Beginn mutet "Opus" wie ein Roman unter vielen an: ein eigenwilliger Junge ohne Eltern, dafür aber mit seltsamen Talenten; ein alter und gütiger Mentor, der magische Fähigkeiten zu haben scheint; ein kostbares Buch, das bald die Inquisition auf den Plan ruft – alles schon mal dagewesen, und das nicht nur einmal. Lässt man sich aber auf dieses Werk ein und bleibt dabei, dann offenbart der Roman bald seine Stärken und zieht einen unweigerlich in seinen Bann.
Andreas Gößling verknüpft sehr geschickt und vor allem auf hoch spannende Art und Weise tatsächliche Begebenheiten und frei Erfundenes, zudem ist der historische Roman, der im 15. Jahrhundert in Deutschland spielt, mit einem Schuss Magie und Mystik gewürzt, ohne aber ein typischer Fantasyroman zu sein. Hochinteressant ist zum Beispiel die hier beschriebene Arbeit der kirchlichen Zensurbehörde, welche jedes Buch peinlich genau prüft, bevor es in Druck gehen kann – und häufig ein vernichtendes Urteil fällt.
So, wie die Geschichte im Verlauf der Handlung immer mehr dazu gewinnt, so wird auch der sprachliche Stil immer zielsicherer und immer fesselnder - es lohnt sich also, am Ball zu bleiben, auch wenn man meint, eine ähnliche Geschichte bereits gelesen zu haben. Junge Leser ab etwa vierzehn Jahren sollten einigermaßen geduldig und vor allem auch lesebegeistert sein, denn mit über 500 Seiten und vielen für Jüngere relativ komplizierten, teils geradezu philosophischen Themen ist "Opus" kein Roman, den man schnell nebenbei verschlingen kann. Ein gelungenes und unterhaltsames Buch, das zwar nichts wirklich bahnbrechend Neues bietet - dies aber auf sehr gelungene, gut recherchierte und teils extrem spannende Art und Weise. Das plötzliche Ende ist etwas ärgerlich, weil es mehr Fragen aufwirft als beantwortet, aber der zweite Teil ist laut dem Autor bereits in Arbeit.

Christina Liebeck

Probe


Hardcover | Erschienen: 18. Februar 2010 | ISBN: 9783414822116 | Preis: 18,95 Euro | 512 Seiten | Sprache: Deutsch

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