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 Schattenkrieger

Autoren: Brian Moreland
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Otherworld Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Colonel Jack Chambers hat in seiner Dienstzeit im Zweiten Weltkrieg mehr erlebt, als je ein Mensch erleben sollte. Seine Kameraden sind gefallen und haben in ihm eine große Leere hinterlassen, die nichts mehr füllen kann. Allein seine liebe Frau Eva hält ihn noch am Leben und durchwacht mit ihm die schrecklichen Nächte, wenn die Alpträume ihn fest in ihrem Griff haben. Doch noch ist der Krieg für ihn nicht vorbei, erst wenn ein letztes Geheimnis aufgedeckt wurde kann er damit abschließen. Deswegen bittet Jack Chambers seinen Enkel Sean darum, für ihn eine Reise nach Heidelberg zu General Briggs zu unternehmen. In dessen Hände soll Jacks Tagebuch mit den Ereignissen des Oktobers 1944 gelangen.

Doch es gibt jemanden, der dies zu gerne unterbinden möchte. Rabbi Jacob Goldstein reist Sean nach und versucht ihn davon abzuhalten, das Tagebuch weiterzureichen. Er selbst war ebenfalls an dieser Schlacht beteiligt und weiß, was in den schriftlichen Aufzeichnungen verborgen steht. Goldstein ist der Meinung, dass manche Geheimnisse nie wieder ans Tageslicht kommen sollten. Doch letztlich bleibt die Entscheidung Sean überlassen, der sich die einzelnen Eintragungen des Tagebuches zu Gemüte führt.

So reist er zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und schlüpft in die Rolle seines Großvaters, der im Hürtgenwald verzweifelte Kämpfe gegen die Nazis ausgefochten hat. Fatalerweise jedoch meldete er sich mit seinen Männer freiwillig für eine geheime Mission, die ihn zu einem Nazistützpunkt führte. Das Gelände schien anfangs verlassen und friedlich, doch bald schon brach die Hölle los, denn die Feinde, die hier auf die GIs warteten, waren keine normalen Menschen. Ein normaler Nazi wäre bei Schüssen in Brust und Kopf tot umgefallen, doch diese Monster störte kein Kugelhagel, kein Flammenwerfer, als wären sie Zombies oder schlimmeres.

"Schattenkrieger" beginnt zwar in der Gegenwart, doch liegt sein Fokus auf dem Zweiten Weltkrieg, in der Zeit, in der Colonel Jack Chambers seinen Dienst abgeleistet hat. Seine Erfahrungen im vom Nebel umhüllten Hürtgenwald, einer Gegend, die ein strategischer Alptraum ist, sind es, die den Leser in den Bann schlagen. Brian Moreland versteht es, den Leser erst langsam an die Geschichte heranzuführen, ehe er ihn vollends in die Handlung hineinzieht. Da die seltsamen und mysteriösen Ereignisse direkt aus der Sicht der Hauptfigur beschrieben werden, fühlt man unweigerlich seine Angst, seine Ungeduld und sein Entsetzen mit. Erst nach und nach wird im Buch aufgedeckt, was diese übermächtigen Gegner mit Stahlhelmen und leuchtenden Augen wirklich darstellen, so dass man lange Zeit gespannt auf die Auflösung wartet.

Selbst ohne diesen mysteriösen Hintergrund wäre "Schattenkrieger" ein packender Thriller. Die vielen verschiedenen Nebencharaktere wirken sehr lebendig und sind gut charakterisiert. Auch die einzelnen Gefechte, die sie durchleben, sind realistisch dargestellt, besonders da man viele Einblicke in das Gefühlsleben der Hauptfigur erhält und so alles direkt miterleben kann. Natürlich ist der aussichtslos scheinende Kampf gegen die übermächtigen Gegner, die allem Anschein nach von den Nazis erschaffen wurden, die größte Gefahr im Buch. Bei jeder neuen Attacke fiebert der Leser mit, wer von Chambers Zug dieses Mal überlebt und wer den seltsamen Monstern in die Hände fällt.

Ein sehr packender und fesselnd beschriebener Mystery-Thriller, der den Leser lange unter Strom hält, bis er ihm endlich eine Auflösung und ein zufrieden stellendes Ende nach einer epischen und abenteuerlichen Endschlacht bietet.

Daniela Hanisch



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 2010 | ISBN: 978-3800095179 | Originaltitel: Shadows in the Mist | Preis: 19,95 Euro | 461 Seiten | Sprache: Deutsch

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