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 City of Ember

Flucht aus der Dunkelheit


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Ember ist eine gewaltige, vollkommen von der Außenwelt abgeschottete Stadt tief unter der Erde, die ausschließlich durch elektrisches Licht beleuchtet wird. Nach einem verheerenden Vorfall an der Erdoberfläche (der im Film nicht näher erläutert wird) entschlossen sich die Vorfahren der heutigen Ember-Bewohner, die unterirdische Stadt zu errichten und für 200 Jahre zu versiegeln. Nach Ablauf dieser Zeitspanne sollten die Bewohner an die nun wieder bewohnbare Oberfläche zurückkehren, frei von ihrer Vergangenheit, und ein neues Leben beginnen. Doch die Anweisungen, wie man Ember verlassen kann, wurden in einem Kästchen aufbewahrt – und das geriet in Vergessenheit und landete in einer Abstellkammer.

[PIC]Nun sind weit mehr als die 200 Jahre vergangen, und niemand kann sich erinnern, wie es draußen an der Oberfläche aussieht und wie das Leben dort war. Und Ember ist nun von ganz praktischen Problemen bedroht: Der gewaltige Generator, das Herz der Stadt, das alle mit Licht und Elektrizität versorgt, hat immer öfter Aussetzer. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis Ember komplett in der Dunkelheit versinkt – und niemand scheint etwas dagegen unternehmen zu wollen oder zu können. Auch die Lebensmittel werden in der abgeschotteten Stadt langsam knapp. Zwei Kinder stellen sich der Aufgabe, ins Herz des Generators vorzudringen und den gefährlichen Weg an die Oberfläche anzutreten: Lina (Saoirse Ronan), eine Botin, und Doon (Harry Treadaway), ein Rohrarbeiter. Gemeinsam wollen sie das Geheimnis um Ember lüften – doch der Bürgermeister der Stadt (Bill Murray) hat ganz andere Interessen …

[PIC] "City of Ember" ist eine faszinierende Mischung aus Fantasy, Science-Fiction, Dystopie und Jugend-Abenteuerfilm, die auf dem gleichnamigen Roman von Jeanne Duprau basiert (in Deutschland erschien der Roman unter dem Titel "Lauf gegen die Dunkelheit").

[PIC]Die gigantische Summe von 55 Millionen Dollar hat Walden Media (Die Brücke nach Terabithia, Die Chroniken von Narnia) es sich kosten lassen, die riesige Stadt Ember auf die Leinwand und in die Herzen der Zuschauer ab zwölf Jahren zu bringen. Hat sich das gelohnt? Ja! Allein die Kulissen für dieses größte Set der Welt sind atemberaubend schön, originell und liebevoll detailliert designt. Ember ist eine komplett eigene Welt, die teils an Steampunk erinnert, teils surrealistische Züge aufweist. Alles ist erhellt vom weichen Licht der elektrischen Lampen. Skurrile Erfindungen sind überall anzutreffen, es gibt eigene Feiertage, ein eigenes, höchst eigenwilliges System der Berufswahl für junge Menschen, kurzum: Die Bewohner Embers haben sich in den über 200 Jahren ihrer Isolation eine völlig eigene, autarke Welt aufgebaut. Hier kann der Film viel mehr durch Eigenständigkeit und Ernsthaftigkeit punkten als die teils extrem verkitschten Umsetzungen von Terabithia und Narnia – wer also diese beiden Filme von Walden Media nicht mochte, sollte trotzdem auf jeden Fall einen Blick in "City of Ember" riskieren.

[PIC]Zudem ist die Besetzung der Rollen ausgesprochen gut ausgefallen – Lina wird rundweg überzeugend gespielt von Saoirse Ronan, die aktuell in Peter Jacksons "In meinem Himmel" von sich reden machte und auch schon aus "Abbitte" bekannt ist. Harry Treadaway, der den jungen Doon darstellt, hat bislang eher in TV-Produktionen mitgewirkt, fällt hier aber auch sehr positiv auf. Außerdem hat "City of Ember" zwei hochkarätige Stars zu bieten – Tim Robbins, der Doons technikbegeisterten Vater spielt, und Bill Murray in der Rolle des Bürgermeisters Cole. Murray ist einfach ein großartiger Schauspieler und seine Rolle als eigensüchtiges und falsch spielendes Stadtoberhaupt macht ihm sichtlich Spaß.
[PIC]Die DVD hat eine Reihe gut gewählter Extras zu bieten – unter anderem Beiträge über die Special Effects und Gespräche mit den Darstellern von Doon und Lina und dem jungen Regisseur Gil Kenan. Die Analyse einer Filmszene zeigt einen spannenden Einblick in die Welt hinter den Filmkulissen, etwa wie man mithilfe von Greenscreens die späteren Hintergründe einarbeitet hat.

[imgright][/imgright]"City of Ember" ist ein optisch wunderschönes Werk in einer verstörend-düsteren und gleichzeitig märchenhaft-surrealistischen Welt. Kein "Fantasy-Spektakel", wie auf dem DVD-Cover angekündigt, sondern ein recht ruhig erzähltes, stellenweise aber auch sehr spannendes Abenteuer. Die DVD überzeugt durch die interessanten Extras.

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4042564120455 | Erschienen: 26. März 2010 | FSK: 12 | Laufzeit: 92 Minuten | Originaltitel: City of Ember | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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