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 Hundstage, Band 5: Hundsfott


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Vorsicht! Diese Rezension enthält Informationen über den Handlungsverlauf der vorangegangenen Bände der "Hundstage"-Reihe!

Anturon und seine Gefährten sind mittlerweile bis in die Trollzacken vorgedrungen. Dort suchen sie einerseits nach dem Schatz von Kunos altem Lehrmeister und hoffen außerdem auf einen sicheren Pass hinüber in das Mittelreich. Beide Ziele rücken jedoch in weite Ferne, als sie mit einem Troll, einer Gruppe Händler und einem Goblinstamm konfrontiert und zudem vom Söldnerführer Korninger eingeholt werden.

„Hundfott“ ist der fünfte und abschließende Band der „Hundstage“-DSA-Novellenreihe. Geschrieben wurde er – wie schon der erste Band „Hundesöhne“ – von Carolina Möbis, die hiermit ihr zweites aventurisches Werk vorlegt.

Nachdem der erste Band daran gekrankt hat, dass er aufgrund der Charaktervorstellungen und des Settingaufbaus nur einen sehr unbefriedigenden Plot aufweist, bekommt Möbis hier eine neue Gelegenheit, ihre erzählerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, was ihr diesmal auch wesentlich besser gelingt.

Wie schon in den beiden vorangegangenen Bänden findet der Leser eine in sich abgeschlossene Queste vor, die zudem die Gesamthandlung zu einem relativ zufriedenstellenden Ende bringt. Allerdings fallen auch hier kleinere Schnitzer auf. Vor allem die vielen Rechtschreibfehler sind ein Ärgernis, das man eigentlich hätte vermeiden können.

Abgesehen davon ist „Hundsfott“ jedoch ein gelungener und zufriedenstellender Abschluss der Hundstage-Reihe.

Abschließend noch ein kurzes Fazit über die gesamte „Hundstage“-Reihe:

Die Idee, einen Filmklassiker wie „Das dreckige Dutzend“ auf Aventurien zu übertragen, ist sympathisch, zumal gerade „Das Schwarze Auge“ weiterhin unter seinem Ruf als „beschauliches“ Rollenspiel zu kämpfen hat. Leider stellt der Leser sehr bald fest, dass eine 1:1-Übertragung im Rahmen einer Novellenreihe nicht recht funktioniert. Vor allem die Größe der Gruppe hätte – zwölfgöttlicher Symbolik zum Trotze – von Anfang an auf ein erzählerisch vernünftiges Maß beschränkt werden sollen. Auch fällt auf, dass in diesem schmalen Rahmen diverse Subplots auf der Strecke bleiben, wie beispielsweise das so prominent hervorgehobene Holzmedaillon von Travin, für welches einem findigen Spielleiter sicher einige Ideen gekommen wären.

Im direkten Vergleich zu „Der Kristall von Al’Zul“ muss leider gesagt werden, dass „Hundstage“ nicht ganz an dessen Qualität heranreicht. Gerade die wechselnde Erzählperspektive in „Al’Zul“ macht einen Großteil seines Reizes aus, während Hundstage vor allem in den ersten drei Bänden sichtlich damit kämpft, einen eigenen Rhythmus zu finden. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dieser Reihe um eine anerkennenswerte Leistung, welche den vier bis dato relativ unbekannten Autoren die Tür für weitere Veröffentlichungen in Aventurien öffnen sollte.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu dem Format der DSA-Novelle: Leider hat sich seit der Veröffentlichung von „Der Kristall von Al’Zul“ nichts geändert. Fünfundzwanzig Euro für eine Geschichte von knapp 300 Seiten sind ein hoher Preis, der für viele nicht so einfach aus der Portokasse zu bezahlen ist. Des weiteren werden sich auch mit dieser Novellenreihe keine neuen Leser gewinnen lassen, da Fanpro bis heute nicht im Buch- oder Bahnhofsbuchhandel vertreten ist und somit nur Rollenspieler in den entsprechenden Läden in die Verlegenheit kommen werden, in der Auslage über die „Hundstage“ zu stolpern. Es stellt sich zudem die Frage, wer fünf Euro für ein 64-seitiges Heft ausgibt, wenn er einen Heftroman a la „John Sinclair“ oder „Maddrax“ für 1,60 Euro bekommt. Zudem hat in der Vergangenheit das Novellenkonzept selbst bei namhaften Autoren wie Stephen King versagt. Nein, in diesem Punkt ist Fanpro kein bisschen weiser geworden. Man kann nur hoffen, dass demnächst findige Marketing-Experten ein paar Ideen haben, wie man DSA-Novellen besser unter die Leute bringen kann. Ansonsten bleibt dieses Konzept auch nach dem zweiten Anlauf ein Fehlschlag.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de

Markus Goedecke



Softcover | Erschienen: 27. Mai 2010 | ISBN: 9783890641355 | Preis: 5,00 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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