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 Detektiv Conan: Detektiv Conan Band 21


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Conan, die "Detective Boys", die aus seinen Freunden Genta, Mitsuhiko und Ayumi aus der Grundschule bestehen, Ai und Professor Agasa sind zu Gast auf einem einsam gelegenen Schloss. Dort wütete vor vier Jahren ein Brand, der neunzehn Menschen das Leben kostete. Auch die Tochter der Schlossherrin war unter den Toten. Der Witwer und sein Bruder sind seit Kurzem wieder im Schloss, denn immer noch suchen sie den Schatz, den das Familienoberhaupt vor Jahren dort versteckte. Gleich zu Anfang des Besuches verschwindet Conan spurlos und Ai findet einige frische Blutspuren. Was ist passiert?

Conan und die "Detective Boys" werden von Ran und Kogoro zu einem Urlaub nach Okinawa begleitet. Professor Agasa hatte einen 500.000 Yen-Reisegutschein bei einem Internet-Preisausschreiben gewonnen und ihn den Kindern geschenkt. Ran schläft ein und träumt vom ersten Fall Shinichis von vor genau einem Jahr, ebenfalls in einem Flugzeug hoch in der Luft. Damals wurde ein Fluggast tot in der Toilette gefunden worden und Shinichi klärte den Fall noch in der Luft.

Im dritten Fall sind die Kinder ins Polizeipräsidium eingeladen. Der Kommissar möchte sich bei ihnen für ihre wertvolle Aufklärungsarbeit im Schloss bedanken. Der Direktor der Haido-Filiale der Tokio-Bank ist ebenfalls geladen. Er soll eine Aussage machen. Doch während der Mann telefoniert, schreit seine Frau am anderen Apparat laut und in höchster Angst auf und verstummt. Die Polizei eilt zum Haus des Direktors. Dort finden sie seine Frau erstochen im Fitness-Raum liegend. Nur Conan schöpft sofort Verdacht, doch wo sind die Beweise?

Drei sehr unterschiedliche Fälle werden dem Leser hier geboten. Gosho Aoyama legt erstmals einen Manga-Band vor, indem alle Fälle von den "Kinderdetektiven" bestritten werden. Dies ist mit einem hohen Risiko verbunden, fehlt doch die bisher so erfolgreiche Mischung aus ernsten Fällen, die Erwachsene bestreiten und Klamauk, der bisher den "Detective Boys" zugeordnet werden konnte. Aoyama versucht diese Arithmetik zu durchbrechen.
Er lässt daher die Kinder im ersten Fall in einem bewusst düsteren Szenario agieren, das ein Verbrechen aus der Vergangenheit zur Grundlage hat. Die aus reiner Gier begangene Untat wird in der Gegenwart zu einer akuten Bedrohung für die Kinder. Völlig humorlos und grausam geht der Täter zu Werke, schreckt auch vor Mord an Kindern nicht zurück. Einzig seine Gier nach Geld ist Motiv und Ansporn zur Vernichtung aller, die seinem Ziel im Wege stehen. Der Irrsinn und die Sinnlosigkeit dieser Handlungsweise wird überdeutlich und differiert damit in einem weiteren Punkt zu den sonstigen Gepflogenheiten das Autors. Nicht psychologisches Täterprofil und kriminalistischer Spürsinn stehen im Mittelpunkt, sondern überhastete "Action". Da auch die Grundlage des Falles, die Täuschung der Familie und Polizei nicht glaubhaft ist, kann dieser erste Fall nicht überzeugen.
Im zweiten Fall lässt Aoyama durch einen Kniff Shinichi den Fall lösen. Da aber die Durchführung des Verbrechens und die Ermittlung unlogisch und witzlos sind, kann auch dieser Fall nur unter "uninteressant" eingeordnet werden.
Fall Drei ist die Krönung. Nicht nur, dass eine Polizeikommissarin ein Kind ohne Not mit an den Tatort eines Verbrechens mitnimmt, sie lässt ihn auch noch in die Ermittlungen eingreifen. Hinzu kommt, dass der Täter ein derart hohes Risiko auf sich nimmt, dass er völlig unglaubwürdig wirkt. Des weiteren ist das Motiv für die Tat lächerlich. Hätte dieses Motiv auch nur den Anschein des Möglichen, gäbe es nur noch Leichen auf der Welt. Aus nichtigerem Anlass und sinnloser lassen sich kaum ein Mord und ein Banküberfall ersinnen.

Fazit: Fans warten auf den zweiundzwanzigsten Band der Serie rund um den Kinder-Detektiv Conan. Manga-meidende Leser und Menschen, die wider Erwarten Conan noch nicht kennen gelernt und in ihr Herz geschlossen haben, lassen wohl besser die Finger von dieser Ausgabe, sie ist leider unausgegoren und uninteressant.

Der im Anhang in der Serie der Meisterdetektive der Weltliteratur vorgestellte Sam Spade ist hingegen gewohnt informativ und von guter Qualität.

Stefan Erlemann



Taschenbuch | Erschienen: 01. Dezember 2003 | ISBN: 3898854027 | Preis: 5 Euro | 192 Seiten

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