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 Gruselkabinett, Folge 43: Das Haus des Richters


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Etwas Unheimliches geht vom verlassenenen Haus des Richters aus. Die Bewohner des kleinen Städchens, an dessen Rand es steht, machen einen großen Bogen um das leicht verwitterte Gemäuer. Dem jungen Studenten Malcom Malcomson scheint es jedoch der perfekte Ort, um sich in aller Abgeschiedenheit ganz auf die Lernerei für seine bevorstehenden Abschlussprüfungen zu konzentrieren. Er mietet sich deshalb in das Haus ein, schlägt die Warnungen der Stadtbevölkerung in den Wind und denkt auch nicht weiter darüber nach, warum ihm der hiesige Makler sogar ein kostenloses Wohnrecht einräumt.

Bereits in der ersten Nacht in seinem Ferienheim quälen Malcom grauenvolle Träume. Und dann sind da noch die seltsamen Geräusche, die er hinter den holzvertäfelten Wänden vernimmt, die er sich aber nicht erklären kann. Am unheimlichsten ist jedoch die missgestaltete Ratte, die sich nicht von ihm verjagen lässt. Immer wieder findet er sie auf jenem Herrensessel sitzend, neben dem ein makabererweise ein Galgenstrick aus früheren Jahren baumelt, obwohl der grausame Richter, der einst hier gelebt hat, doch längst im Jenseits weilt. Oder?

Mit "Das Haus des Richters" widmet sich Titania Medien einer wenig bekannten Erzählung von "Dracula"-Autor Bram Stoker. Ein Stoff also wie geschaffen für die beliebte Hörspielserie "Gruselkabinett"? Ja und nein, denn "Das Haus des Richters" erzählt eine solch klassische Geschichte, dass sie einerseits gut ins Genre passt, andererseits aber leider wenig Neues bietet. Ein Spukhaus, seltsame Geräusche im Gemäuer, Aberglaube und eine düstere Bedrohung, die aus der fernen Vergangenheit in das Jetzt der Handlung eingreift: Das alles sind beliebte Zutaten, die der versierte Horror-Fan inzwischen zu Genüge kennt.

Gelungen bezeichnen darf man allerdings ein weiteres Mal die Vertonung der Erzählung durch das Label. Die Rollen wurden durch die Bank sehr passend besetzt; die Sprecher gehen engagiert und überzeugend ans Werk. Auch die Hintergrundgeräusche und die musikalische Untermalung punkten – beim Zuhören kommt trotz der etwas vorhersehbaren Handlung doch echter Grusel auf. Vor allem, wenn man der CD lauscht, wenn es draußen schon dunkel ist!

Insgesamt richtet sich deshalb diese Folge vor allem an jene Zuhörer, die entweder echte Fans der Gruselkabinett-Reihe sind oder aber nur Gelegenheits-Horrorhörspiel-Hörer. Die kommen sicher voll auf ihre Kosten, während Genre-Freunde mit anderen Episoden aus der insgesamt wirklich empfehlenswerten Hörspielserie besser bedient sein dürften.

Christian Handel



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 29. Mai 2010 | ISBN: 9783785742709 | Laufzeit: 56 Minuten | Originaltitel: The Judges House | Preis: 8,99 Euro | Sprache: Deutsch

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