Zeigte sich der erste Teil der Trilogie schon sehr politisch, legt diese Tatsache in dem zweiten Teil, der 430 Seiten umfasst, noch einmal nach.

Noch immer vordergründig ist die anstehende Hochzeit zwischen Melissa Steiner und Hanse Davion. Diese Vermählung, durch die ein enormes Machtpotential aufgebaut würde, wollen die konkurrierenden Parteien vereiteln. Zu diesem Zweck sollte Melissa Steiner im ersten Teil der Trilogie entführt werden, doch dieser Versuch schlug fehl, und so ist die Hochzeit noch immer ein deutliches Thema.
Doch die Gegner dieser Liason geben noch nicht auf und bis zuletzt versuchen sie, diese Verbindung zu vereiteln.
Die persönliche Geschichte des Allards, vor allem des von Hanse Davion verbannten Justian Xiang Allard, wird ebenso weiter gesponnen. Justin hat mittlerweile seinen Weg in den Geheimdienst des Hauses Liao gefunden und sein Durst nach Rache und Vergeltung ist noch immer nicht geringer ...

Im Zentrum dieses Buches stehen im Grunde noch weniger als schon im ersten Teil die persönlichen Schicksale, auch wenn gerade die Verbindung der Häuser Steiner und Davion großen Raum einnimmt, und man auch den Verbannten Justin nicht aus den Augen verliert.
An oberster Stelle stehen jedoch die poltischen und kriegerischen Vorgänge, die sich um die Machtstellungen in der Inneren Sphäre ranken. Entsprechend hoch ist der Anteil an Planungen, Besprechungen und entsprechenden Umsetzungen im Buch, was diejenigen freuen wird, die eben dort ihr spezielles Interesse sehen. Für alle anderen kann das Lesen etwas mühsam werden, auch wenn man sich mittlerweile an die Masse der auftretenden Personen zum großen Teil durch das Lesen des ersten Bandes gewöhnt hat.
Die erzählte Geschichte des Krieges ist eine im Battletech-Universum sehr wichtige Hintergrundgeschichte, der man mit entsprechendem Interesse entgegen treten sollte, doch erleichtert ein hohes Interesse an politischen und kämpferischen Auseinandersetzungen das Lesen enorm.

Stilistisch finden sich kaum Unterschiede zum ersten Teil, auch in diesem Band finden einige atmosphärische Details ihren Platz, die Charakterbeschreibungen sind fast alle nachvollziehbar und gelungen, und noch immer stört das hohe Denkaufkommen der Protagonisten, das der Autor in kursiver Schrift häufig einsetzt. Alles Aspekte, die allerdings auch schon beim ersten Teil "En Garde!" zu bemerken waren.

Ein Einstieg erst mit dem zweiten Teil der Trilogie ist keineswegs zu empfehlen, für die Leser von "En Garde!" aber lösen sich einige Handlungsfäden etwas auf, einige Aspekte werden sichtbarer, während neue hinzugefügt werden. Dies alles auf Basis einer hochpolitischen Science-Fiction-Geschichte ist in jedem Fall lesenswert.

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