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 Tanz mit Spannung


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die dreizehnjährige Deborah würde ihre alleinerziehende Mutter am liebsten auf der Stelle verschenken. Denn im Gegensatz zu Deborahs Freundinnen ist bei ihr zu Hause nichts normal. Alles muss luxuriös und exklusiv sein, egal ob Mittagessen oder Kleidung. Spaghetti mit Tomatensoße? Fehlanzeige, solche Leckereien bekommt Deborah nur, wenn sie mal wieder zu ihrem Vater und dessen neuer Freundin flieht. Denn Deborah wäre am liebsten wie andere Mädchen in ihrem Alter. Doch ihre Mutter sieht das nicht ein, versucht über das Leben ihrer Tochter zu bestimmen. Dazu gehört auch, dass sie nicht will, dass ihre Tochter neben dem Ballett Hip-Hop und Jazztanz macht. Doch Deborah will genau diese Stile gerne lernen, also verheimlicht sie ihrer Mutter, dass sie in entsprechende Tanzgruppen geht.
Damit aber nicht genug Trouble, denn in der Jazztanzgruppe ist auch Marco, ein Junge, den Deborah total süß findet. Allerdings denkt Sarah, ihre beste Freundin, ganz genauso. Außerdem ist da noch Florian, der zwar unscheinbar, aber irgendwie auch nett ist. Er interessiert sich sehr für Deborah, doch diese hat nach wie vor nur Marco im Kopf, was wiederum Sarah nicht gefällt. Zwischen den Freundinnen kommt es zu dicker Luft. Und das ist noch Deborahs geringstes Problem, denn natürlich dauert es nicht lange, bis ihre Mutter herausbekommt, was sie im Tanzstudio wirklich macht ...

Judith Le Huray schreibt auch hier wieder in Ich-Form und trifft den Ton ihrer jugendlichen Heldin sehr gut. Deborah gerät dabei zwar mitunter etwas ins Schwafeln, doch gibt es keine größeren Längen im Text. Auch der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und ist sehr einfach gehalten, so dass ihn auch ungeübte Leserinnen prima lesen und verstehen können.

Das Thema ist ungewöhnlich im Jugendbuchbereich. Deborah kommt aus sehr reichem Hause. Dennoch ist Shopping für sie eine Qual, denn gekauft wird, was ihrer Mutter gefällt. Diese Beziehung zwischen ihnen wird zum Hauptkonflikt des Buches. Deborah muss erst lernen, wie sie sich selbst frei entfalten kann und wie sie zu ihrer schwierigen Mutter einen Zugang findet. Daneben gibt es eine Liebesgeschichte, die allerdings ziemlich vorhersehbar und wenig spannend verläuft. Auch andere Themen wie Schule und Freundschaft werden angesprochen.

Da der Roman in Ich-Form ist, bleiben die anderen Figuren natürlich allesamt sehr blass und die Handlung ganz auf Deborah konzentriert. Das stört aber nicht weiter, da der geringe Umfang des Romans etwas anderes auch gar nicht zuließe.So gibt es eine unterhaltsame Geschichte, die für Mädchen ab etwa zehn Jahren geeignet ist. Ältere Leserinnen werden durch die Vorhersehbarkeit vermutlich weniger Spaß an dem Roman haben.

Maren Frank



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2009 | ISBN: 978-3939337683 | Preis: 7,95 Euro | 176 Seiten | Sprache: Deutsch

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