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 Ausradiert

Autoren: Peter Abrahams
Übersetzer: Frauke Czwikla
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Für Nick Petrov beginnt dieser Fall wie jeder andere auch. Er als Privatdetektiv profitiert zwar von seinen früheren Erlebnissen als Polizist, doch eigentlich ist es ein Film, der ihm die Aufträge einbringt: Ihm ist es zu verdanken, dass ein grausamer Serienmörder endlich gefasst wurde. Und seit darauf basierend ein Kriminalfilm gedreht wurde, ist er zu einer kleinen Berühmtheit geworden, deren Namen jeder irgendwann mal gehört hat. Doch wie gesagt, dieser Fall wäre fast wie jeder andere gewesen.

Liza Rummel ist verzweifelt, da ihre Tochter Amanda verschwunden ist. Widerspruchslos bezahlt sie Nicks Provision, damit er sich an die Arbeit macht. Allerdings spricht nicht viel dafür, dass Amanda verschwunden ist, denn es hat sich nicht viel in ihrem Leben verändert. Es ist ein Rätsel, dessen Lösung sich für Petrov immer beharrlicher im Nebel der Informationen verbirgt, denn je mehr er herausfindet, desto weniger Sinn geben seine Informationen. Sein gesundheitlicher Zusammenbruch wegen eines Gehirntumors macht dies nicht leichter.

Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist Petrov zuallererst mit seiner Genesung beschäftigt. Die Ärzte teilen ihm mit, dass er auf dem Weg der Besserung ist, es jedoch keine kompletten Heilungschancen gibt. Schnell jedoch fällt Petrov auf, dass ihm ein Teil seines Gedächtnisses fehlt. Exakt jene Zeitspanne von der Zeit, in der er den Fall Amanda aufgenommen hat bis zu dem Moment seines Zusammenbruches ist in seinen Erinnerungen nicht vorhanden. Anhand der einzelnen Beweisstücke in seinem Auto und den spärlichen Notizen klaubt er die fehlenden Puzzlesteine zusammen. Doch Liza Rummel kann er nicht mehr fragen, denn nun ist auch sie verschwunden und nachts wird bei Nick eingebrochen und ein Beweisfoto gestohlen. Es scheint, als würde mehr als nur ein Vermisstenfall dahinter stecken.

"Ausradiert" ist ein Kriminalfall, der so beginnt wie viele andere vor ihm. Hauptfigur ist ein Privatdetektiv, ein ehemaliger Polizist, der einen neuen Fall annimmt. Besonders ist jedoch, dass er mitten in den Ermittlungen ins Krankenhaus gelangt und nach seiner Genesung keine Erinnerungen mehr an das letzte Wochenende besitzt. Deswegen rollt die Hauptfigur den Fall abermals neu auf, mit den gleichen Beweisstücken. Da aber die wichtigen Informationen fehlen, gelangt der Detektiv nun zu neuen ungewöhnlichen Schlüssen, die ein komplett anderes Licht auf das Verbrechen werfen.

Für den Leser ist es sehr spannend, diese Entwicklung mitzuverfolgen. Nach den ersten Ermittlungen muss der Privatschnüffler wieder von vorne beginnen, doch der Leser hat ihm einiges an Wissen voraus. Dadurch werden die darauf folgenden Entdeckungen umso interessanter, da man dazu angeregt wird, ausgehend von den früheren Erkenntnissen eigene Thesen aufzustellen. So wird der Leser viel tiefer in die Geschichte mit hineingezogen als in einem normalen Kriminalroman. Die Auflösung jedoch überrascht sowohl Hauptfigur als auch den Lesenden, denn erst am Ende fügen sich alle Puzzleteile zu einem vollständigen Ganzen zusammen und bringen den Fall zum Abschluss.

Ein spannender und mitreißender Kriminalroman für alle, die die Psychologie hinter dem Verbrechen und Charakterstudien lieben. Zum Miträtseln und Mitfiebern ganz besonders gut geeignet.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 1. Mai 2010 | ISBN: 978-3426634158 | Originaltitel: Oblivion | Preis: 8,95 Euro | 446 Seiten | Sprache: Deutsch

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