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 Tinker

Autoren: Wen Spencer
Übersetzer: Kirsten Borchardt
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Für die junge Tinker gibt es keinen wunderschöneren Ort auf der Welt als ihren Schrottplatz. Hier ist sie ihr eigener Herr und kann schalten und walten, wie sie möchte. Unterstützt wird sie in ihrer Arbeit von Oilcan, ihrem Cousin. Beide sind alleine und laufen, seit nun auch Tinker volljährig ist, nicht mehr Gefahr, abgeschoben zu werden. Zwar ist das Leben in Pittsburgh nicht einfach, aber immer noch besser als auf der Erde, denn dank eines ungewöhnlichen Phänomens wechselt es fast ständig seine Position in eine andere Dimension, in der Elfen auf dem Planeten leben. Nur an einem Tag im Monat liegt Pittsburgh wieder auf der Erde und dann werden alle notwendigen Lebensmittel dorthin gebracht.

An jedem Abschalttag ist deswegen auf den Straßen Pittsburghs die Hölle los. Autos und Lastwagen versuchen innerhalb eines Tages alle notwendigen Güter zu verladen. Aus diesem Grund bleibt Tinker an diesem Tag lieber zuhause. Das wird ihr jedoch fast zum Verhängnis als ein wildes Rudel Warge in den Schrottplatz eindringt. Sie verfolgen einen atemlosen Elfen, der versucht, den wütenden Zähnen der Tiere zu entkommen. Ohne groß nachzudenken, hilft Tinker dem Elfen und gemeinsam gelingt es ihnen, die wütenden Tiere zu vertreiben. Aber Windwolf, der Elf, der verfolgt wurde, ist schwer verletzt und benötigt ein Krankenhaus. Tinker flickt ihn notdürftig mit gespeicherter Magie zusammen und versucht, Kontakt zu ihren Freunden aufzunehmen. Sie weiß noch nicht, dass dieser Abend ihr ganzes Leben verändern wird.

"Tinker" ist ein Roman, der dem Genre der Urban Fantasy entspringt. Passend dazu ist die Verbindung zwischen unserer modernen Realität und fantastischen Elementen. Hier gelingt das Zusammenspiel beider Welten durch die Gegebenheit, dass ein Teil der normalen Erde die meiste Zeit in einer anderen Dimension liegt. So hat dieses Pittburgh zwar einen Kontakt zur modernen Welt, aber dennoch eine Verbindung zur Magie der Elfen und deren fantastischer Lebensweise. Und so andersartig die Elfen in der Geschichte auch sind dank ihrer Unsterblichkeit, nähern auch die sich der Denkweise der Menschen an.

Hauptperson in dieser Fantasygeschichte ist die junge Erwachsene Tinker, die mit dem Elfen Windwolf nähere Bekanntschaft macht. Der Angriff der Worgen ist lediglich der Beginn von Schwierigkeiten, die dazu beitragen, dass die Frau und der Elf sich näher kommen. Denn Windwolf weiß gleich in den ersten Augenblicken, wie viel Tinker ihm bedeuten kann, und so bindet er sie, die nicht recht weiß, was mit ihr geschieht, an sich und seinen Clan. Allerdings gibt es auch eine Gruppe Feinde, die versuchen Tinker in ihre Gewalt zu bringen, da sie das Potenzial besitzt ein weiteres Dimensionstor wie das, das Pittsburgh versetzt, zu bauen.

Die Figur Tinker und ihre Freunde werden lebensnah und sympathisch beschrieben. Der Leser identifiziert sich gerne mit ihnen. Auch die andersartige Welt der Elfen, ihre seltsamen Gebräuche und Denkweise überzeugt den Leser. Alles fügt sich wunderbar zusammen und passt zu der ersonnenen Geschichte. Allein die Tatsache, dass die junge Tinker an alles, was mit Liebe und Sex zu tun hat, so unbedarft herangeht, irritiert. Es wirkt fast übertrieben albern, wie sich gleich mehrere Erwachsene Männer um sie streiten und sie selbst im Gefühlschaos im Endeffekt einfach dann mit dem im Bett landet, der als erstes kommt. Das passt überhaupt nicht in die Geschichte und zu ihrem Charakter. Es hätte sensiblere Wege gegeben, eine Liebesgeschichte einzufügen.

Eine erfrischend andere Fantasygeschichte mit überzeugenden Charakteren!

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 11. Oktober 2010 | ISBN: 978-3453527805 | Originaltitel: Tinker | Preis: 9,99 Euro | 607 Seiten | Sprache: Deutsch

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