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 Die Todesbotschaft

Autoren: Sabine Kornbichler
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die in Berlin lebende Künstlerin Finja Benthin verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Malen von Wandbildern. Gerade als sie sich eine Schaffenspause gönnen möchte, erreicht sie eine erschreckende Nachricht ihrer Schwester Amelie, die sie dazu veranlasst, sofort in ihre Heimat an den Tegernsee zurückzukehren. Ein Verkehrsunfall ist der Grund, der nicht nur Amelies Schwiegermutter das Leben kostete, sondern auch ihren Schwager mit in den Tod riss. Doch kaum sind die beiden beerdigt, stürzt während einer gemeinsamen Bergwanderung Amelies Freundin Kerstin den Abhang hinunter und kann nur noch tot geborgen werden.
Während Amelie völlig am Boden zerstört ist und keinen Sinn für die täglichen Belange des Lebens hat, hält Finja ihre Augen offen und entdeckt am Auto ihres Vaters einen Brief. Von bösen Vorahnungen getrieben, öffnet sie ihn und hält die Todesanzeige ihrer Schwester Amelie in den Händen, datiert auf den 16. August. Ein makaberer Scherz, dem vor dem Hintergrund der jüngsten Todesfälle eine besondere Bedeutung bekommt. Doch wer steckt hinter den dubiosen Unfällen und warum hat ausgerechnet Finjas Vater einen solchen Brief bekommen? Fragen, die die junge Künstlerin dazu veranlassen, die renommierte Wirtschaftsdetektei unter die Lupe zu nehmen, in der ihr Vater als Teilhaber tätig ist. Doch je mehr sie in die Geschäftspraktiken der Detektei einsteigt, umso deutlicher offenbaren sich Vorkommnisse aus der Vergangenheit, in der sie und ihr früheres Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Dunkle Geheimnisse und unlautere Machenschaften stehen im Mittelpunkt des spannenden Thrillers von Sabine Kornbichler und bilden den Ausgangspunkt einer Familiengeschichte, die einen überaus tragischen Verlauf nimmt. Während am Anfang des Geschehens vier ehemalige Studenten stehen, die es geschafft haben, eine erfolgreiche Detektei aufzubauen, wendet sich im Laufe der Jahre das Blatt und gut gehegte Geheimnisse treten zutage, die sie und ihre Familien schwer belasten. Ereignisse, die unbescholtene Menschen das Leben kosten und allen Beteiligten schwer zu schaffen machen. Dabei versteht es Sabine Kornbichler die einzelnen Handlungsverläufe so lebensecht zu erzählen, dass der Leser mitten im Geschehen steht und die Wut der beteiligten Personen, aber auch ihre Trauer und Verzweiflung jederzeit nachempfinden kann. Vor allem die junge Malerin Finja Benthin, aus deren Sicht der größte Teil der Geschichte erzählt wird, offenbart all ihre Gefühle und Gedanken und entwickelt sich zu einem Menschen, der dem Leser nach Beendigung des Buches mehr als nur vertraut ist. So sorgen gelungene Charakterstudien, ein gut konstruierter Plot und eine Schreibweise, die fesselt, dafür, dass ein Spannungsbogen aufgebaut wird, der sich durch das gesamte Buch zieht. Aber auch das überaus sensible Thema der Sicherheit persönlicher Daten, bis hin zum Ausspionieren privater Räumlichkeiten und im Internet preisgegebener Informationen, nimmt einen gebührenden Platz ein. Eine Warnung an alle, die leichtfertig mit ihren persönlichen Daten umgehen und diese, ohne darüber nachzudenken, in der Öffentlichkeit preisgeben.

Fazit:
Ein gut erzählter, überaus realistischer Thriller, der eine Botschaft vermittelt, die nachdenklich werden lässt.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Dorit Wiebke



Hardcover | Erschienen: 4. Oktober 2010 | ISBN: 978-3426652268 | Preis: 16,99 Euro | 430 Seiten | Sprache: Deutsch

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