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Im Orinoco River in Venezuela tauchen blutrünstige Piranhas auf, denen sogleich ein Boot samt Besatzung zum Opfer fällt – darunter der US-Botschafter sowie der venezolanische Außenminister, die über ein umstrittenes Handelsabkommen berieten. Der Elitesoldat Jason Fitch (Paul Logan) wird von der US-Regierung beauftragt, den Vorfall zu untersuchen. Colonel Diaz (David Labiosa), der zur Kooperation mit dem Amerikaner gezwungen wird, vermutet hinter dem Unglück eine heimtückische CIA-Aktion, doch die Genetikerin Sarah Monroe (Tiffany) weiß es besser: Bei den Piranhas handelt es sich um aggressive Mutationen, die sich rasch entwickeln und an Größe zunehmen. Schon bald besitzen sie die Größe von Häuserblocks und entkommen auf das offene Meer. Ihre Reise führt die Killerfische an die Strände Floridas. Ein Blutbad bahnt sich an …
[PIC]The Asylum kann es einfach nicht lassen! Wenn sich in Hollywood ein neuer Blockbuster ankündigt, kann die berüchtigte US-Filmschmiede einfach nicht anders, als mit wenig Geld und null Talent stupide Mockbuster vom Fließband zu lassen, die im Fahrwasser der Hollywoodstreifen schwimmen und qualitativ heillos ertrinken. Auch Alexandre Ajas saftig-derben Sommer-Splatter-Hit "Piranha 3D" hatten die unterhaltungsabtreibenden Kreativköpfe von Asylum am Haken und präsentieren mit "Mega Piranha" eine Lowest-Budget-Beleidigung an das Tierhorror-Genre, die man sich besser erst gar nicht antut.
[PIC]Hätte Ed Wood gemeinsam mit Tommy Wiseau eine Fischzucht betrieben, das Ergebnis könnte nicht schlimmer ausfallen als "Mega Piranha", denn der Film strotzt nur so vor hanebüchenem Schwachsinn, dass einem buchstäblich die Fischgräte im Hals stecken bleibt. Muss man in Hollywood lediglich Realitätsferne als Qualifikation mitbringen, um sich als Drehbuchautor bei Michael Bay und Konsorten über Wasser zu halten, so verpflichtet Asylum durch die Bank weg Dilettanten, die so viel Ahnung vom Drehbuchschreiben haben wie der Pizzabote von Quantenphysik: Die Story kommt – gelinde hoch zwei ausgedrückt – abwegig und unglaubwürdig daher, Mal um Mal wird der Logik eins mit der Rohrzange übergezogen und ihr Kopf als Punchingball missbraucht: Riesige Piranhas springen aus dem Wasser in Häuser hinein und explodieren, holen Helikopter vom Himmel und lassen sich Schlachtkreuzer und U-Boote schmecken. Einer der walfischgroßen Monsterfische verschätzt sich sogar bei seinem Absprung und spießt sich prompt selbst an einem Leuchtturm auf! Darüber hinaus geschehen in diesem hirnrissigen Streifen immer wieder Dinge, die nicht ganz nachvollziehbar sind. So stürzen sich offensichtlich lebensmüde Spaziergänger in die vor Killerfischen wimmelnden Fluten hinein und ein verliebtes Pärchen badet im von Alligatoren belagerten Amazonas, während eine Genetikerin einem wegen Treibstoffverlust abschmierenden Kampfheli zu einem Boost verhilft, dass man glaubt, sie hätte gerade den Warp-Antrieb entdeckt. Dazwischen muss der Zuschauer immer wieder plump choreographierte Actioneinlagen oder dumme wie dröge Dialoge über sich ergehen lassen, die er nutzen kann, um nebenbei sein Facebook-Profil abzurufen, seine E-Mails zu checken oder die Wäsche zu bügeln.
[PIC]Doch nicht nur inhaltlich gleicht der Film einem Fisch auf dem Trockenen, auch technisch blamiert sich "Mega Piranha" im Laufschritt: Der Kameramann beweist kein Gefühl und liefert eine Aneinanderreihung belangloser Einstellungen, während der Cutter sich dann und wann in der Videoclipästhetik versucht, dabei aber nur planlos zusammenschneidet; ja, es werden sogar einige Szenen recycelt, sodass Déjà-vus keine Seltenheit sind. Die billigen Indoor-Kulissen wiederholen sich schon nach kurzer Zeit, ein geheimer US-Superbunker auf hoher See sieht aus wie eine heruntergekommene Bohrinsel mit Reichstagskuppel obendrauf. Dem Fass den Boden schlägt aber das schrottige CGI aus: Armselige Second-Hand-Animationen und verwaschene Texturen setzen dem Ganzen die Krone auf, zumal sie derart schlecht in das gefilmte Material eingefügt worden sind, dass man nicht weiß, ob man eher lachen oder doch weinen soll. Ein untalentierter Cast rundet das trashige Trauerspiel ab: Piranha-Killer Paul Logan läuft ohne Mimik von A nach B, Sängerin Tiffany überzeugt als Genetikerin ungefähr so sehr wie Casper Van Dien als Charakterdarsteller und David Labiosa schwitzt sich als paranoider venezolanischer Colonel durch den Film. Die deutsche Synchro setzt noch einen drauf und brilliert mit kaum vorhandener Lippensynchronität.
[PIC]Die Blu-ray zeigt sich alles andere als vorbildlich: Das Bild weist einen extremen Orangestich auf, was zum Teil arg verfälschte Farben mit sich bringt, darüber hinaus fallen eine dürftige Detailzeichnung und sporadisch auftretende Unschärfen auf. Der 5.1-Ton lässt jede Räumlichkeit missen und bedient lediglich die vorderen Boxen. Die Extras sind nicht der Rede wert: Ein elfminütiges Making of und eine Bildergalerie, beides belanglos, ferner noch der Originaltrailer, eine Trailershow und Outtakes. Der Blu-ray liegt ein Wendecover bei. Da die Disc, anders als die meisten Blu-rays, nur über ein Pop-Up-Menü und kein reguläres Startmenü verfügt, wird der Film sofort nach Einlegen der Disc in den BD-Player gestartet. Allerdings: Wenn der Film zu Ende ist, wird er erneut gestartet; gleiches gilt auch für die Extras.
Fazit:
The Asylum empfiehlt Trash-Scholle mit Low-Budget-Beilagen – Unterhaltungssalmonellen inklusive.