Computer- und Konsolespielen wird oft vorgeworfen, dass sie für die kindliche Kreativität zu wenig Spielraum lassen. Bei vielen Spielkonzepten geht es lediglich darum, ein bestimmtes Schema von Knöpfen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu drücken. "Create" jedoch ist ein Spiel, bei dem Fantasie und Kreativität nicht nur ein Spielinhalt, sondern das Spielprinzip selbst sind.

[PIC]Köpfchen gefragt

Insgesamt umfasst das Spiel vierzehn unterschiedliche Welten. Eine Welt besteht aus einem Ort, der für den Spieler eine bestimmte Menge an Herausforderungen bereithält. Diese Herausforderungen muss man mithilfe der zur Verfügung stehenden Mittel bewältigen. Gelingt dies, erhält der Spieler Create-Funken. Die schalten sowohl den Zugang zu weiteren Welten frei als auch neue Objekte, die man im Spiel selbst dann nutzen und einsetzen kann. Mit der Zeit erhöht sich der Schwierigkeitsgrad dieser Aufgaben, so dass der Spieler gezwungen ist, immer bessere und kreativere Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Die Welt als Spielfeld

[PIC]Allerdings dreht sich nicht alles vorrangig um die Aufgaben, die in den Welten verteilt sind. Jede freigespielte Welt ist gleichzeitig die kreative Spielwiese für denjenigen, der vor der Konsole sitzt. Will man eine Wiese von Margeriten, streut man sie auf der Bodenoberfläche aus. Dann kann man ein paar Außerirdische, Dinosaurier oder andere Wesen einsetzen. Mit Luftballons, Ambossen, Raketen, Springbrettern und selbst gebastelten Apparaten lassen sich die verrücktesten Dinge anstellen. Jede Welt ist anders und kann ständig neu gestaltet werden, ganz nach Wunsch und Fantasie.

[PIC]Einfach ausprobieren

Im Spiel "Create" gibt es keinen allzu zwingenden Grund, alle Aufgaben sofort und so effektiv wie möglich zu lösen. Natürlich sollte man sie irgendwann bewältigen, um neue Welten frei zu schalten und diese erforschen zu können, aber genauso gut kann der Spieler auch erst einmal mit den Begebenheiten, die er hat, herumforschen und ausprobieren. Ganz nach Wunsch kann man so zum Beispiel austesten, wie viele Raketen es benötigt, um einen fallenden Amboss nach oben zu stoßen. Ebenso lassen sich Gegenstände in der Szenerie platzieren, die dann, wenn auf "Abspielen" gedrückt wird, eine Reihe von Ereignissen auslösen.

Und wie wirkt's?

[PIC]Optisch ist "Create" wunderschön gestaltet. Alle Objekte sind gut animiert und wirken gleichzeitig auch ansprechend. Da der Spieler selbst in einem gewissen Rahmen Grafiker spielen kann, lässt sich die Hintergrundkulisse für die Herausforderungen ganz nach den eigenen Vorstellungen dekorieren. Für die Herausforderungen und ihre Lösung braucht man, je weiter das Spiel fortschreitet, schon etwas Köpfchen, da die Rätsel nicht immer einfach zu knacken sind. Spieltechnisch besteht auch immer der Anreiz, eine gefundene Lösung zu optimieren und sie vielleicht ausgefallener zu gestalten. Die Spielsteuerung funktioniert sowohl über die Fernbedienung als auch über den Nunchuk. In manchen Fällen könnte sie aber etwas exakter arbeiten, da man manchmal mehrere Anläufe benötigt, um einen Gegenstand so zu platzieren, wie man das gerne hätte.

Einfach mal spielen

Die Erfahrung zeigt, dass besonders Kinder den allergrößten Spaß mit "Create" haben. Erwachsene gehen viele der Spieloptionen zu schematisch und überlegt an. Jüngere Spieler hingegen probieren einfach alles aus, testen verschiedene Oberflächen und spielen, ohne zu überlegen, ob man genug Create-Funken für die nächste Spielwelt hat oder nicht. Ein wunderbares, die Fantasie anregendes Spielvergnügen, von dem es hoffentlich Nachfolger geben wird.