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 Rummikub


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spielregel
Strategie


Rummikub ist seit fünfundzwanzig Jahren auf dem Spielemarkt und immer noch ein gefragtes Spiel. In der Packung befinden sich knapp über hundert Kunststoffplättchen auf denen in vier Farben die Zahlen Eins bis Dreizehn aufgedruckt sind. Dazu kommen vier Plastikbänkchen, auf denen die Spielsteine Platz finden. Nach dem die Steine verteilt sind muss jeder Spieler reihum Serien in die Mitte des Tisches legen. Diese Serien müssen entweder die gleiche Zahl in verschiedenen Farben zeigen (sechs Blau, sechs Rot, sechs Orange), oder eine Zahlenserie in einer Farbe. Weitere Bedingung ist, dass mindestens drei Spielsteine eine Serie bilden und in der ersten Runde mindestens dreißig Punkte ausgelegt werden müssen. Dazu kommen zwei Joker, die jede Farbe oder Zahl ersetzen können.
Wer an der Reihe ist und nicht legen kann, muss einen Stein aus dem Vorrat ziehen. Ziel ist es, als erster Spieler alle Steine in der Mitte abgelegt zu haben. Jeder Spieler, der an der Reihe ist, kann nicht nur Zahlen von seiner Bank ablegen, sondern die Serien, die bereits in der Tischmitte liegen, manipulieren. Das heißt Serien splitten, anders zusammensetzen und erweitern. Wenn ein Spieler fertig ist, werden den anderen Mitspielern die restlichen Zahlenwerte als Minuspunkte notiert.
Die einfachen Regeln finden auf einem kleinen Zettel Platz, und nach einem fünfminütigen Eingewöhnen kann sie jeder Spieler nachvollziehen.

Dieser Klassiker des Spielemarktes macht einen riesigen Spaß. Einfache Regeln und unverwüstliche Spielsteine - wenn auch etwas billig wirkend -, gepaart mit sehr komplexen taktischen Möglichkeiten sind eine Mixtur, die ankommt. Auch neunjährige Kinder können nahezu chancengleich mitspielen. Doch erfahrene Spieler sind im Manipulieren so gut und variantenreich, dass Glück und Zufall eine untergeordnete Rolle spielen und dem Schach gleiche Partien entstehen, bei dem sich elegant ausmanövriert wird.
Oft sind in Sekundenschnelle derart komplexe Manipulationen möglich, das dem Ungeübten schwindlig werden kann. Auch ist der Schwierigkeitsgrad gemessen an den Regeln und der Ausstattung viel höher, als es zunächst den Anschein hat. Vorteil dieses Spiels ist es, das Laien und Anfänger ebenso Spaß haben, wie Profis und Versierte. Nur sollte man sich hüten, gegen einen Profi zu spielen und auf sein Glück zu vertrauen, schnell wird man eines Besseren belehrt. Glück ist zwar hilfreich aber nicht hinreichend, um zu gewinnen.
Wenn acht bis zehn Serien auf dem Tisch liegen und die Mitspieler noch über drei oder vier "schwierige" Steine verfügen, offenbart sich der wahre Profi. Mit geschickter Hand werden kurzerhand alle Serien gesplittet, verkürzt, verlängert, umgeordnet und abgebaut und eh sich die Spieler versehen, ist alles verändert und alle Spielsteine gelegt.
Der Überraschungsfaktor und "Aha-Effekt" dieses Spiels ist erheblich.
Einzig die Farbwahl der kleinen Zahlen könnte besser sein. Ich finde jedenfalls das Orange und Rot zu ähnlich und die Zahlen grundsätzlich zu klein. Das hätte man ändern können. Auch fühlen sich die Spielsteine sehr billig an und sind zu leicht zum Spielen. Am Schlechtesten kommen die Bänke weg, sie sind unter aller Kritik.

Doch ist natürlich zu bedenken, das dieses wirklich gelungene Spiel für unter zehn Euro zu haben ist und das lässt doch einige Kompromisse verschmerzen.

Fazit: Wer dieses Spiel noch nicht kennt oder lange nicht mehr gespielt hat, sollte zu dem momentan einzigartigen Preis zugreifen. Viele Abende bester Unterhaltung sind damit möglich. Vor allem, wenn man es zu viert spielt - erst dann macht Rummikub wirklich Spaß.

Stefan Erlemann



| Erschienen: 01. Januar 2006 | ISBN: B0002HWUX6 | Preis: 9,99 Euro

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