Band drei von "Arawn" eröffnet die Geschichte mit einem Vorspiel, in dem gezeigt wird, wie Bran an das schwarze Schwert der Nacht gelangt ist. Mit Hinterhältigkeit hat er eine arme Seele dazu gebracht, das Schwert aus den Händen eines Wächters zu stehlen, nicht ahnend, dass es sich dabei um einen rachsüchtigen Untoten handelt. Ferner glaubt er an das Geheimnis der Unsterblichkeit und dass der Kessel dieses für ihn lüften kann.

Band 2 endete mitten in der Schlacht von Cad Goddun, die zwischen Arawns und Maths Heeren ausgetragen wurde. Doch nun stehen sich die beiden Heerführer selbst gegenüber und es kommt zu einem erbitterten Duell, in dem Gnade keinen Platz hat. Doch obwohl sich die beiden Kontrahenten nichts schenken, gelingt niemandem der entscheidende Treffer. Ein unvorhergesehenes Ereignis beendet den Kampf …

In der Zwischenzeit hat auch Kern in das Geschehen eingegriffen und auf Bitten Siamhs hin den Wald zum Leben erweckt. Grausame Baumkreaturen, die noch gewaltiger sind als die Horden von Riesen in Arawns Armee, greifen nun an und stehen Maths Streitkraft zur Seite. Das Blatt hat sich gewendet – so scheint es zumindest, bis aus dem Blutkessel ein Feuerinferno herausströmt und Tod und Zerstörung mit sich bringt. Doch noch verheerender als die Feuerglut sind die Dämonenwesen, die aus dem Kessel entspringen. Diese Dämonen waren einst die mächtigsten Krieger, die Arawn dem Kessel geopfert hat. Nun sind sie aus der Hölle zurückgekehrt, mit unheiligen Waffen gerüstet und bar jeder Furcht und jedem Schmerz.

Epik ist auch im dritten Arawn-Band das Schlüsselwort schlechthin. Diesmal gibt es sogar noch eine Extraportion Testosteron dazu. Neben den üblichen wandelnden Muskelbergen tauchen Sätze auf wie: "Kämpf mit mir! Wenn du ein Mann bist!". Ansonsten bleibt sich die Reihe treu. Wenn man die bisherigen Bände mochte, kann bei "Die Schlacht von Cad Goddum" beherzt zugegriffen werden.
Auch hier erhält man in einem Zwischenspiel weitere Einblicke in das Höllen-Domizil des zukünftigen Arawn, das eindrucksvoll und atmosphärisch ausgearbeitet ist. Außerdem wird erklärt, weshalb Owen rückblickend als Verräter bezeichnet wird und die Ewigkeit in der Unterwelt verbringen muss. Doch ist dieser Part ein wenig unglaubwürdig, zumindest stellt man sich als Leser die Frage, weshalb man wegen eines solchen Vergehens gleich als leibloser Schädel in der Hölle verrotten muss.

Das Tempo in diesem Comic ist rasant, es liest sich schneller als ein Manga und infolgedessen ist man leicht enttäuscht, wenn schon bald die letzte Seite umgeblättert wurde. Auch aufgrund dessen, dass man häppchenweise mit interessanten Inhalten gefüttert wird (Bran in der Vergangenheit und die Geschichte des Schwertes und des Kessels / Arawn in der Zukunft als Höllenbaron) und den Fortgang der eigentlichen Storyline verfolgt, möchte man am liebsten gleich den nächsten Band lesen. Der Autor schafft es auf jeden Fall noch weiter Spannung aufzubauen.
Was dem Autor gelingt, bleibt dem Zeichner allerdings verwehrt: Was schon im zweiten Band in Bezug auf Qualitätsverlust begonnen hat, nimmt im dritten seinen weiteren Lauf. Die Detailtiefe der Zeichnungen nimmt von Band zu Band ab. Zwar taucht dieses Manko nicht in jedem Bild, auf jeder Seite auf und so riesig ist der Unterschied jetzt auch wieder nicht, aber doch eben so stark, dass man es als Leser bemerkt – und das ist schade! Bleibt nur zu hoffen, dass das bei dieser ansonsten sehr gelungenen Reihe nicht zur Gewohnheit wird.

Eine Leseprobe gibt es auf der Website des Splitter Verlags: "Arawn 3 - Die Schlacht von Cad Goddun".