Neue Programmiersprachen sind selten geworden. Seit Jahren dominieren etablierte Sprachen wie C, C++, Java, Perl, PHP und Python, nebst ein paar Evergreens wie Visual Basic oder Pascal. Dabei verändert sich die Art der Softwareentwicklung Jahr für Jahr und erfordert von Programmierern neue Lösungswege. Warum also werden nicht auch neue Werkzeuge - also Sprachen - entwickelt, die der heutigen Zeit gerecht werden?

Das hat sich wohl auch der Internetriese Google gedacht, als er 2009 seine Mitarbeiter Robert Griesemer, Rob Pike und Ken Thompson eine neue, zeitgemäße Programmiersprache aus der Taufe heben ließ: "Go". Die Sprache soll vor allem eine hardwarenahe Programmierung ermöglichen; der Dialekt selbst erinnert in Teilen an C/C++ und Java, ermöglicht eine objektorientierte Programmierung, hat aber durchaus auch seine Eigenheiten.

Um diese zu erlernen und sich in die Geheimnisse von "Go" einzuarbeiten, hat der Verlag Addison-Wesley ein erstes Buch zu "Go" herausgebracht: "Programmierung in Google Go" versteht sich als Lehrbuch und Nachschlagewerk in einem. Die Autoren Steffen Blass und Rainer Feike haben dabei professionelle Programmierer im Blick, die "Go" erlernen wollen (oder müssen), aber auch Neugierige, die sich mit der brandneuen Programmiersprache vertraut machen wollen.
Sie bekommen einen grundlegenden Einblick in die Mechanismen von "Go". Zunächst werden die wichtigsten Eigenschaften der Sprache zusammengefasst und Unterschiede zu C/C++ aufgezählt. Dann geht es ans Eingemachte: Anweisungen, Daten- und Variablentypen, Funktionen und Objektorientierung werden in den jeweiligen Kapiteln umrissen und so das nötige Handwerkszeug ordentlich sortiert. Ein weiteres Kapitel widmet sich einer - sehr hilfreichen - Eigenheit von "Go": der Nebenläufigkeit von Programmen, die auf Computern mit mehreren CPU ihr ganzes Potential entfaltet. Und natürlich fehlen auch ein paar Beispielprogramme nicht, die sich übrigens alle auf der mitgelieferten CD wiederfinden, wie natürlich auch die Installationsroutinen von "Go" - denn "Go" ist kostenlos.

Damit bietet das Buch einen exzellenten Einstieg in diese neue, sehr interessante Sprache - sofern man Programmiererfahrung mitbringt. Für Neulinge dürfte der gebotene Stoff zu schwierig sein, aber sie sind weder die Zielgruppe dieses Lehrbuchs noch der Sprache "Go". Denn die ist ein in der Tat mächtiges Werkzeug, das sich hinter C/C++ nicht verstecken muss.

Eine Leseprobe gibt es auf der Website des Verlags.