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 Die Toten 2


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ein Seniorenheim in Hamburg.
Die Bewohner eines Altenpflegeheims sind im Angesicht der Zombie-Invasion auf sich allein gestellt. Nur Schwester Heike ist bei ihnen geblieben. Gemeinsam beginnen sie den Kampf ums Überleben.

Eine Straße in Stuttgart.
Martin ist allein in den Straßen von Stuttgart unterwegs. Immer auf der Suche nach Dingen, die für ihn nützlich sein könnten. Bei einem seiner Streifzüge rettet er Caro, eine junge Frau, die ebenfalls versucht sich allein durchzuschlagen.

Eine Villa in Hannover.
Ein Mann allein in einer Villa in Hannover. In einem verlassenen Geschäft entdeckt er eine einsame junge Frau, die sich vor den Zombies verbarrikadiert. Hoffnung keimt in ihm auf …

Die "Die Toten"-Reihe aus dem Zwechfell-Verlag schwimmt gekonnt auf der momentanen Zombie-Welle mit. Das Besondere an den Comics ist, dass sie im Gegensatz zur "Walking Dead"-Serie in Deutschland spielen und den Leser mit in sich abgeschlossenen Geschichten unterhalten. Im vorliegenden zweiten Band der Reihe wird sich dabei jeweils unterschiedlichen Erzähl- und Zeichenstilen bedient. Die erste, komplexere Story befasst sich mit einem Seniorenheim in Hamburg und verlangt dem Genre einige neue Facetten ab. Der Comic von Andreas Völlinger und Tim Felix ist der einzige vielfarbige Beitrag dieses Buches, obwohl die Figuren teilweise sehr unfertig wirken und die alten Menschen aussehen, als ob sie gerade am Zerfließen sind. Dafür punktet die Geschichte mit gesellschaftskritischen Untertönen und der wunderbaren Botschaft, selbst im Angesicht des wandelnden Todes nicht den Lebensmut zu verlieren. Es ist jedenfalls eine echte Freude die resoluten Rentner bei der Zombiehatz zu beobachten.
Die zweite Story stammt von Stefan Dinter selbst, einem der Initiatoren der Reihe. Die Geschichte besticht durch eine messerscharfe Linienführung, und die einzigen Farbtupfer bildet das grelle Rot des Blutes. Ansonsten arbeitet Dinter mit diversen Schattierungen und hält das Szenario bewusst trist. Nichtsdestotrotz ist die Story in den Straßen von Stuttgart die Stärkste dieses Bandes und überzeugt mit einem krassen und überraschenden Plot.
Ein düsterer Alptraum in Schwarzweiß ist die letzte Geschichte, die in einer Villa in Hannover spielt. Das Setting bezieht seine beklemmende Atmosphäre nicht nur aus den düsteren Zeichnungen, sondern vor allen Dingen durch seine stumme Darstellung, denn es wird kein einziges Wort gesprochen. Der Comic als Kunstform zeigt in diesem Band eine beeindruckende Bandbreite und zeigt die lebenden Toten in einem teilweise neuen Gewand und in ansprechender Aufmachung. Papier und Bindung sind von hoher Qualität und das Frontcover zeigt dieses Mal eine ehemalige Mitarbeiterin der deutschen Post. Ob man das Einschreiben in diesem Fall annehmen sollte, bleibt dahingestellt.

Fazit:
Die Toten sind zurückgekehrt. Auch der zweite Band der neuen Zombie-Comic-Reihe aus dem Zwerchfell-Verlag überzeugt durch originelle Storys in unterschiedlicher Gestaltung. Fans der wandelnden Leichen sollte jedenfalls mehr als einen Blick riskieren. Es lohnt sich!

Florian Hilleberg



Hardcover | Erschienen: 31. Oktober 2010 | ISBN: 9783928387941 | Preis: 14,00 Euro | 88 Seiten | Sprache: Deutsch

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