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 Humanity's Fire, Band 2: Waisen des Alls

Serie: Humanity's Fire, Band 2
Autoren: Michael Cobley
Übersetzer: Norbert Stöbe
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++---
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Humanity's Fire" geht in die nächste Runde. Mit "Waisen des Alls" strebt der Konflikt auf Darien einem neuen Höhepunkt entgegen und der Warpbrunnen wird zum Ziel etlicher Angriffe. Heyne publiziert den zweiten Band der Trilogie aus der Feder von Michael Cobley. Achtung: Die Rezension beinhaltet Informationen über den vorangegangenen Teil der Reihe!

Der Kampf zwischen den Siedlern von Darien auf der einen und der Hegemonie mit den Sendrukanern auf der anderen Seite strebt einem neuen Höhepunkt entgegen. Besonders die Hegemonie hat ein großes Interesse am Warpbrunnen des Planeten, jener mächtigen Waffe, die aus der Zeit des großen Krieges zurückblieb. Unbarmherzig gehen die Soldaten des mächtigen Volkes gegen die Widerständler hinter Greg Cameron vor und nur dank der Hilfe von Chel, der mittlerweile eine Menge neue Fähigkeiten erlernt hat, und Catriona, die zur Hüterin wurde, können diese überleben. Die Entdeckung des Artefaktes hat jedoch noch weitaus größere Folgen. Ein Ritter der Legion, der die Jahrhunderte überlebte, macht sich auf nach Darien. Jeder Widerstand soll fallen und was vor Generationen scheiterte, soll nun gelingen: die Herrschaft des Maschinenvolkes …

Blieb zu Beginn noch zu hoffen, dass Autor Michael Cobley die Langsamkeit des ersten Bandes überwinden kann und der Zyklus mit seiner Fortsetzung an Fahrt gewinnen würde, wird der Leser recht schnell eines Besseren belehrt. Wie sein Vorgänger ist die 622-seitige Fortsetzung erneut mit Charakteren und Schauplätzen überfrachtet. Keiner der Hauptcharaktere, mit Ausnahme von Greg und Chel, gewinnen an Tiefe und können somit auch nicht fesseln. Es ist schon fast nicht von Relevanz, ob einer der Handlungsträger stirbt, es gibt einfach zu viele davon.

Neben den Schauplätzen im gewöhnlichen Universum wird der ehemalige Botschafter der Erde, Robert Horst - nun in einem künstlichen Körper -, durch die Schichten des Hyperraums gesendet, um den Kontakt zwischen "dem Konstrukt" und "Gott" herzustellen. Diese Suche gerät jedoch zur Farce. Die künstlich erschaffene Tochter Roberts gerät zwar ein ums andere Mal in Gefahr und stirbt sogar, doch, wie bereits zu Beginn erwähnt wird, kann das "Konstrukt" sie jederzeit neu erschaffen. Gleiches gilt für den ehemaligen Botschafter selbst. So ist es wirklich schwer, sich um die Charaktere zu sorgen. Vermutlich sollen die vielen Orte, Techniken und Charaktere ein Gefühl von Größe vermitteln und dem Konflikt eine epische Dimension verliehen. Dies ist jedoch komplett misslungen. Die Völker und Hierarchien, die der Autor in den Hyperraumschichten beschreibt, werden jeweils nur kurz beleuchtet und das Zusammenspiel der einzelnen Elemente ist so abstrakt, dass es einfach keine wahre Gestalt im Kopf des Lesers annehmen mag.
Auch der Umfang des Buches wird hier zum Manko. Aufgrund der unzähligen Handlungsorte entwickelt sich die Geschichte viel zu langsam und der Leser quält sich durch die Seiten, in der Hoffnung, dass am Ende Spannung aufkommen mag. Dies wird jedoch enttäuscht und "Waisen des Alles" begeht die gleichen Fehler wie sein Vorgänger; es baut diese sogar noch aus, in dem die Story durch weitere Orte und Charaktere, aber weniger Substanz künstlich aufgebläht wird.

Fazit:
Eine interessante Story wird leider total verwässert und künstlich auf 622 Seiten gestreckt. Spannung will einfach nicht aufkommen und überraschende Wendungen sucht der Leser vergeblich. Bleibt nur zu hoffen, dass der abschließende Band "Die Ahnen der Sterne" noch einmal richtig Gas gibt und an Geschwindigkeit, Spannung und Epik gewinnt.

Andreas Suchanek

Probe


Taschenbuch | Erschienen: 10. Januar 2011 | ISBN: 978-3453525887 | Originaltitel: The orphaned worlds (Humanity's Fire 2) | Preis: 9,99 Euro | 622 Seiten | Sprache: Deutsch

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