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 Die Vier von der Baker Street, Band 2: Die Akte Raboukin


Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Nach "Das Geheimnis des blauen Vorhangs", erscheint mit "Die Akte Raboukin", der zweite Teil der Reihe "Die Vier von der Baker Street", aus dem Hause Splitter.

Die Bürger Londons sind in Panik: ein neuer Jack The Ripper scheint umzugehen. Sein Opfer sind erneut Prostituierte, die des Morgens tot aufgefunden werden - auf bestialische Weise abgeschlachtet. Als auch die alte Sally, eine Freundin das Baker Street-Jungen Billy, ermordet wird, schalten sich die Freunde ein. Da Sherlock Holmes einmal mehr die Stadt verlassen hat, liegt es nun an ihnen, den Fall aufzuklären. Dabei lernen sie Katja Iwanowna kennen. Die russische Immigrantin gehört zu einer Gruppe, die gegen das Regime des Zaren aufbegehrt und aufwieglerische Reden wieder die Obrigkeit schwingt. Ihr Lebensgefährte wurde wegen des Mordes an den weiblichen Prostituierten verhaftet. Die Jungs bieten ihre Hilfe an, und geraten in einen Strudel aus Intrigen, der eine Menge Leben kostet ...

Es geht spannend weiter, bei den vier von der Baker Street. War der erste Fall noch recht kindlich gehalten - es ging um die Errettung von Billys Freundin - wird in der Fortsetzung deutlich härter gekämpft. Die Wiederaufnahme von "Jake The Ripper"-Mordserie ist geschickt gewählt, weckt sie doch sofort das Interesse des Lesers. Die damit einhergehende Verknüpfung mit dem Fall der russischen Immigranten, die kommunistische Reden schwingen und sich so bei der Obrigkeit Feinde machen, ist aber die Hauptstory. Hier wird der politische Geist der damaligen Zeit deutlich. Die Immigranten, ob russischer oder irischer Herkunft, hatten keinen leichten Stand. Als Fremde wurden sie angefeindet und meist sehr schnell vorverurteilt. So ist die Story ein spannender Krimi, in dem intrigiert, gemordet und verdächtigt wird. J.B. Djian und Olivier Legrand haben solide Arbeit geleistet.

Für Zeichnungen und Farben ist erneut David Etien zuständig. Wie auch im ersten Teil haucht dieser den Figuren gekonnt Leben ein. Die Bilder gehen tief ins Detail und der Stil des Zeichners hebt sich vorteilhaft von Werken wie Paul Claudels "Die Meisterkartographen" (Splitter) ab. Während dieser sehr verwaschen zeichnet und kaum Einzelheiten sichtbar werden, ist das bei David Etien umgekehrt.
Am Ende des Bandes gibt es den obligatorischen Auftritt von Sherlock Holmes und Dr. Watson, mit den drei Freunden über den Fall sprechen. Dabei tut auch der Meisterdetektiv seine Theorien und Erklärungen einfließen lassen. Da gerade in den Büchern von Arthur Conan Doyle die Baker Street Boys oft Erwähnung fanden, macht das die Reihe authentischer. Zudem verweist Holmes auf einen Fall, den er in der Buchreihe erlebt hat. Durch die Comicstory erscheint dieser in völlig neuem Licht.
Als kleines Gimmick für Fans ist auch eine kurze Erklärung zu den Baker Street Boys enthalten. Diese waren ursprünglich nämlich deutlich mehr. Im Verlauf der Zeit änderte sich jedoch ihre Zusammensetzung. Warum das so war? Die Antwort liefert der Comic.

Fazit:
Eine deutliche Steigerung zum ersten Band der Reihe. Mehrere Morde, politische Intrigen, detektivischer Spürsinn und gelungene Twists. "Die Akte Raboukin" kann jedem Krimi- und Comic-Fan nur wärmstens empfohlen werden

Vorschau/Leseprobe auf der Seite des Splitter-Verlags:

Die Akte Raboukin

Andreas Suchanek



Hardcover | Erschienen: 28. Januar 2011 | ISBN: 978-3868691740 | Originaltitel: Les Quatre De Baker Street: Le Dossier Raboukine | Preis: 13,80 Euro | 55 Seiten | Sprache: Deutsch

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