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 Die drei ???, Folge 144: Zwillinge der Finsternis


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Justus und sein Onkel Titus erstehen bei einer Versteigerung einige "Wertstoffe", darunter auch eine Kiste mit Büchern. Während des Verladens wird ein Buch entwendet: der erste Band der "Zwillinge der Finsternis". Die beiden Bücher enthalten 666 Zaubersprüche und zeigen angeblich den Weg zum nächstgelegenen Blutschatz. Als dann ein bekannter Politiker auf dem Schrottplatz auftaucht und seinen Anspruch auf die Bücher stellt, haben die drei Detektive einen neuen Fall.

"Zwillinge der Finsternis" ist die 144. Folge der Serie und basiert auf der Romanvorlage von Marco Sonnleitner.

Schon nach dem Lesen des zuerst erschienenen Buches war klar, dass diese Hörspielfolge nicht zu retten sein wird und so erfüllt sich die Vorhersehung auch prompt. Die Handlung ist an allen Ecken und Enden konstruiert und überzogen (geblieben). Das gesamte Konstrukt steht auf extrem wackeligen Beinen. Eigentlich gibt es keinen einzigen vernünftigen Gedanken mehr in diesem Werk. Was Marco Sonnleitner bei diesem Abenteuer geritten hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben.
Die ganze Handlung rund um die beiden Bücher ist von den Protagonisten inszeniert und die drei Detektive stolpern nicht von einem Zufall zum nächsten, sondern sie werden quasi an den Haaren zu den kommenden Stationen gezogen. Der dabei betriebene Aufwand steht in keiner Weise zum erhofften Effekt. Schnee in einen Park zu kippen mag noch vertretbar sein, aber einen Riss durch ein "Erdbeben" selbst auszuheben, das eigene Haus mit Gasinstallationen in eine Pyroshow zu verwandeln und Nebelspuren (!) zu legen ist kurzum hirnrissig.

Der mysteriöse Grundansatz, der so oft in den altern ???-Folgen für Spannung und Atmosphäre gesorgt hat, ist hier dermaßen überdreht, dass kaum Freude beim Hören entsteht. Spätestens bei der Auflösung und dem finalen Akt kann der Player eigentlich nur noch enttäuscht ausgeschaltet werden. Zwischendurch werden noch etwas Latein, ein bisschen Geheimschrift und GPS-Koordinaten in den Raum hinein geworfen - ohne Worte.

Hinzu kommt eine erschreckend schwache technische Umsetzung. Die Tonqualität ist nicht die beste und auch bei den Sprechern schlägt sich das hörbar nieder. Die drei Detektive und auch die anderen Charaktere erklingen teilweise dumpf und/oder verzerrt. Auch die musikalische Untermalung baut von Minute zu Minute ab, so entsteht keine ansprechende Atmosphäre.

Insgesamt mischt Sonnleitner zu viele Faktoren in diese Geschichte - von Geheimschriften zu Zaubersprüchen über Mord und lateinische Verse, das Ganze eingepackt in eine abwegige Geschichte ohne Licht am Ende des Tunnels. Die Logik wurde vollkommen außen vor gelassen und die Auflösung und das Finale sind ein Witz. Hörspaß kommt keiner auf und die technische Umsetzung gibt dieser Folge den Rest.

Zur Hörprobe auf der Verlags-Website: "Die drei ??? - Zwillinge der Finsternis"

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 28. Januar 2011 | Laufzeit: 60 Minuten | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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