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 Der König und die Totenleserin


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
König Henry II hat es nicht leicht. Da versucht er Hände ringend, England unter seiner Herrscherhand zu einen und ein neues Gesetzessystem einzuführen. Die aufmüpfigen Waliser hingegen denken gar nicht daran, seine Souveränität anzuerkennen. Sie warten darauf, das Arthur, der König der Legenden, wiederaufersteht, wie es die alten Erzählungen künden. Nur ihm wollen sie folgen. Als auf der Insel Glastonbury nach einem verheerenden Brand zwei alte Skelette gefunden werden, wittert Henry seine Chance. Könnte es sich bei den Gebeinen um die sterblichen Überreste von König Arthur und Königin Guinevere handeln?

Henry schickt nach der Totenleserin Adelia. Die Südländerin hat in ihrer Heimat die Kunst der Medizin erlernt – etwas, dass im England der damaligen Zeit undenkbar wäre. Doch Henry weiß, dass Adelia und der Sarazene, der sie immer begleitet, ihm gute Dienste leisten können. Nur sie kann den unfehlbaren Beweis erbringen, dass es sich bei den Funden in Glastonbury um die Gebeine von Arthur und seiner Königin handelt. Doch Adelia ist nicht bereit, so einfach dem Wort des Königs zu folgen …

"Der König und die Totenleserin" ist nach "Die Totenleserin" und "Die Teufelshaube" nun der dritte Roman von Arianna Franklin, der sich um die Medizinerin Adelia und ihre Freunde dreht. Das Schöne an diesem Titel ist allerdings, dass man ihn ohne Probleme ohne Vorkenntnisse der früheren Abenteuer genießen kann. Wo nötig, streut die Autorin Informationen aus vorhergehenden Romanen ein, so dass der Leser stets weiß, weshalb die Figuren in den jeweiligen Situationen ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen.

Der Roman liest sich flüssig. Nachdem die Handlung erst einmal ins Rollen gekommen ist, gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen kontinuierlich hoch zu halten. Wer allerdings erwartet, dass sich das Buch ausführlich mit dem Mythos um König Artus und dessen Gefährtin Guinevere widmet, liegt falsch. Der Knochenfund in Glastonbury ist nur ein Katalysator für dramatische Ereignisse, deren Sog Adelia und ihre Freunde nicht mehr entkommen können. Das ist aber nicht weiter schlimm, da die Handlung spannend und vielschichtig erzählt wird und dabei frisch und unverbraucht wirkt. Besonders schön ist zudem, dass Franklin ihre Geschichte nach einem dramatischen Finale nicht einfach beendet, sondern langsam ausklingen lässt. Sie nimmt sich Zeit, diverse aufgegriffene Handlungsfäden noch zu Ende zu führen und überhastet nichts. Obwohl "Der König und die Totenleserin" zu einem befriedigenden Ende kommt, verrät ausgerechnet der letzte Satz, dass die Autorin durchaus noch Potential in Adelias Geschichte sieht und diese unter Umständen fortgesetzt wird. Der Leser würde sich darüber sicherlich freuen. Dieser Roman ist eine angenehme und unterhaltsame Lektüre, der zwar eine etwas andere Richtung einschlägt, als es der Klappentext vermuten lässt, dabei jedoch für Kurzweil sorgt und durchaus Lust auf mehr macht.


Leseprobe
auf der Verlagswebsite.

Axel Fischer



Hardcover | Erschienen: 14. Februar 2011 | ISBN: 9783426198650 | Originaltitel: Grave Goods | Preis: 19,99 Euro | 432 Seiten | Sprache: Deutsch

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