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 Gärtnern nach den 10 Jahreszeiten der Natur


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Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Egal zu welcher Jahreszeit, in einem Garten gibt es immer viel zu tun. Dabei wird die Gartenarbeit maßgeblich vom Kalender bestimmt. Doch allzu oft richtet sich das Wetter eben nicht nach meteorologischen oder gar astronomischen Kalenderdaten. Der Autor dieses Buches beschreitet einen anderen Weg: Er richtet die gärtnerischen Tätigkeiten nach den phänologischen Jahreszeiten aus.

Phänologie ist ein etwas sperriger Begriff für eine eigentlich jahrhundertealte Erkenntnis. Nämlich, dass die Natur am besten weiß, was für sie gut ist. Frühlingsanfang ist eben nicht am 20. März, sondern dann, wenn zum Beispiel bestimmte Pflanzen (wie Haselnuss, Schneeglöckchen oder Salweide) anfangen zu blühen. Dann – und nicht zu einem bestimmten Kalendertag - sollte nicht nur der Hobbygärtner mit seinen Arbeiten beginnen. Insgesamt wird das Jahr in zehn phänologische Jahreszeiten eingeteilt, indem die bekannten Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst jeweils gedrittelt werden. Nur der Winter bleibt als einheitliche Zeit bestehen.

Das Buch gibt zunächst einen allgemeinen Einblick in die Hintergründe der Phänologie. Diese mitunter etwas wissenschaftlich-trocken dargebrachten Informationen wiederholt der Autor innerhalb des Textes dann häufig, was den ungeduldigen Leser oft dazu bringt, solche Passagen schnell zu überfliegen.
Hilfreich ist allerdings, dass hier zunächst die Grundlagen für das spätere Verständnis der weiteren Kapitel gelegt werden. Allerdings bleibt der Autor dem Leser oft einige Informationen schuldig, so zum Beispiel, wenn er ausführt, dass es sogar für Jugendliche sehr gute Informationen zum Thema gibt, dann aber nicht auf Quellen verweist, wo diese beschafft werden könnten.
Die weiteren Kapitel des Buches gliedern sich dann beginnend mit dem Frühling chronologisch nach den zehn Jahreszeiten der Natur. Hier erfährt der wissbegierige Leser endlich etwas darüber, wie die phänologischen Jahreszeiten zu erkennen sind und welche Arbeiten jeweils getan werden können. Sehr schön übersichtlich gegliedert findet man hier zunächst die Kriterien für eine korrekte Bestimmung. Darauf folgen in Nutz-, Obst- und Ziergarten geteilte Beschreibungen der anfallenden Tätigkeiten. Ebenfalls hilfreich sind die Aufzählungen zu den Gewächsen, die geerntet werden können. Diese klare Gliederung erleichtert dem Leser sehr die Suche nach bestimmten Pflanzen oder Jahreszeiten. War die allgemeine Einleitung etwas theoretisch trocken, beschreibt der Autor in den einzelnen Abschnitten der Jahreszeiten im Gegensatz dazu die Jahreszeit oft mit sehr blumigen Worten. Das mag manchmal etwas verwundern, da man hier eher konkrete Hilfen und Informationen erwartet, lockert aber immerhin den Sachtext etwas auf. Ebenso kurzweilig wie lehrreich sind die Bauernregeln, welche den hilfreichen Wert dieser auf Naturbeobachtungen basierenden Anleitungen unterstreichen.
Zusätzlich steht am Ende des Buches ein ausführliches Stichwortverzeichnis zur Verfügung, in dem Begriffe nachgeschlagen werden können. Abbildungen und Fotos erklären meist besser als viele Worte. Und so findet man diese zahlreich im Buch vertreten. Viele Zeichen der Natur können so vom Hobbygärtner besser erkannt werden.

Ausführliche Hinweise für Allergiker machen das Buch auch für diesen Leserkreis interessant, da hier ein anderer Ansatz gezeigt wird, wann mit allergischen Reaktionen zu rechnen ist. Auch wenn alleine deshalb ein Kauf nicht unbedingt lohnt, sollte man zumindest einmal einen Blick in das Buch werfen.

Fazit: Wer eine erste Einführung in die phänologischen Jahreszeiten und ihre praktische Anwendung bei der Gartenarbeit sucht, wird hier fündig.

Lars Perner



Softcover | Erschienen: 1. Februar 2010 | ISBN: 9783835406308 | Preis: 12,95 Euro | 128 Seiten | Sprache: Deutsch

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