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 Geschichten aus der Nightside, Band 9: Wieder einmal Weltenbrand


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Im Grund ist die Nightside ein Auffangbecken für all den Schmutz, dem London nichts mehr bieten kann. Verzweifelte Seelen, Geister, Verbrecher, Zeitreisende und Halbgötter geben sich hier täglich ein Stelldichein. Nichts kann diese Stadt mehr schrecken, denn sie hat alles gesehen und alles erlebt. Selbst nach dem Engelkrieg benötigte es lediglich kurze Zeit, bis man sich wieder gefangen hatte und den alten Geschäften nachging. Doch jetzt ist etwas anders. Der frühere Schutz der Nightside, der direktes Eingreifen von oben oder unten verhindert hat, bröckelt. Und aus diesem Grund hat sich der Wanderer auf den Weg gemacht, die Nightside und alle Sünder in ihr zu richten.

Noch gibt es keine Panik, da bislang erst wenige von seiner Ankunft wissen. Aber die neuen Autoritäten machen sich Sorgen und zwar so große, dass sie in ihrer Verzweiflung John Taylor fragen, ob er in ihrem Auftrag den Wanderer aufhalten wird. Für John ist es nicht nur eine Frage des Geldes. Ihm ist es ebenso wichtig, dass die Nightside, die ein Abgrund in die Hölle, aber auch ein Aufenthaltsort für einen echten Neuanfang sein kann, so bleibt, wie sie jetzt ist. Johns einziges Problem ist die Frage, ob er überhaupt in der Lage ist, sich dem Wanderer entgegen zu stellen. Wie hält man jemanden auf, dem keine Waffe etwas anhaben kann und den kein Schloss am Durchgang hindert?

"Wieder einmal Weltenbrand" ist ein neuer Band um die dunkle Seite Londons und den Privatdetektiv John Taylor, der alles dafür tut, dass sein übler Ruf wächst und gedeiht. Fast ist beim ihm so etwas wie Alltag eingekehrt, als die neuen Autoritäten an seine Tür klopfen. Für den Leser gibt es auf dieser Etappe quer durch die vielen Viertel der Nightside ein Wiedersehen mit altbekannten und geliebten Gesichtern. Ebenso trifft man aber auf neue und interessante Charaktere, die in späteren Romanen eine größere Rolle spielen könnten. Jedenfalls ist es schön mitzuerleben, wie John und auch seine Gegner und Freunde sich im Lauf der Reihe weiterentwickeln.

Wieder einmal gilt es, ein unüberwindbares Problem zu lösen und abermals begleitet der Leser den zynischen Privatdetektiv auf seiner verzweifelten Reise, eine Lösung zu finden. Diese Suche ist nicht sehr geradlinig, vor allen Dingen, da Simon R. Green seinen Helden in eine Zwickmühle bringt. In manchen Momenten stellt sich nämlich ihm und dem Leser die Frage, ob es nicht besser wäre, dem Wanderer einfach seinen Willen zu lassen. Das Ende, das dann eintritt, sieht jedenfalls komplett anders aus, als man erwartet hätte. Gleichzeitig hier noch einmal eine ganz neue Wendung, die zeigt, dass auch die Folgeromane interessant und bizarr werden.

Simon R. Greens Reihe hasst man oder liebt man, aber wer ein Fan ist, der dürfte von "Wieder einmal Weltenbrand" begeistert sein, da es hier vornehmlich nicht um Action geht, sondern um die Frage, auf welcher Seite ein guter Mensch stehen sollte.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 2011 | ISBN: 978-3867620710 | Originaltitel: Just another Judgement Day | Preis: 10,95 Euro | 249 Seiten | Sprache: Deutsch

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