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"Die Rache des Sitting Bull" ist in der Reihe "
Vergessene Western" auf DVD erschienen. Der 1954 gedrehte Film kommt ohne große Stars aus und ist vielleicht auch deswegen heute kaum noch bekannt.
Der 100 Minuten lange Western dreht sich vor allem um die Konflikte zwischen amerikanischen Ureinwohnern und weißen Siedlern zur Zeit des Sitting Bull (dargestellt von J. Carrol Naish). Die Konflikte steigern sich zu einem Krieg, den Major Parrish (Dale Robertson) verhindern will. Er versucht Verhandlungen zwischen dem Sioux-Häuptling und Präsident Grant zu organisieren, doch General Custer (Douglas Kennedy) greift die Sioux an, bevor Parrishs Vorhaben gelingt. Schließlich wird der Major sogar des Hochverrats bezichtigt.
Der Film wird mit einer deutschen und englischen Tonspur geliefert. Zusatzmaterial gibt es keines.
"Die Rache des Sitting Bull" ist schon allein deshalb interessant und sehenswert, weil in diesem Western die amerikanischen Ureinwohner als Opfer US-amerikanischer Expansionspolitik dargestellt werden. Für die 1950er Jahre ist das nicht selbstverständlich.
Zwar verliert sich der Film auch in Klischees und der amerikanische Way of Life wird dadurch gerettet, dass ein Major der US-Army für Frieden und Gerechtigkeit streitet, aber dennoch beweist der Film, dass es bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Bewusstsein dafür gab, dass die Expansion in den Westen Nordamerikas mit militärischen Mitteln ein Unrecht an den "Indianern" war.
Für Hollywood-Verhältnisse zeichnet sich die Handlung des Filmes durch ein hohes Maß an Differenziertheit aus. Auf beiden Seiten gibt es Hardliner, die den Krieg wollen, und Verhandlungswillige, die ein friedliches Zusammenleben anstreben. Sitting Bull wird als ein weiser Führer dargestellt, der bis zum letzten Augenblick den Frieden erhalten will und auch noch im Krieg nicht alle Weißen pauschal verurteilt. Die Darstellung schießt hier über ihr Ziel hinaus und trägt zu einer ebenfalls klischeebelasteten Idealisierung der amerikanischen Ureinwohner bei.
Einziger Makel der DVD ist leider die schlechte Qualität. Teilweise legt sich ein Farbschleier über das Bild wie bei schlechten Raubkopien. Die digitale Umsetzung ist also überhaupt nicht gelungen. Ebenfalls schade ist, dass überhaupt kein Zusatzmaterial mit geliefert wurde.
Obwohl der Film sehenswert und zu empfehlen ist, kann diese DVD nicht wirklich für den Kauf empfohlen werden. Dafür ist die Bildqualität zu schlecht.