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 Alex und der Löwe


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Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
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Es ist Sommer in Berlin, als sich Leo und Alex über den Weg laufen. Beide haben sich gerade aus schwierigen Beziehungen gelöst: Alex hat seinen Freund rausgeschmissen, nachdem er ihn auf frischer Tat mit einem anderen beim Vögeln erwischt hat. Leo wurde von seiner Freundin verlassen, nachdem er ihr endlich gestanden hat, dass er eigentlich auf Männer steht. Obwohl beide sich voneinander angezogen fühlen, geht Alex zunächst auf Abstand. Er muss die gerade erlebte Enttäuschung erst überwinden, und zudem glaubt er nicht, dass Leo bereits für eine ernsthafte Beziehung mit einem Mann bereit ist. Der lässt allerdings nicht locker. Gemeinsam mit Alex und dessen Freunden – der exzentrischen Psychologin Steffi, dem extrovertierten Tobi und der direkten Kerstin – zieht er durch Berlin, lernt schwulen Alltag in der Hauptstadt kennen … und schafft es schließlich doch, den zögerlichen Alex für sich zu gewinnen …

[PIC]"Alex und der Löwe" ist eine deutsche Independent-Produktion, irgendwo zwischen Liebesfilm und Sommerkomödie. Der Streifen lebt durch seine schrägen, teilweise überzeichneten Figuren und fängt das schwule Leben in der Großstadt in Momentaufnahmen sehr gut ein. Schön ist die Leichtigkeit, die vom Film ausgeht und die auch bei ernsteren Szenen mitschwingt.

Soviel zu den guten Seiten von "Alex und der Löwe". Leider retten die nicht den schalen Gesamteindruck, den der Film hinterlässt. Das liegt vor allem an den Schauspielern, die leider nur mittelmäßig bis laienhaft agieren. Dieser Eindruck verstärkt sich dadurch, dass der Film nicht im Studio nachsynchronisiert wurde. Der Ton wurde parallel zu den Filmszenen aufgenommen. Das Ergebnis klingt räumlicher, ist aber stellenweise viel zu leise und wird dadurch undeutlich. Gerade wenn vor dem offenen Fenster ein Auto vorbeifährt oder Musik im Radio läuft, hat man Mühe, die Darsteller zu verstehen. Das, gepaart mit der enttäuschenden Schauspielerleistung, zerstört viel vom Unterhaltungswert. Ebenfalls nicht perfekt ist mitunter die Farbgebung, die in Indoor-Szenen viel zu gesättigt ist. Der Film spielt – generell recht gelungen – mit diversen Einfärbungen der Szenerie, aber leider ist der Zuschauer gezwungen, immer mal wieder die Farbsättigung per Fernbedienung zu korrigieren.

[PIC]Schade, denn das Drehbuch ist eigentlich ganz gut. Sieht man mal von der Tatsache ab, dass es eine Unart im Film ist, Darsteller, wenn sie über zurückliegende Ereignisse berichten, in der ersten Vergangenheit erzählen zu lassen (das wirkt immer unnatürlich), sind die Dialoge pointiert und sehr witzig. Wenn Alex zum Beispiel ganz ernsthaft, ein Foto betrachtend, fragt: "Sag mal Steffi, was ich dich schon immer mal fragen wollte: Woher kennst du eigentlich Thomas Gottschalk?" und sie daraufhin ganz entrüstet antwortet: "Das ist meine Mutter!", möchte man sich vor Lachen kugeln. Leider genügen spitze Kommentare und spritzige Wortgefechte nicht, um den Film zu retten. Vielleicht hätte das Drehbuch sogar besser als Theaterstück funktioniert.

Als Extras gibt es neben den üblichen Trailern immerhin ein paar wenige geschnittene Szenen und einen Teaser: beides ebenfalls amüsant. Auch wenn die Situationskomik und die glaubhafte Inszenierung eines Berliner Sommers dieses B-Movie aus deutschen Landen ein bisschen retten, ist "Alex und der Löwe" eher ein Film, den man sich mal aus der Videothek ausleihen kann und keiner, den man sich unbedingt fürs Heimkino besorgen muss.

Bilder © by PRO-FUN MEDIA

Christian Handel

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DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4031846010010 | Erschienen: 9. November 2010 | FSK: 16 | Laufzeit: 97 Minuten | Preis: 16,99 Euro | Sprache: Deutsch

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