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 Drachenherz-Saga, Band 2: Der Cyberzombie

Serie: Drachenherz-Saga, Band 2, Shadowrun-Roman, Band 31
System: Shadowrun
Autoren: Jak Koke
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Spannung
Klappentext
"Nach der Ermordung des Großdrachen Dunkelzahn, des Präsidenten der Vereinigten Kanadischen und Amerikanischen Staaten, droht die Welt aus den Fugen zu geraten. Um die Menschheit vor den Mächten der Finsternis zu retten, muss Dunkelzahns Agent Ryan Mercury das magische Drachenherz zurückgewinnen, das von dem Cyberzombie Burnout geraubt wurde. Doch der Cyberzombie, eine gefährliche Killermaschine aus Stahl und Magie, kennt nur ein Ziel: Ryan Mercury zu töten. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...."


Der Kampf zwischen Ryan und Burnout, dem Cyberzombie geht weiter. Burnout, der von dem Geist Lethe besetzt und gerettet wurde, spielt in diesem Roman eine weitere wichtige Rolle. Der Cyberzombie hat im ersten Teil dieser Trilogie das Drachenherz erlangen können und versucht nun, mittels dieses Artefaktes sein früheres Leben zurück zu bekommen. Man erfährt immer mehr von den Gedanken und Wünschen Burnouts, viel aus seiner Vergangenheit. Das macht diese Menschmaschine sehr plastisch und auch etwas sympathisch. Burnout und Lethe stehen immer wieder in Kontakt miteinander, reden und stimmen ihre Pläne ab. Beim ersten Zusammenprall nach Burnouts Sturz in die Schlucht, gelingt Ryan und seinem Team die Flucht. Burnout wurde einmal mehr von Ryan überrascht und musste sich zurückziehen. Gemeinsam mit Lethe will Burnout seinen Kontrahenten Ryan ausschalten, damit dieser keine Gefahr mehr für das Drachenherz mehr darstellt.
Auch hat Ryan ein kleines, aber sehr gut beschriebenes Intermezzo mit einem hohen Konzern-Exec.
In dem Buch wird auch die Geschichte um die Göttin Thayla und die Mächte der Finsternis weiter fortgeführt. Der Leser/die Leserin erfährt immer mehr von den Hintergründen der Geschichte um die Metaebenen. Dämonen versuchen eine Brücke über diese Schlucht, welche die beiden Ebenen von einander trennt, zu schlagen, um ihre finstere Herrschaft fortzusetzen.
Doch das Lied von Thayla, das die Dämonen zurückhält, wird immer wieder gestört und geschwächt, den auch auf der hellen Seite versuchen Magier mittels Blutmagie die Brücke zu erschaffen. Sehr schön wird der Kampf einer Magierin beschrieben, die hin und her gerissen ist zwischen ihrer Vergangenheit und ihrer gegenwärtigen Situation.
Die handelnden Personen sind noch besser ausgearbeitet als im ersten Teil der Drachenherz-Saga ("Fremde Seelen"). Die Motivationen, Stärken und Schwächen kommen wesentlich deutlicher hervor. Protagonisten, die im ersten Teil nur am Rande beschreiben wurden und eher gesichtslos waren, bekommen im zweiten Teil ein Gesicht. Das sieht man schon an den Handlungen und Gedankengängen von Burnout oder Lethe.
Auch die gegnerischen Parteien erfahren eine gewisse Aufwertung. Ihre Handlungen und ihre Denkweisen werden verdeutlicht und es wird mehr beschrieben, wie sie ihre Rituale vorantreiben. Auch dort achtet Jak Koke auf eine relativ hohe Detaildichte.
Das Buch lässt sich, Dank des klaren Erzählstils, gut lesen. Die Ereignisse erfolgen Schlag auf Schlag, jedoch wirken sie etwas überhastet. Es fällt schwer, das Buch wegzulegen, den Jak Koke schafft es einen guten Spannungsbogen aufzubauen. Doch nicht nur einmal, sondern dieser zieht sich durch das ganze Buch.
Der Autor versucht auch hier wieder die Elemente von Cyberpunk und Fantasy zu mischen, was ihm aber nur stellenweise gelingt. Die düstere Stimmung der Shadowrunwelt kommen eher weniger durch, der Hauptcharakter entwickelt sich zum Überflieger und gerät scheinbar nicht mal ins Schwitzen in Anbetracht der Situationen in der er sich immer wieder vorfindet.
Die Übersetzung ist von Christian Jentzsch. Im Glossar befindet sich eine Übersicht der relevantesten Shadowrunausdrücke, jedoch nicht buchspezifisch.


Fazit
Eine gelungene Fortsetzung zu "Fremde Seelen", die in manchen Punkten den ersten Roman sogar übertrifft. Wer Gefallen am ersten Teil gefunden hat, sollte diesen Teil auch lesen.
Für Quereinsteiger ist das Buch nicht unbedingt geeignet.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 1998 | ISBN: 9783453148741 | Originaltitel: Clockwork Asylum | 332 Seiten | Sprache: Deutsch

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