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 Die Fälle der Annie Kincaid, Band 1: Kunstfehler


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Annie Kincaid, die Enkelin von Georges LeFleur, eines der berühmtesten Kunstfälscher der Welt, hat dessen Talent geerbt. Nachdem sie aber im Alter von 17 Jahren einige Zeit im Gefängnis verbracht hat, hat sie sich geschworen, nie wieder in diese Kreise zurückzukehren und unterhält als Faux-Finish-Expertin ein Atelier in San Francisco. Doch viele wissen um ihr Talent, nicht nur Gemälde perfekt fälschen zu können, sondern auch beurteilen zu können, ob es sich bei einem Gemälde um ein Original oder eine Fälschung handelt.

So hat auch ihr Exfreund, der Museumskurator Ernst Pettigrew, sie um einen Gefallen gebeten. Als sie nachts mit ihm im Museum heimlich ein Gemälde von Caravaggio, für das das Museum den stolzen Preis von fünfzehn Millionen Dollar gezahlt hat, begutachtet, muss sie ihm leider mitteilen, dass das Gemälde eine Fälschung ist. Damit aber nicht genug. In der gleichen Nacht, in der Annie diese Fälschung entdeckt hat, wird im Museum der Hausmeister getötet und Ernst verschwindet.

Zum gleichen Zeitpunkt hat sich auch noch ein bekannter Kunsthändler mit mehreren Originalzeichnungen alter Künstler abgesetzt und dem früheren Eigentümer lediglich Fälschungen hinterlassen. Ein Bekannter ihres Vaters beauftragt sie damit, für ihn die Originale wieder zu finden. Sie hofft, mit dem Geld, das sie damit verdienen kann, auch die Mieterhöhung, die der neue Eigentümer ihres Ateliers angekündigt hat, zahlen zu können. So könnte es ihr gelingen, die Welt ihres Großvaters und endlich ihre Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen.

Wäre da nicht Michael, ein höchst charmanter Kunstdieb. Ihm könnte es mit seinem Charme gelingen, sie doch wieder in die Welt der Fälschungen und Fälscher hineinzuziehen.

Selten liest man ein Buch, das so unterschiedlich zu beurteilen ist. Während sich die Handlung am Anfang recht lang zieht und man sich wirklich darüber Gedanken macht, was denn in den nächsten 200 Seiten noch geschehen kann, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse, und es wird schwierig der Handlung noch zu folgen. Begleitet von starken Gefühlen für ihren neuen Vermieter und den charmanten Kunstdieb, gerät Annie von einer gefährlichen Situation in die nächste. Nicht nur mit Charme und Humor, sondern auch oftmals mit viel Glück kann Annie diese Situationen jedoch meistern.

Jedes der 16 Kapitel des Buches beginnt mit einem Zitat aus dem noch unvollendeten Manuskript des Kunstfälschers Georges LeFleur, dessen Erscheinen Annie nebenbei auch noch verhindern möchte.

In Rahmen einer Veranstaltung im Museum, die in einem absoluten Chaos endet, können dann alle Verbrechen aufgeklärt werden. Diese Aufklärung ist genau so verwirrend wie die Vielzahl der Ereignisse in der zweiten Buchhälfte.

Wer einen Krimi lesen möchte, der gut strukturiert ist und bei dem die Aufklärung eines Verbrechens einen roten Faden durch das ganze Buch zieht, ist hier fehl am Platz. Was am Anfang zu langweilig wird, entwickelt sich später zu einer recht chaotischen, undurchsichtigen Geschichte mit einem undurchsichtigen Ende.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. Februar 2011 | ISBN: 978-3867620727 | Originaltitel: Feint of Art | Preis: 12,95 Euro | 380 Seiten | Sprache: deutsch

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