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 Detektiv Conan: Detektiv Conan Band 29


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Scheinbar werden wahllos junge Frauen ermordet. Den Fällen ist gemeinsam, dass es sich um auffällig gekleidete Frauen mit braungebrannten Teint und weißem Make-up handelt. Doch das vierte Opfer macht Conan misstrauisch. Nur Kommissar Megure benimmt sich höchst merkwürdig.

Nach einem kurzen Zwischenspiel, in dem die Verbrecher Gin, Wermut und eine Kollegin auftreten, beginnt der zweite Fall. Während einer Busfahrt in ein Skigebiet steigen zwei vermummte Männer zu und bedrohen die Insassen mit ihren Pistolen. Einzig Conan und Miss Jodie Saint-million, die Englischlehrerin von Ran, bleiben ruhig und unerschrocken.
Die Verbrecher fordern, dass Kunio Yashima aus dem Gefängnis entlassen wird, sonst sprengen sie den Bus in die Luft. Conan bleibt wenig Zeit.

Professor Agasa besucht den Sohn eines alten Freundes. Da das Haus verkauft werden soll, verschenkt der Sohn viele der Einrichtungsgegenstände. Seine Freunde vom örtlichen Hundeclub sind ebenso zugegen um zu helfen. Als ein Hund verschwindet und sein Halsband verbrannt im Gartenofen auftaucht, sieht alles nach einem Kriminalfall aus.

In Osaka wird ein Restaurant eröffnet. Besitzer sind drei berühmte Sportler. Heiji lädt Conan, Ran und Kogoro Mori zur Eröffnung ein, denn der Star des Abends wird Autogramme geben. Conan ist Feuer und Flamme, denn er ist ein glühender Fan von Ray Curtis, einem Profifußballer. Doch während der Eröffnung wird ein missliebiger Journalist erschossen. Conan und Heiji haben einen furchtbaren Verdacht, können ihn aber nicht beweisen.

Dieser Band dokumentiert einmal mehr, dass Aoyama in brillanter Manier seine Geschichten grafisch umzusetzten versteht. Seine Zeichnungen sind äußerst detailreich und schaffen eine Atmosphäre, die im Genre Manga einzigartig ist. Die Physiognomie seiner Charaktere ist nicht genreüblich überzeichnet, sondern nahezu realistisch. Nur in emotionalen Momenten oder besonders wichtigen Szenen, setzt Aoyama die Regeln der Proportionen außer Kraft und überzeichnet bewusst einzelne Partien des Körpers. Zusätzlich setzt er Schraffuren und Graustufen ein, um bestimmte Effekte zu erzielen. So macht er Gegenwart und Vergangenheit durch den Einsatz von Grauflächen und verwaschenen Strukturen deutlich, flechtet Traumsequenzen ein, die stilistisch meisterhaft vom "normalen" Geschehen zu unterscheiden sind.
Seine Stärke ist allerdings die Vorgeschichte des Täters und seine zwanghafte Handlungsweise. Er ist immer dann in Höchstform, wenn er tragische Lebensläufe in einen Mordfall münden lässt und die Opfer zu Tätern der Vergangenheit macht. Zahlreiche Beispiele dieser meisterhaften Konstruktion von Vergangenheit und dort zu findendem Motiv, Mordplan und Ausführung, sowie Ermittlung und Überführung des Täters, sind in der Serie, die mittlerweile beim 29. Band angelangt ist, zu finden.
Eine weitere Schiene, die er mit Leidenschaft in seinen Fälle behandelt, ist die humoristische Seite seiner Charaktere. Sowohl Conan und Ran, ihr Vater Kogoro, seine Exfrau, als auch Nebenfiguren wie Sonoko, Rans Freundin, Takagi und Sato, zwei Polizisten und ihr Chef Megure, sowie Ai und die "Detective Boys", Conans Freunde aus der Teitan-Grundschule, sind Gegenstand von Slapstick und Wortwitz, Situationskomik und Absurdem.
Auch wenn die Fälle, die eher dem Humor verpflichtet sind, nicht die Tiefe und Tragik der eben geschilderten Mordfälle haben, so sind sie doch einer der Hauptgründe für den anhaltenden Erfolg dieser Manga-Reihe.
Im vorliegenden Band sind es vor allem die Fälle Eins und Vier, die zu den ersteren Fällen gehören, während Fall Drei der humoristischen Konzeption angehört. Fall Zwei ist nicht einzuordnen, er ist einfach nur schlecht!
Besonders interessant ist das Zwischenspiel am Anfang des zweiten Falles. Hier wird die Bedrohung, die für Ai und Conan in allen Abenteuern aus Richtung der Organisation besteht, einer Verbrecherorganisation, die absolut skrupellos ihre Verbrechen plant und durchführt, vertiefend dargestellt. Zeichentechnisch und dramaturgisch ist dieses Intermezzo hervorragend gemacht.
Fazit: Dieser 29. Band gehört zu den Besseren der Reihe, erreicht aber durch den langen und schlechten Fall der Busentführung nur mittleres Niveau. Freunde und Fans der Serie sollten den Band aber keinesfalls verpassen.

Stefan Erlemann



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2004 | ISBN: 3898854108 | 190 Seiten

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