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 RIA - Die Lichtklan-Chroniken, Band 1: Same der Hoffnung


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Loan ist auf der Lichtung unterwegs, obwohl man ihm das eigentlich untersagt hatte. Aber er kann seine Kämpfernatur einfach nicht unterdrücken, immer zieht es ihn nach draußen, auch wenn die anderen das nicht verstehen können. Loan ist der letzte Tuscas und unterscheidet sich deswegen stark von den anderen, bei denen er lebt. Er wurde aber bei Uri, den Ojos und den Morcs wie ein Familienmitglied aufgezogen. Nie wird er Uri vergessen, dass er ihn aus den Klauen der Shaden gerettet hat, als die seinen Klan niedergemetzelt haben.

Bei seinem letzten verbotenen Ausflug hat der junge Krieger jedoch etwas absolut Ungewöhnliches entdeckt: Auf der Flucht vor den Shaden ist er in einer Höhle gelandet, in der sich eine junge Frau in einer Art Kokon befand. Natürlich hat er sie befreit und zu Uri mitgenommen, auch wenn sie nicht in der Lage war, mit ihm zu sprechen. Uri erklärte ihm, dass es sich bei ihr um Ria, die Tochter von Sira, handelt. Somit ist sie der Nachkomme der Regentin des Licht-Clans und bei ihr liegen alle Hoffnungen, sich aus der Umklammerung des düsteren Bösen zu befreien, denn die Shaden lauern überall. Sie werden angeführt von Nocturn, ihrem grausamen Befehlshaber, dem sie blind folgen. Doch der verfolgt seine eigenen Ziele und will Rias um jeden Preis habhaft werden. Ob Loan als Beschützer für sie ausreichen wird? Oder braucht es mehr als ein tapferes Herz, um die Welt zu retten?

"Same der Hoffnung" ist der erste Teil die Comicreihe "RIA – Die Lichtklan-Chroniken". Schon beim ersten Durchblättern stechen die wundervollen Zeichnungen ins Auge. Vom Stil her sind sie vergleichbar mit "Ythaq", "Canari" oder "Monster Allergy". Alles ist sehr weich und mit vielen Rundungen gezeichnet worden. Außerdem wurde viel Wert auf Details gelegt. Hintergründe wurden liebevoll gestaltet und jeder Szene wurde so eine eigene Gefühlswelt zugeordnet. Die Farben sind kräftig und unterscheiden sich stark, je nachdem, wo die Handlung spielt. Rias Farbwelt ist Grün, die von Loan Blau und die des bösen Nocturn Rot, das wird kombiniert mit der entsprechenden Szene und gibt so viel Raum für eine strahlende Koloration. Die Figuren selbst wirken ausgesprochen lebendig und zeichnen sich durch einen intensiven Niedlichkeitsfaktor aus. Lediglich Uri, der die Rolle der weisen Führungspersönlichkeit übernimmt, ist menschlich. Ria kommt dem auch sehr nahe, wirkt aber durch die sie umgebende Magie äußerst fantastisch. Loan ist zwar ein humanoides Wesen, hat aber Züge einer Raubkatze und eine blaue Färbung. Andere Wesen erinnern sogar an Obst und Gemüse. Wenn diese entzückenden Figuren in einen Kampf mit dem Bösen geraten und unterliegen, wirkt das aufgrund ihrer Niedlichkeit natürlich besonders tragisch.

Die Geschichte selbst ist nicht unbedingt neu und das Grundgerüst ist gerade im Fantasy-Genre stark verhaftet. So gibt es den Helden als den Letzten seiner Art, der aber noch unerfahren ist, den Weisen, der einige besondere Fähigkeiten hat und die Gruppe führt, und die weibliche, magische Figur, die zwar schwach wirkt und beschützt werden muss, aber trotzdem große Macht in sich birgt. Dem gegenüber stehen der düstere Herrscher und seine mit Knochen besetzten Schergen, die stumm, aber brutal sind und ihm absolut loyal ergeben. Trotz allem wurde dieses "Grundrezept" hier so geschickt umgesetzt, dass man trotzdem sofort in die Geschichte hineingezogen und von ihr gefesselt wird. Ein Hauch weniger Geradlinigkeit hätte aber sicherlich nicht geschadet.

Schade ist, dass die Handlung mitten in der Erzählung unterbrochen wird. Man nimmt das Ende des Bandes gar nicht als solches wahr und fühlt sich dementsprechend abrupt aus dem Geschehen gerissen. Dafür wird man mit umfangreichen Extras am Ende des Comics entschädigt. Hier finden sich zahlreiche Skizzen und Entwürfe der einzelnen Figuren und ihre Hintergrundgeschichten werden genau erläutert, so dass man die Handlung besser verstehen kann.

"RIA – Die Lichtklan-Chroniken" ist eine Comicserie, die vor allen Dingen durch ihre großartigen Zeichnungen zu überzeugen weiß. "Same der Hoffnung" ist ein Auftakt, der neugierig auf mehr macht, aber bereits für sich ein kleiner Schatz in jeder Sammlung sein wird.

Bei Youtube kann man sich einen wunderschönen Trailer zum Comic ansehen, auf der Verlagswebseite gibt es eine umfangreiche Leseprobe.

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 25. April 2011 | ISBN: 978-3868693003 | Preis: 13,80 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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