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 Zombies, Band 1: Die göttliche Komödie

Serie: Zombies, Band 1
Autoren: Olivier Peru
Illustratoren: Simon Champelovier, Sophian Cholet
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Zombies, soweit das Auge reicht: Ob in Romeros Klassikern, als TV-Adaption der coolen "Walking Dead-"Comicserie, im der erfolgreichen Spiele-Reihe "Zombies!!!" oder augenzwinkernd in neueren Filmen wie "Zombieland" oder "Shawn of the Dead" – die lebenden Leichen sind absolut nicht totzukriegen. Kann also die neue, bei Splitter erschienene Comicreihe, die schlicht und einfach "Zombies" heißt, dem geliebten, aber strapazierten Genre etwas Neues abgewinnen? Jein. Insgesamt folgt der erste Teil "Die göttliche Komödie" eher ausgetretenen Pfaden und wirft dabei mit Genre-Zitaten und liebevollen Anspielungen nur so um sich. Originell und neu ist die Story also eigentlich nicht – und trotzdem ist "Zombie" ein äußerst gelungener Wurf, der von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur tierisch viel Spaß macht!

Die Story ist schnell erzählt: Die Welt ist, wie so oft, den Zombies in die Hände gefallen. Eine verheerende Epidemie hat den Großteil der Bevölkerung dahingerafft beziehungsweise in blutrünstige und nach Menschenfleisch gierende Killer verwandelt. Ein kleiner Haufen Überlebender kämpft in den zunehmend verfallenden Städten ums nackte Überleben. Unter ihnen ist Sam, einst ein Verkäufer bei McDonald's, der relativ zufrieden mit seinem stinknormalen Leben war. Nach dem Ausbruch der Seuche ist aber alles anders: Sams Frau ist tot, er selbst irrt auf der Suche nach seiner kleinen Tochter durchs Land. Bald schon findet Sam andere Überlebende, vor allem den kleinen Josh, der ihm neuen Lebensmut gibt. Gemeinsam mit den übrigen will Sam sich der Zombie-Invasion entgegen stellen, um von der menschlichen Zivilisation zu retten, was noch zu retten ist …

Soweit, so bekannt, so gut. Und gut ist dieser Comic von Olivier Peru (Texte), Sophian Cholet (Zeichnungen) und Simon Champelovier (Farben) auf jeden Fall! Die Story ist schnell, spannend und kompromisslos erzählt, bietet dabei alle genretypischen Szenen und Situationen: vom verlassenen Kaufhaus über die mit Zombies vollgestopfte Turnhalle, von Helden, die dramatisch auf der Strecke bleiben, bis hin zum offenbar gegen das Virus immunen Mann, der von den Überlebenden gefangen gehalten und erforscht wird. Trotz dieser bekannten Zutaten kann die Geschichte von Anfang bis Ende fesseln und auch immer wieder überraschen. Ein kleines Geniestück ist beispielsweise die Eingangssequenz, die mit den Gewohnheiten des Lesers spielt und einen bitterbösen und dabei sehr komischen Einstieg bietet. Die Texte sind insgesamt kurz, dabei treffend, ironisch und knallhart, das Artwork ist brutal, blutig und dynamisch.

"Zombies – Die göttliche Komödie" ist ein supercooler und extrem unterhaltsamer Einstieg in eine neue Serie, die auf insgesamt drei Teile hinauslaufen soll. Die Reihe geht über den Anspruch, bloße Hommage sein zu wollen hinaus und beweist, dass man auch mit eigentlich altbekannten Elementen glänzend unterhalten und dem Genre noch originelle Seiten abgewinnen kann.

Christina Liebeck

Probe



Hardcover | Erschienen: 25. Mai 2011 | ISBN: 978-3-86869-311-9 | Originaltitel: Zombies: La Divine Comédie | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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