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 Stigma


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Dreizehn Jahre ist es her, seit der erfolgreiche Schriftsteller Tom Kessler in die Fänge eines Kindermörders geriet, der den damals dreizehnjährigen Jungen aufs Schwerste misshandelte. Gedemütigt, gefoltert und mit den Leichen von weiteren Kindern konfrontiert, erlitt er ein schweres Trauma, dessen Folgen ihm immer noch zu schaffen machen. Nicht ohne Angst kann er das Anwesen verlassen, fürchtet sich vor fremden Menschen und igelt sich in seinem Haus am Waldrand ein. Auch die Therapie bei einer Psychologin bringt nicht den gewünschten Erfolg und so bleiben ihm letztendlich nur seine Frau Karin und sein vierjähriger Sohn Mark, die ihm Kraft und Halt geben.

Ein Zustand, der sich schlagartig ändert, als in der Nähe seines Hauses ein totes Mädchen gefunden wird. Genau wie die Opfer des Kindermörders vor dreizehn Jahren wurde die Fünfjährige misshandelt und zu Tode gequält. Aber nicht nur die offensichtlich erscheinenden Gemeinsamkeiten führen die Ermittler zu Tom Kessler, sondern ein Brief im Mund der Toten, der an sein ehemaliges Opfer gerichtet ist. Mit der unverständlichen Botschaft: Es beginnt erneut, lässt er keine Zweifel daran, was der einst als Wächter bezeichnete Mann plant. Um weitere Morde zu verhindern, gibt es nur eine Möglichkeit. Tom muss sich hypnotisieren lassen und das qualvolle Martyrium noch einmal durchleben.

"Stigma" ist das Debüt des deutschen Nachwuchsautors Michael Hübner und als solches überaus gelungen. Unter Verwendung einer einfachen, flüssigen Sprache und mit vielen überraschenden Wendungen versehen, gelingt es ihm, Handlungen atemberaubend schnell ablaufen zu lassen und dadurch hochgradig Spannung zu erzeugen. Ohne Skrupel spielt er mit den Ängsten des Lesers, lässt ihn sich in Sicherheit wiegen, um dann mit voller Wucht zuzuschlagen und dem Grauen Tür und Tor zu öffnen. Immer wieder muss er mit ansehen, wie ein dreizehnjähriger Junge mit einem Monster kämpft, dem er haushoch unterlegen ist. Ein erschütterndes Spiel, das tief bewegt und nichts für zartbesaitete Gemüter ist.

Aber nicht nur der Plot an sich ist gut erdacht und basiert auf einer genialen Idee. Auch die in ihm agierenden Figuren sind authentisch geschildert und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Vor allem Tom Kessler, aus dessen Sicht die Ereignisse geschildert werden und dessen Unsicherheit und innere Zerrissenheit hautnah spürbar ist, lässt niemanden kalt. So leidet und zweifelt der Leser mit ihm und weiß oft nicht mehr, was Traum oder Wirklichkeit ist. Ein Zustand, der immer bedrohlichere Ausmaße annimmt und letztendlich in einer Auflösung mündet, die mehr als überrascht.

Fazit:
"Stigma" ist ein packender Thriller, der mit einem gut durchdachten Plot, glaubwürdigen Charakteren und überraschenden Wendungen aufwartet und den Leser unweigerlich in seinen Bann zieht. Eine Empfehlung für alle Thrillerfans, die psychologisch ausgefeilte und spannend inszenierte Thriller mögen.

Dorit Wiebke

Probe


Taschenbuch | Erschienen: 18. April 2011 | ISBN: 978-3442474172 | Originaltitel: Stigma | Preis: 8,99 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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