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 October Daye, Band 3: Nachtmahr

Serie: October Daye, Band 3
Autoren: Seanan McGuire
Übersetzer: Rene Satzer
Verlag: Egmont Lyx

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Vierzehn Jahre ein Fischdasein zu fristen würde wohl so mancher als echten Albtraum bezeichnen, und wer so etwas durchlebt, den sollte so schnell auch nichts mehr schrecken. October Daye ist genau dies passiert und Schlimmeres, doch sich selbst gegenüberzustehen haut auch das stärkste Mischwesen um. Ihr Abbild hört auf den Namen May Daye und ist Octobers ganz persönlicher Holding, ihr Bote des nahenden Todes ... Doch October Daye hat noch nie kampflos aufgegeben und im Angesicht des Todes - was hat man noch zu verlieren?

So scheint das Verschwinden der Kinder ihrer Freundin Stacy und anderer Anderweltwesen October nur gelegen zu kommen. Denn niemand anders als DER Schrecken San Franciscos hat zur Jagd geblasen: Blind Michael, einer der Erstgeborenen, der mit seiner grausamen Schar an gestohlenen Kindern in Vollmondnächsten über die Hügel von Berkley jagt. Jedem ist klar, dass die Rettung der Kinder einem Selbstmordtrip gleichkommt. Aber October hat ja nichts mehr zu verlieren ...

"Nachtmahr" ist der dritte Band der Reihe "October Daye" von Seanan McGuire.

Leicht hat die Autorin es ihrer Hauptfigur nie gemacht, doch in "Nachtmahr" setzt sie den bisherigen Ereignissen wahrlich die Krone auf. Verwandelt, verflucht und vieles mehr ist man ja gewöhnt, doch seinem persönlichen Todesboten gegenüberzustehen ist eine echte Steigerung. Eine schöne Note dieser Todesbotin ist die Namenswahl May Daye - ein Name, der nicht mit einer gewissen Ironie betrachtet werden kann und soll.

Wie es dem bisherigen Charakter der Hauptfigur entspricht, ist für sie dies jedoch nur ein Grund mehr ihr Leben aufs Spiel zu setzen, und ihr neuster Gegenspieler, der Erstgeborgene Blind Michael, ist wahrlich kein Sandkastenspielfreund - er ist wie der Titel vermuten lässt ein echter Nachtmahr, oder wie man heute sagen würde, ein Albtraum.

In manchen Momenten mag den Leser der Eindruck überkommen, dass Seanan McGuire es etwas zu gut gemeint hat - immerhin ist October Daye "nur" ein Mischwesen und nach Luidaeg, ist Blind Michael nun schon der zweite Erstgeborene, mit dem die Hauptfigur in Kontakt kommt. Doch sieht man über diese relative Unmöglichkeit hinweg und lässt sich auf die Story ein, erwartet einen eine unwahrscheinlich packende Story die einen in das Reich der Mythen und Sagen führt. Seite an Seite mit einer Heldenfigur, die gar keine sein will, stellt man sich einem wahrlich großen Abenteuer, welches einen von Anfang bis Ende packt.
Und durch die Figur May Daye ist das hoffnungsvolle Ende dieses Buches doch sehr offen, denn nun will jeder Leser nur noch wissen, wann die Todesbotin zum Einsatz kommt.

Abgerundet wird das Ganze durch den bekannten Leitfaden zur Aussprache am Anfang des Buches.

Damit ist "Nachtmahr" ein mehr als gelungener Roman voller Spannung und Abenteuer, auch wenn vielleicht der Gedanke aufkommen könnte, dass es Seanan McGuire manchmal etwas übertrieben hat, aber in Anbetracht der sonstigen Qualitäten sieht man darüber gerne hinweg.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagseite zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 8. April 2011 | ISBN: 978-3802582905 | Originaltitel: An Artificial Night | Preis: 12,99 Euro | 376 Seiten | Sprache: Deutsch

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