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 Sonderermittler Christian Beyer, Band 1: Der Bestatter

Serie: Sonderermittler Christian Beyer, Band 1
Autoren: Marina Heib
Verlag: Piper

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Während seiner morgendlichen Runde entdeckt ein Jogger im Wald nahe der Stadt Saarbrücken eine auf einem Bett aus Laub und Reisig liegende Leiche. Es ist ein etwa neunjähriger Junge, der, eingehüllt in ein weißes Laken, ein überaus friedliches Bild bietet. Doch es ist nicht das erste Kind, das sorgfältig aufgebahrt und tot aufgefunden wird. Bereits in Norderstedt, Berlin Mahlsdorf und Augsburg bot sich den herbeigerufenen Polizisten ein ähnliches Bild und so steht schon seit einiger Zeit fest, dass ein reisender Mörder hier sein grausames Werk verrichtet. Grund genug für den Innenminister eine Sonderkommission zu fordern, die neben bundesweiten Vollmachten auch die Verantwortung übernimmt, falls der Mörder nicht in kürzester Zeit gefasst werden sollte.

Eine schwierige Mission, die nach heftigen Diskussionen dem Hamburger Hauptkommissar Christian Beyer übertragen wird, der sich durch eine überraschend hohe Aufklärungsrate bereits einen Namen gemacht hat. Als überaus hartgesotten und sehr eigensinnig bekannt, glaubt man mit Beyer den richtigen Mann gefunden zu haben, um eine so schwerwiegende Ermittlung zur Zufriedenheit aller erfolgreich abzuschließen. Doch egal wieviel Energie, Fachwissen und akribische Ermittlungsarbeit Beyer und sein Team der Soko "Bund" in die Aufklärung des Falles stecken, irgendwie kommen sie nicht voran. Erst als ein weiterer Junge tot im Eingangsbereich eines alten Grubenschachtes gefunden wird und die Psychologin Anna Maybach auf einen überaus seltsamen Patienten trifft, wendet sich das Blatt. Plötzlich kommt Bewegung in die Ermittlungen, die schon bald ein schreckliches Komplott offenbaren, das schlimmer ist, als sie es jemals erahnen konnten.

"Der Bestatter" ist das Debüt der Hamburger Autorin Maria Heib, das bereits im September 2006 unter dem Titel "Weißes Licht" im Piper Taschenbuchverlag erschienen ist. Inzwischen hat sich die Serie um den Hamburger Kommissar, seine bundesweit ermittelnde Soko und die Psychologin Anna Maybach weiterentwickelt und so wird im November 2011 bereits der vierte Band mit dem Titel "Parasiten" seinen Weg in die deutschen Buchläden finden. Keine schlechte Wahl von Maria Heib. Denn mit ihrem Querulanten Christian Beyer hat sie einen Ermittler geschaffen, der dem Leser schnell ans Herz wächst. Da stört es auch nicht, wenn der von Flug- und Beziehungsängsten geplagte Chefermittler einmal über die Stränge schlägt. Letztendlich offenbart sich hinter seiner harten Schale ein weicher Kern und der präsentiert sich über alle Maßen sympathisch.

Doch reicht ein menschlicher Kommissar schon aus, um einen spannungsverwöhnten Krimileser zu fesseln? Mitnichten! Und so spielt Maria Heib nicht nur gekonnt mit den Gefühlen ihrer Figuren, sondern präsentiert überaus harte Fälle, in denen sie nicht vor der Offenbarung grausamer Details zurückschreckt. Falsch gelegte Spuren, überraschende Wendungen und gut durchdachte Mordstrategien gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie die Entwicklung fesselnder Handlungsstränge, und so muss sich derjenige, der ihre Bücher lesen möchte, auf einiges gefasst machen.
Eine Autorin, die ihr Handwerk vom ersten Buch an versteht und dem Grauen einen Namen gibt.

Fazit:
"Der Bestatter" ist ein Thriller, der von Beginn an fesselt, allerdings nichts für schwache Nerven ist. Eine Empfehlung für alle Thrillerfans, die es gewohnt sind, tief in menschliche Abgründe zu schauen.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juli 2011 | ISBN: 978-3492272063 | Originaltitel: Weißes Licht | Preis: 9,95 Euro | 288 Seiten | Sprache: Deutsch

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