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 Mieses Karma

Man lebt nicht nur einmal

Autoren: Matthias Kramer
Verlag: Kosmos

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spielregel
Strategie
Vom Mensch zur Ameise - eine Entwicklung, die Moderatorin Kim Lange durchläuft, nachdem sie, von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen, kurzerhand im Jenseits landet. Doch kaum ist sie dort angekommen, erfolgt auch gleich die Abrechnung ihres irdischen Daseins und die ehrgeizige Karrierefrau muss zu ihrem Erschrecken erkennen, dass es nicht gut für sie aussieht. Eine Menge mieses Karma hat sich auf ihrem Lebenskonto angesammelt und sorgt postwendend dafür, dass sie als Ameise wiedergeboren wird. Ein unmöglicher Zustand, mit dem sich die Moderatorin partout nicht abfinden will und so kämpft Kim verbissen darum, ihr Image aufzupolieren und die Reinkarnationsleiter erneut nach oben zu klettern.

Schon als Buch von David Safier begeisterte "Mieses Karma" viele seiner Leser mit dieser witzigen und überaus originellen Idee, die von Matthias Kramer in ein kartenbasiertes Familienspiel umgesetzt wurde und im Kosmos Verlag erschienen ist.

Mensch werden ...
... ist das Ziel dieses Spiels, das alle Beteiligten gleichberechtigt als Ameise beginnen. Aber wer möchte schon sein Leben lang als Ameise über die Erde kriechen und, mit Holzstücken und Kuchenkrümeln gewappnet, sein Tagwerk verrichten? Wohl niemand. Und so gilt es im Verlaufe des Spiels eine Menge gutes Karma zu sammeln und über die Wiedergeburt als Regenwurm, Katze oder Igel allmählich zum Menschen zu werden. Doch bis es soweit ist und der Spieler die Grenze zum Menschen überschreiten kann, hat er einen steinigen Weg vor sich. Denn schließlich ist er nicht der einzige, der die Runde erfolgreich beenden will und so gilt es taktisch klug zu agieren, die eigenen Fähigkeiten zu nutzen und mit netten Gesten und viel Feingefühl sein Punktekonto in die Höhe zu treiben.

Lebenslinien erschaffen
[PIC]Zu Beginn einer Runde erhält jeder Spieler eine Buddhafigur, ein Tableau für die Karmapunkte, eine Wiedergeburtskarte "Ameise" und zwei Lebenskarten. Nach dem bekannten Prinzip eines Domino-Spiels werden passende Karten aneinandergelegt, um eine Lebenslinie zu bilden. Dazu sind auf den Karten vier verschiedene Symbole vorhanden: eine Sonne, ein Kleeblatt, ein Herz und eine Waage. Außerdem gibt es noch einen Joker, der wie gewohnt an alle Symbole angelegt werden kann, und einen Sensenmann, der bei Benutzung die Lebenslinie eines Mitspielers beendet.

Der Spieler, der an der Reihe ist, legt zunächst eine Karte an seine Lebenslinie an. Steht ihm dafür kein passendes Symbol zur Verfügung, ist er verpflichtet, eine seiner Karten auf dem dafür vorgesehenen Stapel abzulegen. Sobald er diesen Spielzug erledigt hat, verfügt er über zwei weitere Spieloptionen. So kann er seine tierspezifische Spezialfähigkeit nutzen und zum Beispiel als Elster einem beliebigen Mitspieler die letzte Karte der Lebenslinie stibitzen, um diese bei sich anzulegen, oder als Igel eine beliebige Handkarte verkehrt herum an die eigene Lebenslinie anlegen. Darüber hinaus ist es möglich, die Mitspieler um eine passende Karte für die eigene Lebenslinie zu bitten. Erhält er auf diese Weise keine der von ihm benötigten Symbole, darf er seine Handkarten ablegen und dieselbe Anzahl an Karten erneut ziehen.

Die Jagd nach Punkten
Sobald der aktive Spieler am Ende seiner Züge keine Lebenskarte mehr auf der Hand hat oder der Sensenmann seine Lebenslinie kappt, stirbt sein Tier und er wird als eine der Kreaturen wiedergeboren, die sich aus der Anzahl der erreichten Karmapunkte ergibt. Doch wie bekommt er diese? Ein einfaches Punktesystem schafft Abhilfe und so wird er mit einem Karmapunkt belohnt, wenn er Mitspielern mit einer Karte aushilft und darüber hinaus am Ende seines Lebens die gelegten Karten auswertet. Denn jeder auf den Karten enthaltene Buddha ergibt einen zusätzlichen Karmapunkt. Weitere zwei Punkte, in diesem Fall aber Siegpunkte genannt, werden für jeweils eine 4er-Kombination aus vier gleichen oder verschiedenen Symbolen erteilt. Stirbt der Spieler als Mensch, ist das Spiel zu Ende. In diesem Fall erfolgt die Wertung für alle Spieler. Hierzu werden die erreichten Siegpunkte gezählt, die es für die erreichten 4er-Kombinationen, die gesammelten Karmapunkten und die eventuell im Besitz befindlichen Menschenkarten gibt.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel, egal, ob er als Mensch die Runde beendet oder nicht.

Ein Spiel mit hohem Spaßfaktor
"Mieses Karma" ist ein amüsantes Spiel für die ganze Familie, das mit einer simplen Spielidee und einer optisch ansprechenden Umsetzung überzeugt. Bunt gestaltete Spielkarten und Tableaus machen schon beim Ansehen Lust auf das Spiel, wie auch die überaus niedliche Buddhafiguren, die dazu dienen, den Punktestand festzuhalten. Die beiliegende Bedienungsanleitung präsentiert sich als sehr übersichtlich und so benötigen die Spieler kaum Vorbereitungszeit, um mit der ersten Runde beginnen zu können.
Der Spielverlauf selbst stellt sich als sehr dynamisch heraus. Alle Spieler sind zu jeder Zeit am Geschehen beteiligt und müssen höllisch aufpassen, um einen Karmapunkt zu ergattern oder ihre Taktik neu zu überdenken. Aufgrund der witzigen Idee und einer tierisch guten Umsetzung kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Denn seinen Mitspieler als Wurm oder Schaf bezeichnen zu können und ihm dabei noch wichtige Punkte abzujagen, macht schon Spaß.

Fazit:
"Mieses Karma" kann jedem empfohlen werden, der kurzweilige Spiele mag, ohne vorher stundenlang Anleitungen studieren zu müssen, oder der einfach nur eine amüsante Runde im Kreis der Familie genießen möchte. Denn auch jüngere Spieler finden sich schnell in das simple Regelwerk hinein und eine Spielrunde dauert auch nur zwischen zwanzig und dreißig Minuten.

Dorit Wiebke



Kartenspiel | Erschienen: 18. März 2011 | Originaltitel: Mieses Karma | Preis: 19,99 Euro | für 3 - 5 Spieler | Sprache: Deutsch

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