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 Pandaemonia, Band 1: Der letzte Traumwanderer

Serie: Pandaemonia, Band 1
Autoren: Christoph Lode
Verlag: Goldmann Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Jackon kennt nur das Leben in den Abwasserkanälen. Für ein paar Knochen oder andere Dinge, die er dort findet, bekommt er gerade mal so viel Geld, dass er sich ein wenig Essen kaufen kann, um zu überleben. Bis plötzlich der Krähenmann vor ihm auftaucht. Von ihm wird Jackon zu Lady Sarka gebracht, die über die Stadt Bradost herrscht. Sie eröffnet ihm, dass er ein magisches Talent hat: Er ist ein Traumwanderer und kann die Traumwelten anderer Menschen betreten. In dieser Kunst will sie ihn schulen.

Liam ist unglücklich, weil sein Vater getötet wurde. Nun ist er auf der Flucht, damit die Spiegelmänner nicht auch ihn erwischen, obwohl er von den Verschwörungsplänen, die sein Vater scheinbar schmiedete, nicht die geringste Ahnung hatte. Die letzten Worte, die der verzweifelte Mann von sich gab, waren jedoch unmissverständlich. Liam soll das Gelbe Buch von Yaro D'ar finden und das befindet sich ausgerechnet im Palast von Lady Sarka.

Lucien ist ein Alb und im Gegensatz zu seinen Artgenossen hängt er sehr an den Menschen. Deswegen will er diese Welt auch nicht verlassen. Nach einem Machtkampf, bei dem der Harlekin wieder die Führungsposition bekam, verlassen alle außer ihm und dem letzten König die Menschenwelt. Doch was soll nun mit den Träumen geschehen, über die die Alben seit jeher wachten?

Vivana hat Probleme mit ihrem Vater, da der die Manusch-Herkunft ihrer Mutter schon immer als unhaltbar empfand und nun ist er auch dagegen, dass sie weiterhin Zeit mit diesem Volk verbringt. Doch davon lässt sich das Mädchen nicht beeindrucken. Als sie dann auch noch Liam kennenlernt, in den sie sich schnell verliebt, zögert sie nicht, die Manusch in einer heiklen, aber für Liam ungeheuer wichtigen Angelegenheit um Hilfe zu bitten.

In der Pandaemonium-Trilogie von Christoph Lode gibt es viele verschiedene Erzählstränge. Manchmal treffen diese frontal aufeinander, manchmal ist es aber auch nur der Leser, der die Zusammenhänge erkennt. Seine Fantasy-Geschichte erzählt der Autor aus verschiedenen Blickwinkeln und begleitet die unterschiedlichsten Charaktere auf ihrem Weg durch die Stadt Bradost. Das Faszinierende bei seiner Art des Erzählens ist, dass man keine klassischen "Gut und Böse"-Figuren vorgesetzt bekommt. Auch wenn man von manchen Menschen oder Wesen genau weiß, dass ihre Absichten nicht gerade redlich sind, kann man verstehen, was sie antreibt. Dadurch ergibt sich ein äußerst stimmiges und, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht, reales Bild.

Die Welt in "Pandaemonium" ähnelt einer Stadt des Mittelalters. Die meisten Menschen wissen zwar, dass es Magie und magische Wesen gibt, kommen aber nicht mit ihr in Berührung. Das gilt natürlich nicht für die Protagonisten des Romans. Sie werden in eine verworrene Welt voller Intrigen und Gefahren, aber auch Freundschaft und Liebe hineingezogen, wie sie sie vorher noch nicht kannten. Man trifft auf Alben, Guhle, Incubi und Traumwanderer. Jackon ist einer der letzteren und hat Zugang zu einer Welt, in der Träume fassbar werden und in der er sich bewusst bewegen kann. Eine faszinierende Idee liegt dem zugrunde und wurde hier hervorragend ausgearbeitet. Noch viel verstörender ist das titelgebende Pandaemonium, die Welt der Schattenwesen und Dämonen, in die man jedoch erst einen kleinen Einblick bekommen hat.

Die einzelnen Figuren sind sehr gut erdacht, es sind allesamt faszinierende Charaktere mit individuellen Stärken und Schwächen. Bei manchen ahnt man schon, wie sie sich weiterentwickeln werden, bei anderen ist noch alles offen. Vom Kämpfer über den trauernden Liebenden bis hin zur gnadenlosen Herrscherin und einem mutigen Jungen ist wirklich alles dabei. Eine solche Vielfalt erlebt man in einem Roman selten. Es gibt ihm eine besondere Tiefe.

Das Ende des Romans ist komplett offen, man muss auch Band 2 und 3 der Reihe lesen, um die Geschichte als Ganzes erleben zu können. Als kleinen Bonus gibt es am Ende des Buches eine kurze Leseprobe zum zweiten Teil und zehn Fragen an den Autor, die ein wenig über ihn und seine Arbeit verraten.

Hinweis: Auf der Verlagswebseite kann man in den Roman reinlesen.

Bine Endruteit



Taschenbuch | Erschienen: 15. November 2011 | ISBN: 978-3442471737 | Preis: 12,00 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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