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Einen Kerl für eine heiße Nacht (oder auch zwei) abzuschleppen, ist in Los Angeles leicht. Blaine, Ende 20 und Journalist bei einer Schwulenzeitschrift, träumt jedoch von der großen Liebe – und die ist in der Stadt der Engel ungleich schwerer zu finden. Während sein Mitbewohner Cameron, seines Zeichens mäßig erfolgreicher Schauspieler und Go Go-Tänzer, Nacht für Nacht einen anderen Typen vernascht, wird Blaine zunehmend frustrierter. Bis er eines Abends beim Chatten Xander kennen lernt: einen jungen Texaner, der gerade erst nach Los Angeles gezogen ist und eine ähnlich romantische Ader hat wie Blaine. Schnell steigen die beiden vom Chatten aufs Telefonieren um, sprechen die halbe Nacht miteinander und stellen bald fest, dass sie vieles gemeinsam haben. Kurz, bevor einige Tage später das erste Treffen vor der Tür steht, bemerkt Blaine zu seinem Entsetzen, dass er Xander versehentlich über das Profil seines muskelgestählten Mitbewohners kennen gelernt hat. Anstatt Xander sofort reinen Wein einzuschenken, überredet Blaine seinen Mitbewohner, sich für ihn auszugeben und mit ihm zum ersten Treffen zu kommen. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf …
[PIC]Die Story von "Is it just me?" ist alles andere als neu: Schüchterner Durchschnittstyp verliebt sich in seinen Traumprinzen. Bevor die beiden aber zusammen glücklich werden können, müssen allerhand chaotische und – für den Zuschauer – amüsante Hindernisse überwunden werden. Insofern folgt der Film einem typischen Strickmuster - und tut gut daran! Denn allzu viele gelungene schwule Liebeskomödien gibt es nicht, und "Is it just me?" macht richtig Spaß:
Die Darsteller – auch wenn es sich durch die Bank um weitestgehend unbekannte Gesichter handelt – sind mit Elan bei der Sache und liefern ordentliche Leistungen ab. Die Kulissen wirken – dem Budget eines Independent-Films entsprechend – schlicht, aber nicht billig. Und der Soundtrack gefällt. Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass Xander (gespielt von David Loren) einen Sänger darstellt, der seinem unbekannten Telefonflirt auf der Gitarre vorspielt, dies jedoch recht offensichtlich nicht beherrscht. Ein kleiner Faux Pas, der jedoch eher amüsiert als verärgert.
[PIC]Das Schöne an "Is it just me?" ist, dass sich das Liebeskarussell zwar um drei Typen dreht, der Streifen jedoch nicht allzu tief in Klischees abgleitet und daher nicht nur für die Homo-Szene interessant ist. Auch wenn das Drehbuch primär auf die schwule Zielgruppe zugeschnitten ist, dürfte der Film auch Hetero-Zuschauern, die vor der Thematik nicht zurückscheuen, Spaß machen. Wie sich Blaine selbst immer mehr in Schwierigkeiten bringt, ist einfach amüsant. Ansonsten sind, bei aller Leichtigkeit, mit etwas Augenzwinkern auch einige unangenehme Wahrheiten über die schwule Großstadtszene im Film verpackt.
Den Film selbst gibt es übrigens nur mit englischer Tonspur. Deutsche Untertitel sind allerdings anwählbar (auch wenn diese leider den einen oder anderen Schnitzer in der Übersetzung enthalten). Ansonsten ist die DVD noch mit einer ordentlichen Reihe Extras ausgestattet: Neben einem Audiokommentar durch den Regisseur und den Hauptdarsteller gibt es noch einige geschnittene Szenen, Darstellerinterviews, Casting-Aufnahmen u. a.
"Is it just me?" ist eine romantische Liebeskomödie mit Gute-Laune-Feeling. Wer Filme wie "Kiss the Bride" oder "Lügen haben lange Beine" mag und sich für eine schwule Liebesgeschichte erwärmen kann, kommt hier voll auf seine Kosten.
Bilder © by PRO-FUN MEDIA