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 Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit, Band 2: Der Tempel des Vergessens

Serie: Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit, Band 2
Autoren: Serge Le Tendre
Illustratoren: Régis Loisel
Übersetzer: Resel Rebiersch
Verlag: Carlsen

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung: Nur wer "Schatten über Akbar", den ersten Band der Serie "Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit" gelesen hat, sollte den folgenden Absatz lesen. Er verrät wichtige Details des Auftakts-Abenteuers von Bragon und Pelissa.

Bragon hat Maras Auftrag erfüllt und ihr das Schneckenhaus mit dem darin gefangenen Ramor überbracht. Nun aber verlangt die Zauberprinzessin etwas Unmögliches von dem alten Ritter. Er soll in den Tempel des Vergessens eindringen und die dortigen Runen entziffern, denn nur sie verraten, wo er den Vogel der Zeit finden kann. Einzig der sagenumwobene Vogel vermag Mara dabei zu helfen, Ramor für alle Zeiten zu bannen.
Nicht nur, dass dieser Tempel inmitten der Wüste vom Volk der Jasire strengstens bewacht wird und es bei Todesstrafe verboten ist, sich dem Heiligtum zu nähern. Nein, es ist auch noch niemand, der es dennoch wagte, ihn zu betreten, lebend wieder zum Vorschein gekommen.
Und als ob diese Aufgabe nicht schon Grund genug für Bragon wäre, wieder nach Hause in sein behagliches Heim zurückzukehren und Mara zu vergessen, will die Zauberprinzessin auch noch, dass er Bodias als Begleiter akzeptiert. Ausgerechnet den Zauberprinzen des Grünlandes, der Bragon in der Gunst Maras nachfolgte und ebenfalls Anspruch darauf erhebt, Pelissas Vater zu sein.
Und doch, sein Ehrgefühl und sein Beschützerinstinkt Pelissa betreffend lassen Bragon keine andere Wahl, er bricht zur Stadt Tha auf, um diesem Tempel einen Besuch abzustatten.

Teil zwei der zur Legende gewordenen Serie von Szenarist Serge Le Tendre und und Illustrator Régis Loisel kann zwar lange nicht an die Spannung und Geschlossenheit des ersten Bandes anknüpfen, glänzt dafür jedoch mit einer sehr viel höheren Dosis Humor – mal feinsinnig, mal grob und zum Ende hin mit extrem dramatischen Szenen.
Wer den ersten Band gelesen hat, wird ohne Zweifel sowieso die gesamte Serie erwerben, wer "Schatten über Akbar" jedoch noch nicht kennt, wird verzweifeln. Man kann "Der Tempel des Vergessens" kaum als eigenständiges Werk bezeichnen. Zu vieles wird nicht mehr erläutert, das meiste entgeht dem Leser ohne Kenntnis der Vorgeschichte. Aber wer kann auch diesem Geniestreich von Loisel und Le Tendre in seiner Gänze widerstehen?

Wer Abenteuergeschichten mag, fantastische Welten liebt und ebenso handfesten wie göttlich in Zeichnungen umgesetzten Humor fordert, sollte "Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit" auf seinen Wunschzettel setzen. Zwar lassen sich Zeichnung und Druckqualität kaum mit den Hochglanzprodukten, die es heutzutage, beispielsweise aus dem Hause Splitter, zu Hauf gibt, vergleichen, doch die komplexe, fantasievolle und immer wieder sehr überraschend verlaufende Story sucht ihresgleichen – keine Frage.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 1. März 2000 | ISBN: 978-3551022127 | Originaltitel: La Quête de l'Oiseau du Temps: Le temple de l'oubli | Preis: 12 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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