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 Der Hausmann

Autoren: Wilko Weiss
Verlag: Scherz

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ben Breuer ist mit Leib und Seele Controller, allerdings ist sein Chef ein ebenso leidenschaftlicher Spieler und von jetzt auf gleich wird Ben Breuer arbeitslos. Da kommt es der Familie nur zu gelegen, dass Marie Breuer von ihren alten Schulkameraden ein einmaliges Jobangebot bekommt. Und so wird aus dem Hauptverdiener plötzlich der Hausmann und die Hausfrau verdient nun die Brötchen.

Doch Ben ist Controller und so will er auch den eigenen Haushalt mustergültig führen. Allerdings ist Ben anscheinend nicht klar, was auf ihn zukommt, denn Nachwuchs, Haus und Hof, Katze Vinci, Öko-Essen und Paketlieferungen entpuppen sich als echte Herausforderungen, denen Ben, zu allem Unglück, nicht gewachsen zu sein scheint. Da er seine Schwäche aber nicht eingestehen will, sucht sich Ben still und heimlich professionelle Hilfe, die jedoch nicht das ist, was sie zu sein scheint, denn sie ist eine echte Professionelle ... Und es kommt, wie es kommen muss - Ben fliegt auf, nicht zuletzt dank der mustergültigen und vor allem neugierigen Nachbarschaft.

Marie zieht die Konsequenzen und setzt Ben vor die Tür, der bei seinem Kumpel Greg unterkommt und das Leben eines echten Junggesellen führt. Und hier im Suff wird Ben auch klar: Er will sein Leben und seine Familie zurück und dafür ist er bereit der perfekte Hausmann zu werden. Allerdings will auch der Beruf eines Hausmannes gelernt sein ...

"Der Hausmann" ist ein Roman von Wilko Weiss.

Schnell wird deutlich, dieses Buch wurde von einem Mann geschrieben. Der voll berufstätige Mann wird plötzlich zum Hausmann degradiert. Jedoch für einen Mann, der sonst die Buchhaltung für ein kleines Unternehmen macht, ist Hausarbeit ja kaum als echte Herausforderung anzusehen. Natürlich muss Hauptprotagonist Ben Breuer, aus dessen Sicht die Geschichte auch erzählt wird, bei solch einer Einstellung hoffnungslos scheitern. Er kommt vom Hundertsten ins Tausendste und am Ende ist nichts gänzlich geschafft. Hausarbeit ist eben auch ein richtiger Job.

Eins ist klar, Klischees stehen in diesem Buch hoch im Kurs. Doch sind sie es auch, die diesem Buch die komische Note geben. Es gibt wohl kein Fettnäpfchen, welches Autor Wilko Weiss seiner Hauptfigur erspart. Die Highlights sind wohl zum einen die Szene, in der der treu sorgende Vater vor der Schule als Spanner deklariert und mit dem Elektroschocker angegriffen wird und zum anderen die Situation, als ihm alles über den Kopf wächst und Ben eine professionelle "Haushaltshilfe" engagiert, die sich dann als Prostituierte von der Seite www.zartundhart.de entpuppt.

Aber egal ob klein oder groß, Wilko Weiss lässt nichts aus, um seine Figur zu blamieren. Darin liegt einerseits die größte Stärke, andererseits aber auch die größte Schwäche des Romans, denn so viel Unglück kann einem einzigen Menschen in so kurzer Zeit einfach nicht widerfahren. Damit büßt das Buch ab einem gewissen Punkt einfach seine Glaubwürdigkeit ein und das kann auch mit allen Pointen nicht mehr wettgemacht werden.

Trotzdem weiß das Buch den Leser weiter zu fesseln, kaum etwas fasziniert Leser mehr, als sich am Leid von anderen zu ergötzen. Und es ist schon herzerweichend als Ben, nach "Afrika" ausgezogen, wirklich alles tut um seinen Platz im Haus und in der Familie wieder zu bekommen.

Damit ist "Der Hausmann" wirklich eine unterhaltsame Sammlung von Klischees und unmöglich möglichen Unglücksfällen, sodass sich der Blick in das Buch auf jeden Fall lohnt und für amüsante Lesemomente sorgt.

Auf der Webseite des Verlags steht eine Leseprobe zur Verfügung:

Leseprobe "Der Hausmann"

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 5. September 2011 | ISBN: 978-3651000155 | Preis: 13,95 Euro | 336 Seiten | Sprache: Deutsch

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