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 Valerian & Veronique. Gesamtausgabe - Band 2


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Drei klassische Science Fiction-Abenteuer des Raum-Zeit-Agenten-Paars Valerian & Veronique bietet die zweite Gesamtausgabe auf insgesamt 168 Seiten.

"Das Land ohne Sterne": Auf ihrer Mission der Erforschung neuer Welten im All stoßen Valerian und Veronique auf eine seltsame Anomalie – einen hohlen Planeten. Und noch erstaunlicher ist, dass dieser sogar bewohnt wird. Sie begegnen einer Karawane humanoider Lebewesen, die auf seltsamen insektoiden Reittieren unterwegs ist. Diese ähneln riesigen Tausendfüßlern und Käfern. Schnell erfahren Valerian und Veronique, dass auf diesem Planeten ein erbitterter Geschlechterkampf, sogar ein Krieg herrscht. Und so müssen die beiden sich trennen, um der Sache auf den Grund zu gehen - Valerian in der Stadt der Frauen und Veronique in der der Männer.

"Willkommen auf Alflolol": Seit 200 Jahren hat das galaktische Imperium der Erde den Planeten Technorog kolonisiert. Er strotzt nur so vor Bodenschätzen und ist für die Menschen ein sehr wichtiger Lieferant unter anderem auch für Antriebsstoffe ihrer Raumschiffe. Als nun plötzlich eine kleine Gruppe eines fremden Volkes mit seinem Raumschiff auf Technorog eintrifft und Ansprüche auf den Planeten erhebt, wird sie keineswegs ernst genommen. Doch ein Gesetz besagt, dass kolonisierte Planeten gegebenenfalls an ihre ursprünglichen Bewohner zurückgegeben werden müssen, falls diese nach einer Abwesenheit zurückkehren. Nur war Technorog doch seit Tausenden von Jahren schon verlassen? Können diese friedlichen und mit erstaunlichen Kräften ausgestatteten Wesen tatsächlich die rechtmäßigen Bewohner von – wie sie sagen – Alflolol sein?

"Die Vögel des Tyrannen": Ein Asteroid erweckt die Aufmerksamkeit Galaxitys, denn immer mehr Schiffe sind in seiner Umgebung plötzlich verschwunden. Klingt ganz nach einem Auftrag für Valerian und Veronique und so machen sie eine überraschende und furchtbare Entdeckung: Unzählige abgestürzte Raumschiffe liegen auf dem Asteroiden und es handelt sich nicht nur um Schiffe aus Galaxity. Auch die Reisen vieler anderer Völker scheinen hier beendet worden zu sein. Als sie auf die "Bewohner" treffen, wird das schreckliche Ausmaß immer klarer. Wesen der verschiedensten Völker sind hier versammelt und müssen unter lebensfeindlichen Bedingungen rund um die Uhr schuften. Alle scheinen dem Tod näher als dem Leben, ihre einzige Aufgabe ist die Versorgung des "Tyrannen" mit Nahrung. Und wer nicht spurt, wird von den Wahnvögeln vergiftet und in den Wahnsinn getrieben. Eine Rettung scheint aussichtslos …

Liebhaber klassischer Science Fiction-Storys können sich auf diese Hardcover-Ausgabe der nächsten drei Valerian & Veronique-Abenteuer freuen. Nun haben die Comics schon über dreißig Jahre auf dem Buckel und sind weiterhin aktuell wie eh und je. Besonders positiv fällt in den Geschichten Christins und Mézières immer wieder auf, dass die beiden Hauptfiguren sich ganz und gar nicht immer einig sind. Es zofft auch mal zwischen den beiden und Veronique ist absolut tough und lässt sich nicht in die Rolle der unterdrückten Frau drängen. Sie ist emanzipiert und häufig ist Valerian derjenige, der erst einmal lernen muss, mit dieser starken Frau umzugehen - fällt er doch hin und wieder in das klassische Rollenverhalten eines Mannes zurück, um dann aber erneut von Veronique überzeugt zu werden, dass Frauen keineswegs eine untergeordnete Rolle spielen. Solche von der Gesellschaft der 60er und 70er Jahre inspirierten Themen werden von Christin und Mézières in ihren Geschichten immer wieder aufgegriffen, bilden gar die Grundlage vieler Ideen und machen die Storys dadurch so ausgesprochen zeitlos. So gibt es auch in dieser Gesamtausgabe einigen Diskussionsstoff zwischen den beiden, in "Willkommen auf Alflolol" steht sich das Paar sogar auf gegnerischen Seiten gegenüber.

Das Vorwort Stan Barets geht auf diese Zusammenhänge der von Politik beeinflussten klassischen Science Fiction in Christins Werken ein. Auch stellt er Pierre Christins Weg bis hin zu seiner Arbeit an Valerian & Veronique vor. Alle einleitenden Seiten sind dabei mit interessanten Illustrationen und Grafiken versetzt. Und wie in Band eins werden die enthaltenen Comic-Abenteuer auf einer Doppelseite inhaltlich vorgestellt. Der gesamte Band ist erneut mit Liebe zum Detail aufbereitet und stellt sich sehr schmuck neben seinen Vorgängerband in das Bücherregal. Vorbei ist die Zeit, dass man die alten Alben immer wieder zum Lesen hervorholen und dabei aufpassen musste, nur nicht die Umschläge zu sehr aufzuklappen, um Knicke zu vermeiden. Mit dieser schicken Hardcover-Ausgabe kann man jederzeit in Christins und Mézières kunstvollen Seiten schwelgen, ohne dabei Bedenken haben zu müssen, dass das Material ermüdet.

Der letzte Band in diesem Buch endet mit einer Art Cliffhanger; wer also die Abenteuer von Valerian & Veronique noch nicht kennt, darf gespannt sein, was sich daraus noch entwickeln mag. Aber schon im November 2011 soll der nächste Hardcoverband bei Carlsen erscheinen.

Sandra Wiegratz



Hardcover | Erschienen: 1. September 2011 | ISBN: 9783551025531 | Preis: 29,90 Euro | 168 Seiten | Sprache: Deutsch

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