Der Offenbacher Arzt Jürgen Kaufmann wird in seiner Praxis tot aufgefunden. Während deutlich sichtbare Stichverletzungen einen unübersehbaren Hinweis darauf geben, woran der Mediziner gestorben ist, bleibt das Motiv der Tat lange Zeit im Dunkeln. Denn weder Kaufmanns verheiratete Freundin noch Bekannte des alleinstehenden Mannes haben eine Ahnung, warum der beliebte Arzt sterben musste. Auch umfangreich durchgeführte Ermittlungen und die Auswertung einiger, spärlich vorhandener, Spuren am Tatort bringen nicht den gewünschten Erfolg und so ergibt erst das geplatzte Alibi des Galeriebesitzers Klaus Wedel einen ersten Anhaltspunkt. Plötzlich wird der beste Freund des Arztes zum Tatverdächtigen, das allerdings nur für kurze Zeit. Noch bevor es Hauptkommissar Peter Brandt und seinem Team gelingt, den dubiosen Geschäftsmann zu überführen, wird dieser mit drei Schüssen in die Brust hingerichtet. Ein weiterer Mord, der in engem Zusammenhang mit Tötung von Jürgen Kaufmann steht und der dem Offenbacher Ermittler noch einige Rätsel aufgibt.

Nach "Tod eines Lehrers" ist "Mord auf Raten" der zweite Kriminalroman um Hauptkommissar Peter Brandt, der, wie passend, mit einer Gerichtsmedizinerin liiert ist. Ein Paar, das sich nicht nur privat gut ergänzt, sondern auch beruflich viel gemeinsam hat. Deshalb wundert es auch niemanden, dass der erste entscheidende Hinweis in dem verzwickten Fall ausgerechnet von der Gerichtsmedizinerin Andrea Sievers kommt. Die beiden sympathischen Protagonisten werden darüber hinaus von einem Team an Mitarbeitern unterstützt, die allerdings kaum in Erscheinung treten. Lediglich der zuständigen Staatsanwältin Elvira Klein räumt Andreas Franz ein wenig Platz in seinem Plot ein, lässt dafür aber genügend Raum, um interessante Dialoge ablaufen zu lassen. Ein Aufbau, der dem Geschehen zugutekommt. Und so liefern vor allem zielgerichtete Befragungen und aufschlussreiche Gespräche wichtigen Informationen, die Schwung in oftmals stockenden Ermittlungen bringen und es dem Hörer ermöglichen, in die Suche nach dem Mörder einzusteigen.

Gelesen wird das atmosphärisch dichte Hörbuch von dem Schauspieler Thomas Piper, der als Synchronsprecher für Hollywood-Stars wie Nick Nolte und Michael Landon in Erscheinung trat und durch seinen stimmlichen Einsatz als katzenfressender Außerirdischer Alf eine große Bekanntheit erlangte. So kommt seine einprägsame und angenehm raue Stimme auch in dem Hörbuch von Andreas Franz gut zur Geltung, in dem er vor allem dem Offenbacher Hauptkommissar Peter Brand einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Aber auch alle weiteren Figuren versteht er mit passenden Stimmen auszustatten. Und während er die Gerichtsmedizinerin Andrea Sievers mit einem milden Ausdruck und einer leicht erhöhten Tonlage spricht, lässt er den Galeriebesitzer Klaus Wedel mit angezogenem Tempo und einem unwirschen Unterton agieren. Eine Lesung, die sehr lebendig vonstattengeht und so die Authentizität der Handlung wunderbar unterstützt.

Fazit:
"Mord auf Raten" ist ein Krimi, dessen Stoff aus dem Leben gegriffen ist und jede Menge Höhen und Tiefen besitzt. Mit viel Einfühlungsvermögen und schauspielerischem Können von Thomas Piper gelesen, erlebt der Hörer eine spannende Mörderjagd, die, von einem charismatischen Ermittler geprägt, kurzweilig unterhält.