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 Die Liebe ist ein Dämon


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Anspruch
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Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Viterbo ist ein kleines verstecktes Dorf in der Nähe von Rom, eine eingeschworene Gemeinschaft, die ein großes Geheimnis bewahrt - Engel leben unter den Menschen. Während die normalen Bewohner Viterbos dunkle Haare und grüne bis braune Augen aufweisen, zeichnen sich die himmlischen Boten durch blonde Haare und himmelblaue Augen aus. Auch Vicky ist ein Engel, 17 Jahre, hat dunkle Haare, grüne Augen und keine Flügel. Kein Wunder, dass sie sich sogar in ihrer eigenen Familie etwas fehl am Platz fühlt. Doch Vicky hat ja noch ihre Freunde Lorenzo, ein Engel, wie er im Buche steht, und dessen Freundin Ginevra, ein Mensch durch und durch. Kein Wunder, dass der tagtägliche Umgang mit solch einem Pärchen auch in Vicky den Wunsch nach der großen Liebe weckt. Und der neue Junge in der Schule scheint geradezu perfekt dafür, denn seine sinnliche, aber dunkle Ausstrahlung, seine schlanken Hände und das kleine Tattoo am Handgelenk ziehen Vicky magisch an.
Doch ein Neuer in der Gemeinde bedeutet auch immer Gefahr für die verschworenen Gemeinschaft und als dann auch noch ein Engel tot aufgefunden wird, ist die Angst groß, denn nur ein Dämon kann einem Engel gefährlich werden. Ebenso wie die Engel sehen auch Dämonen genauso aus wie Menschen, nur ein kleines schwarzes Tattoo verrät sie ...

"Die Liebe ist ein Dämon" ist ein Roman der italienischen Autorin Dorotea de Spirito. Als sie diesen schrieb, war sie gerade 17 Jahre alt und hat ihn mit ihrer Heimatstadt Viterbo verwoben.

Dies mag auch erklären, wieso zu Anfang des Buches eine Liebe zum Detail erwächst, denn während die Autorin ihre Figuren in Szene setzt, wird dieser verschlafenen Stadt, die eigentlich eher zweitrangig ist, doch große Liebe zuteil in den Schilderungen, die die Eindrücke der Protagonistin Vicky schildern. Aber während das Viterbo von Dorotea de Spirito wohl eine Stadt wie jede andere ist, beherbergt das Viterbo ihres Buches ein Geheimnis - Engel. Engel, die gänzlich unerkannt und seit Generationen Hand in Hand mit den normalen Bewohnern der Stadt leben, die das Geheimnis der Engel stets bewahrt haben und noch immer bewahren.

Trotzdem entpuppen sich die Engel als ebenso menschlich wie die Normalos, unter denen sie leben, sie sind rebellierende Teenager, sie sind besorgte Eltern und haben ebensolche Vorurteile und schlechte Charaktereigenschaften wie die Menschen um sie. Hauptfigur Vicky zeichnet sich zusätzlich dadurch aus, dass sie anders ist, denn trotz eines mustergültigen Engelsstammbaums sieht sie nicht so aus wie die anderen Engel und daher wird ihr vieles vorenthalten. Doch die Autorin lässt ihre "Heldin" nicht allein, ein gemischtes Pärchen wird ihr zur Seite gestellt, eine Beziehung, die ebenfalls nicht der Norm entspricht und von beiden Seiten nicht gern gesehen wird.

Kein Wunder, das solch eine Protagonistin prädestiniert ist, sich ausgerechnet in den Feind zu verlieben, zumal die Autorin ihr ganzes Buch um ein Zitat Platons herum konstruiert hat und dieses auch als Titel ihres Buches verwendet: "Die Liebe ist ein Dämon". Und für die Protagonistin, die doch viele Parallelen zu ihrer Autorin aufzuweisen scheint, ist dieses Zitat mehr als angebracht. Aufgrund der verwendeten Ich-Perspektive hat der Leser nämlich Teil an den Irrungen und Wirrungen einer erwachenden Liebe, die ebenso verboten ist, wie die von Romeo und Julia es war. Die Liebe in diesem Buch kommt sehr plötzlich und ist geradezu dramatischen Entwicklungen unterworfen - scheinbar unüberwindbare Klüfte tun sich auf und das Zusammenfinden ist dann umso rührseliger, eben so wie ein Teenager die Liebe erlebt und beschreiben würde, der die Autorin auch war, als sie dieses Buch schrieb. Und spätestens zum Ende hin wird dieser Umstand immer präsenter in der Art, wie das Buch geschrieben ist. Ein klarer Fall von jugendlicher Übertreibung, in der die Welt immer etwas dramatischer aussieht, als es vielleicht ein Erwachsener sehen würde. Ein zusätzlicher Wermutstropfen ist auch das eher unausgegorene Ende, welches einfach in der Luft hängen bleibt, ohne irgendetwas wirklich abzuschließen.

Alles in allem ist "Die Liebe ist ein Dämon" ein netter Roman, dem man anmerkt, das die Autorin viel von sich selbst hineingesteckt hat. Aber trotz einer Idee, die anzusprechen weiß, kann das Buch diese noch nicht wirklich gekonnt herüberbringen und verspielt so das Interesse des Lesers. Schade, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Einen Blick in das Buch kann man auf der Verlagsseite werfen.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. Oktober 2011 | ISBN: 9783423714556 | Originaltitel: Angel. L'Amore è un demone | Preis: 9,95 Euro | 347 Seiten | Sprache: Deutsch

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