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 Magierdämmerung, Band 3: In den Abgrund

Serie: Magierdämmerung, Band 3
Autoren: Bernd Perplies
Verlag: Egmont Lyx

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Dem Usurpator Wellington ist es gelungen, die Wahre Quelle der Magie zu öffnen. Nun strömen die magischen Energien ungeschützt in die Welt und sorgen für ein zerstörerisches Chaos. Ihm selbst ist das jedoch absolut egal, denn das einzige, wonach er strebt, ist Macht. Und die bekommt er auf diese Weise. Nicht nur er selbst ist unendlich stark geworden, er hat auch Verbündete, zum Beispiel Hyde-White, einen Mann, der mit einer metallenen Taucherrüstung verschmolzen ist, was ihn nahezu unverwundbar gemacht hat.

Zum Glück gibt es zahlreiche mutige Magier, die sich Wellington entgegenstellen, was umso schwieriger ist, da die meisten Menschen überhaupt nicht wissen, dass es eine solch zauberische Macht überhaupt gibt. Allen voran kämpft Jonathan Kentham, der bis vor ein paar Tagen noch zu den Unwissenden gehörte, inzwischen durch verschiedene Umstände aber sogar selbst zu einem Magier geworden ist. Er ist in Besitz eines Artefaktes, welches in der Lage ist, die Wahre Quelle der Magie wieder zu versiegeln, damit sie zwar erhalten bleibt, aber keinen Schaden anrichten kann. Seine Aufgabe ist es also, zu ihr zu reisen und zu versuchen, sich durch allen Widerstand zu seinem Ziel zu kämpfen. Reisen tut er auf ungewöhnliche Weise, nämlich auf einem fliegenden Segelschiff. Der Kapitän nennt sich "Der Holländer", doch kann es sich bei ihm wirklich um die bekannte Sagengestalt handeln, die Kentham aus der Literatur kennt?

Jupiter Holms, ein dem Alkohol zugeneigter Detektiv, und Randolph Brown, ein Mann, den die Magie in einen Satyr verwandelt hat, sind auf einem Luftschiff namens Gladius Dei unterwegs und das nicht ganz freiwillig. Dort begegnet ihnen Lionida Diodato, eine kämpferische Frau, die in den Diensten des Vatikans steht. Der jedoch steht der Magie etwas zu kritisch gegenüber und würde sie am liebsten komplett ausgelöscht wissen. Zur Zeit scheinen alle das gleiche Ziel zu haben, aber können die Magier Lionida wirklich vertrauen?

Es gibt noch einige weitere Parteien, die die Reise zur Wahren Quelle der Magie angetreten haben, um dort den entscheiden Kampf auszufechten. Das ist das zentrale Herzstück des dritten Teils der "Magierdämmerung"-Reihe aus der Feder von Bernd Perplies. "In den Abgrund" stellt dabei eine einzige Reise- und Kampfbeschreibung dar. Die Vorbereitungen auf das jetzige Geschehen wurden in den beiden vorangegangenen Teilen bereits abgeschlossen. Das macht ihn leider ein wenig zu geradlinig, da man als Leser ja genau weiß, worauf das Finale hinausläuft. Diesem Part, dessen Handlung wieder nur wenige Tage umfasst, einen komplett eigenen Band zu widmen ist fast ein wenig zu viel des Guten. Gefallen wird das aber allen, die eine ausladende und epische Endschlacht mögen.Dazu kommen einige großartige und nicht zu unterschätzende Dialoge, die alleine das Lesen durchaus wert sind.

Schwierig ist es, sich mit den hier noch neu eingeführten Charakteren zu identifizieren, denn ihnen wird weder genug Zeit eingeräumt, um sich zu entwickeln, noch sind ihre Rollen so wichtig und zentral, dass man sie als unverzichtbar einstufen könnte.

Generell scheint es die größte Schwäche der Geschichte zu sein, dass der Autor unglaublich detaillierte Szenen ausarbeiten kann, die er wundervoll arrangiert, nur wo es hingehen soll scheint nur schwach angedacht zu worden sein. Deswegen verlaufen viele Dinge im Sande. Beispielsweise finden auf den verschiedenen Reisewegen unterschiedliche Abenteuer statt, ja sogar Kämpfe, die aber kaum Bezug zur sonstigen Geschichte haben und nur dazu dienen, noch mehr Action in die Handlung zu bringen. Die unterschiedlichsten Fahrzeuge und Gefährten werden ausgiebig beschrieben und in gefährliche Situationen geführt. Wenn es dann endlich zur wirklich finalen Schlacht kommt, ist man bereits so überfüttert, dass sie einem äußerst banal erscheint. Bernd Perplies greift auf altbekannte Muster zurück und gibt seinem Endgegner sogar eher klischeehafte Waffen an die Hand, die nur noch zu kleinen Teilen zu überraschen wissen.

Liest man alle drei Bücher der Trilogie hintereinander weg, ergibt sich zwar eine stimmige Geschichte mit spannenden Charakteren und jeder Menge überzeugendem Steampunk, das Ende ist jedoch eher enttäuschend. Insgesamt reicht es noch für drei Sterne, weil die Handlung konsequent und stimmig erzählt wurde und die Dialoge wirklich viel Spaß machen, leider fehlt es deutlich an Spannung und fulminantem Finale.

Auf der Verlagswebseite gibt es eine Leseprobe.

Bine Endruteit



Taschenbuch | Erschienen: 8. September 2011 | ISBN: 978-3802582660 | Preis: 12,99 Euro | 504 Seiten | Sprache: Deutsch

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