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 Psychologin Siri Bergmann, Band 2: Das Trauma


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die vom Leben schwer gebeutelte Psychologin Siri Bergmann übernimmt gemeinsam mit ihrer Kollegin Aina eine Selbsthilfegruppe für Frauen, denen Gewalt angetan wurde. Keine einfache Aufgabe für die junge Frau, die, neben dem plötzlichen Tod ihres Mannes, lange Zeit von einem Psychopathen bedroht wurde. Aber nicht nur sie hat mit den Folgen traumatischer Erlebnisse zu kämpfen, auch die Teilnehmerinnen ihrer Gruppe plagen sich mit unüberwindbaren Ängsten, depressiven Stimmungen und nicht enden wollenden Schuldgefühlen herum. Und so dauert es einige Zeit, bis es den fünf, sehr unterschiedlichen, Frauen gelingt, von Schlägen, Vergewaltigungen und jahrelangen Misshandlungen zu berichten.

Fast zur gleichen Zeit wird in Stockholm ein kleines Mädchen mit einem schrecklichen Verbrechen konfrontiert. Während die fünfjährige Tilde mit einem Malblock in der Hand unter dem Küchentisch sitzt, verschafft sich ein unbekannter Mann Zutritt zur Wohnung. Ohne großartig Worte zu verlieren, beginnt er, ihre Mutter niederzuschlagen, um sie danach mit gezielten Tritten zu töten. Ein grauenhafter Anblick, dessen Bedeutung die Fünfjährige nicht versteht, und so wendet sie sich ab und setzt ihre Arbeit an der bunten Zeichnung fort.

Lange dauert es nicht, bis der brutale Mord zum maßgeblichen Thema der Selbsthilfegruppe wird. Denn ausgerechnet der Freund der getöteten Mutter war zuvor mit einer der Hilfe suchenden Frauen liiert und beginnt, dieser erneut nachzustellen. Eine heikle Situation, die sich immer mehr zuspitzt und als der zur Gewalt neigende Mann auch noch während einer Gruppensitzung erscheint, kommt es zum Eklat.

"Das Trauma" ist nach "Die Therapeutin" der zweite Teil einer Reihe um die Psychologin Siri Bergmann, die gemeinsam mit zwei Kollegen eine Praxis in Stockholm betreibt. Dabei fällt es der als Therapeutin arbeitenden Medizinerin oftmals nicht leicht, ihre Arbeit mit vollem Engagement auszuüben. Denn gerade ihre eigenen Problemen und hartnäckigen Dämonen aus der Vergangenheit sind es, die sie schnell einmal in private Spären abdriften lassen. Von immer wieder auftretenden Selbstzweifeln geplagt, hat sie Probleme, den nötigen Abstand zu ihren Patienten zu wahren, schafft es demgegenüber ebenfalls nicht, eine dauerhafte Beziehung zu ihrem Freund, dem Polizisten Markus, einzugehen. Eine verzwickte Situation, die durch eine plötzliche Schwangerschaft nicht besser wird.

Aber nicht nur die Figur der Siri Bergmann weiß zu überzeugen, auch alle weiteren Personen, die in der dramatisch ausgehenden Geschichte um Liebe, Gewalt und enttäuschte Gefühle eine Rolle spielen, sind sehr lebensecht und vielschichtig geraten. Da ist zum einen eine zweifache Mutter, die ihren Mann abgöttisch liebt, es aber nicht verwinden kann, dass er die Kinder schlägt. Zum anderen wird der Leser mit einer jungen Frau konfrontiert, die dem falschen Mann vertraute und dadurch zu seinem Opfer wird. Schicksale, die den Leser unweigerlich fesseln und einen passenden Rahmen für die eigentliche Handlung bieten.

Fazit:
"Das Trauma" ist ein bewegender Thriller, der, ohne viel Blut zu vergießen, schockiert. Dabei sind es vor allem einzelne Begebenheiten, unverarbeitete Gefühle und grausam verübte Taten, die den Leser in ihren Bann ziehen und wenig Raum für Hoffnung lassen.
Eine gute Empfehlung für Leser, die keinen übermäßigen Wert auf eine ausgefeilte Krimihandlung legen, sondern sich lieber mit den Gedanken und Gefühlen gepeinigter Seelen auseinandersetzen.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 17. Oktober 2011 | ISBN: 978-3442752591 | Originaltitel: Bittrare än döden | Preis: 14,99 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

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