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 Ringel Seepferdchen

Autoren: Lasse Hölck
Illustratoren: Florian Weiß
Verlag: kunstanstifter verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ein mit Korallen bewachsener Felsen im Pazifischen Ozean ist das Zuhause von Ringel Seepferdchen. Hier lebt es gemeinsam mit Fischen, Muscheln, Anemonen, Schildkröten, Schnecken und - neben vielen weiteren Tieren - auch Seepferdchen. Besonders gerne spielen die kleinen Seepferdchen Verstecken, denn ein solches Unterwasserparadies bietet unzählige Möglichkeiten, sich vor den anderen zu verbergen. Ausgerechnet bei seinem Lieblingsspiel entdeckt Ringel jedoch etwas, dass das junge Seepferdchen sehr verunsichert: Es hat keine Krone! Alle Seepferdchen haben eine kleine Krone auf dem Kopf, nur Ringel hat einen Kopf, der rund ist wie eine Perle. Und so geht Ringel auf die Suche, auf die Suche nach einer Krone für seinen Kopf, denn könnte es denn ohne Krone jemals ein echtes Seepferdchen sein?

"Ringel Seepferdchen" ist ein sehr ungewöhnliches Kunst-Bilderbuch voller Unterwasserwimmelbildern, die ausschließlich in den Farben Blau und Weiß gehalten sind. Auch der Text ist in blauer Farbe abgedruckt und insgesamt strahlt das ganze Buch schon auf den ersten Blick eines aus: Meer! Sehr üppig sind bereits Cover und Rückseite mit Illustrationen auf edlem, mattem Material versehen, hinzu kommt ein großzügiger dunkelblauer Leinenrücken. Obwohl dies schon fast reichen würde das Herz eines jeden Bibliophilen höher schlagen zu lassen, hat der Band außerdem ein beachtliches Maß von 24 x 34,5 cm und präsentiert sich im Hochformat.
So gut dieses Ausgabeformat der Geschichte und besonders den Illustrationen steht, so ungünstig ist es jedoch auch für bequemes Lesen. Schließlich wird niemand diesen Buchschatz schlecht behandeln wollen, öffnet das Buch daher nicht zu 180 Grad - so bleibt es dabei, dass die ganze Angelegenheit etwas unhandlich wird. Für Kinder, die selbstverständlich auch zur Zielgruppe Ringels gehören, wird zumindest der pflegliche Umgang mit diesem Buch wohl eine echte Herausforderung.
Ein echtes Highlight sind übrigens auch die inneren Umschlagsseiten. Diese sind von kräftiger dunkelblauer Farbe und haben eine fühl- und sichtbare Textur, die selbst schon an ein Korallenriff erinnert - sehr stimmig.

Bei einem sehr genauen Blick auf die faszinierenden Bilder im Buch, können viele kleine Punkte erkannt werden. Und tatsächlich hat Florian Weiß alle Bilder "gestochen" mit einer selbstgebauten Punktiermaschine, ähnlich der Geräte, die von Tattoo-Künstlern verwendet werden. Zwei Jahre hat er so damit zugebracht, die wundervollen und detailreichen Bilder von Ringel Seepferdchens Heimat im Pazifischen Ozean zu schaffen. Alles wirkt dabei sehr realitätsnah, beim Vorlesen werden sich Kind und Vorlesender vor den Bildern drängeln, um ja alles in sich aufzusaugen. Zum Glück kann so ein Buch ja immer wieder und wieder gelesen und betrachtet werden.

Auch wenn der Gesamteindruck des Buches es deutlich auch für erwachsene Buchliebhaber interessant macht, bleibt der Text doch eher kindgerecht und weniger herausragend als die Bilder. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten, hat aber trotzdem auch einen gewissen Charme, so dass sie kleinen Kindern gefallen kann.

Ein Kleinod in der großen Auswahl der "Bilderbücher", ein echtes Kunstwerk, auch wenn die Geschichte selbst sich doch eher zurückhält - dadurch strahlen die Illustrationen allerdings um so mehr.

Auf der Webseite des kunstanstifter-Verlags kann ein Blick in das Buch geworfen werden: zur Leseprobe.

Sandra Wiegratz



Hardcover | Erschienen: 7. Oktober 2011 | ISBN: 978-3942795012 | Preis: 28,50 Euro | 30 Seiten | Sprache: Deutsch

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