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 King of the Cage


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Irgendwo in der ehemaligen Sowjetunion wird der ehemalige Soldat Victor (Aleksandr Domogarov) zum Tode verurteilt. Doch als das Urteil vollstreckt werden soll, wird er vor die Wahl gestellt entweder zu sterben oder als Gladiator in einem Lager zu leben. Er wählt das Leben als Gladiator...
Für Victor fängt damit eine Existenz aus Gewalt, Brutalität und Ungewissheit an. Er und seine Mithäftlinge müssen ständig gegen Elitesoldaten antreten, bei einer Niederlage immer in der Gefahr, doch noch hingerichtet zu werden. Im Hintergrund sitzt dabei stets ein jubelndes Publikum, bestehend aus dem Lagerpersonal. Die Kämpfe sind brutal und wurden mit vielen Schockeffekten inszeniert.

Nach und nach erfährt der Zuschauer durch Rückblenden mehr aus Victors Leben, von seiner Ausbildung, wie es zu seiner Verurteilung kam und von seiner Liebe zu seiner Ausbilderin während seiner Rekrutenzeit. Als diese unerwartet im Lager auftaucht, führt das zu einer Chance für Victor, auszubrechen. Er flieht und findet Unterschlupf bei einem hochrangigen Militär. Als Gegenleistung muss er sich an einem Bürgerkrieg beteiligen, in dem er abermals auf seine große Liebe stößt, doch diesmal als Kriegsgegnerin ...

Dem 100-minütigen Film liegen zwei kurze Dokumentationen zu den Kampfszenen und zur Maske bei. Außerdem finden sich neben der deutschen eine russische Originaltonspur auf der DVD sowie deutsche Untertitel.

"King of the Cage" ist eine Mischung aus Kriegs- und Gefängnisfilm mit vielen Martial-Arts-Elementen. Der Film lebt vor allem von seinen Kampfszenen, die auch als zentrales Element zelebriert werden. Blut und Schockeffekte sollen von Anfang an den Zuschauer unterhalten. Die Pseudo-Gewalt-Kritik des Filmes scheitert an ihrer offensichtlichen Heuchelei. Nur Zuschauer, die plumpe Gewaltszenen genauso faszinierend finden wie das grölende Publikum im Film selbst, können ihm etwas abgewinnen.

Die Handlung ist zusammengestückelt, getragen von vielen Ungereimtheiten und Unwahrscheinlichkeiten. Viele Szenen sind zu unrealistisch, als dass sie wirken könnten. So benutzt Victor beispielsweise in einer Kriegsszene eine Leiche als Schutzschild gegen einen Scharfschützen. Doch er schützt damit nur einen Teil seines Rückens. Es ist schade, dass der Scharfschütze nicht auf den Kopf Victors zielt. Das wäre nachvollziehbarer und hätte dem Film ein schnelleres Ende beschert.
Die Schauspieler sind bestenfalls auf B-Movie-Niveau - wobei hier auch sehr viel durch die Synchronisation kaputt gemacht wurde. Die deutschen Stimmen reden eine zu saubere und gut artikulierte Sprache, wie sie zum Krieg und zum Gefängnis kaum passt. Weibliche Darstellerinnen dürfen vor allem dadurch brillieren, dass sie sich häufig ausziehen und dem Hauptdarsteller um den Hals werfen.

Bleiben die Kampfszenen: Diese sind zwar noch das Beste am Film, aber häufig zu übertrieben, um glaubhaft zu bleiben. An zwei oder drei Stellen versucht der Film Schockeffekte durch blutige Maskenbildnerei zu haschen. Das geht leider mehrmals schief, weil die nötige Realitätsnähe fehlt.

Das Zusatzmaterial zum Film rettet auch nichts mehr. Schlecht aufbereitete Hintergrundszenen in schlechter Qualität sollen dem Zuschauer die Arbeit des Maskenbildners nahe bringen sowie die Tricks der Kampfszenen. Beide Dokumentationen sind ziemlich langweilig. Das einzig Gute an dieser DVD ist die Bild- und Tonqualität des Hauptfilmes. Diese sind einwandfrei.

"King of the Cage" ist nicht zu empfehlen, höchstens eingefleischte Martial-Arts-Fans ohne viel Anspruch können dem Streifen etwas abgewinnen. Alle anderen sollten einen weiten Bogen darum machen!

Andreas Schmidt



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4036382501282 | Erschienen: 10. Februar 2011 | FSK: 18 | Laufzeit: 100 Minuten | Originaltitel: Ya kukla | Preis: 9,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Russisch

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